Kampf gegen das Schaf im Wolfspelz (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 05.03.2010, 13:42 (vor 5138 Tagen) @ KlaKla

... mitten in der Wohnbebauung

Das läuft alles reflexartig ab, wie der berühmte Tritt nach dem Schlag mit dem Hämmerchen aufs Knie. Die Frage, ob der Tetra-Mast krank macht oder doch harmlos ist, wird gar nicht mehr diskutiert, sondern das negative Extrem ohne Umschweife als selbstverständlich angenommen. In Formelsprache umgesetzt:

Sender + Wohngebiet = Bürgerprotest

Das miese Image der Sender ist ohne Frage Verdienst der jahrelangen Desinformation durch Bürgerwelle und Co. Da haben die wirklich ganze Arbeit geleistet. Eigentlich der blanke Irrsinn: Weltweit gibt es mWn keinen einzigen glaubhaft objektivierten Fall von Krank-durch-benachbarten-Sendemast, und dennoch scharen sich bei jedem neu diskutierten Standort sogleich verängstige und verärgerte Bürger zu einer BI zusammen, nur um das Schaf im Wolfspelz mit allen Mitteln zu bekämpfen. Bei BSE, SARS und Schweinegrippe gibt es wenigstens noch einen realen Hintergrund für das Risiko, bei Sendemasten aber verdrängt das Irrationale die Vernunft vollständig - jedenfalls eine Zeit lang.

Flösse in den Adern der Sender nicht Strom, sondern Blut, längst hätte eine Agentur den Vorschlag einer groß angelegten PR-Kampagne zur Imageaufbesserung gemacht. So aber müssen aller Voraussicht nach sogar unbeteiligte Funkamateure die Suppe mit auslöffeln, die ihnen technisch unbeschlagene und deshalb gegenüber Sachargumenten unempfängliche Sendemastengegner täglich neu einbrocken.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Politik, Desinformation, Wohngebiet


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