DMF-Newsletter (Allgemein)
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Einfluss von GSM-Signalen auf isoliertes menschliches Blut
B. Differentielle Genexpression
Projektleitung
Fraunhofer Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin, Hannover
Zielsetzung
Mit dieser Studie sollte festgestellt werden, ob GSM-Signale des Mobilfunks die Genexpressionsmuster menschlicher Blutzellen (periphere Lymphozyten) beeinflussen. Mit Hilfe eines umfassenden Screening-Ansatzes (mRNA-Microarrays, Validierung durch RT-PCR) können regulierte Gene identifiziert und ggf. Rückschlüsse auf zugrundeliegende Vorgänge in den Zellen gezogen werden. Den Schwerpunkt der Studie bildeten die umfangreichen Analysen auf mRNA-Ebene, zusätzlich wurden jedoch auch Veränderungen auf Proteinebene untersucht.
Ergebnisse im Detail und Methode (hier)
Fazit
Zusammenfassend ist festzustellen, dass sich bei Exposition unterhalb der Grenzwerte keine Expressions-Muster erkennen lassen, die auf schädigende Einflüsse der hochfrequenten elektromagnetischen Strahlung auf die menschlichen Lymphozyten schließen ließen. Auch die bei 5 W/kg regulierten Gene lassen keine plausible Deutung zu. Unter den in einzelnen Gruppen regulierten Genen befinden sich solche, deren Funktionen in peripheren Lymphozyten bislang unbekannt sind und zum Beispiel neuronalen Funktionen zugeordnet werden. Darüber hinaus lassen die unterschiedlichsten Funktionen der regulierten Gene keine funktionellen Zusammenhänge erkennen, die auf eine Schädigung der Lymphozyten hinweisen. Die in allen vier Spendergruppen regulierten Gene SLC5A3 und SLC16A6 könnten auf hyperosmotische Effekte in diesen Proben hindeuten (d. h. erhöhte Salzkonzentration z. B. durch Kondensation von Wasser an den Probengefäßen), allerdings sollten dann beide Gene in dieselbe Richtung, d. h. hochreguliert sein, was hier aber nicht der Fall ist. SLC16A6 wird im Gegenteil herunterreguliert. Aus diesem Grund verwerfen die Forschungsnehmer die Möglichkeit hyperosmotischer Effekte in den für 48 Stunden mit 5 W/kg exponierten Proben.
Es konnten auch keine alters- oder geschlechtsspezifischen Effekte ermittelt werden. Nur die Dauer der Kultivierung beeinflusste unabhängig von der Stärke der Befeldung das Expressionsmuster.
Der umfassende Ansatz dieser Studie bot die Möglichkeit, ohne vorherige Einschränkung auf bestimmte Gengruppen, Zielstrukturen oder vermutete Wirkungsweisen Muster von Genen zu erfassen, die durch hochfrequente elektromagnetische Felder des Mobilunks beeinflusst werden und ggf. Hinweise auf zugrundeliegende zelluläre Prozesse geben können. Derartige Muster traten in der vorliegenden Studie jedoch nicht auf. Hinweise auf eine Schädigung der menschlichen Lymphozyten lassen sich aus den Ergebnissen nicht ableiten. Handlungsbedarf im Sinne einer Senkung der Grenzwerte ergibt sich nicht.
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