Eine Spermienstudie der etwas anderen Art (Allgemein)

Doris @, Mittwoch, 14.10.2009, 14:22 (vor 5552 Tagen)

Eine Forschergruppe der Universität of Lagos in Nigeria haben je 3 Mäusegruppen (sehr kleine Probandenzahl) dem Einfluss von Basisstationen ausgesetzt und diese mit 700 mV/m = 0,7 V/m befeldet.
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Vorstudie zur Induktion von Spermienkopf-Anomalien bei Mäusen, Mus musculus, die bei hochfrequenter Befeldung von Global System for Mobile Communication- Basisstation exponiert wurden.

Von: Otitoloju AA, Obe IA, Adewale OA, Otubanjo OA, Osunkalu VO
Erschienen in: Bull Environ Contam Toxicol 2009: in press

Ziel der Studie (lt. Redakteur)
Es sollten die Wirkungen einer elektromagnetischen Feld-Exposition durch GSM-Basisstationen auf die Induktion von Spermien-Kopf-Missbildungen von Mäusen untersucht werden.
Hintergrund/weitere Details:
Drei Gruppen von Mäusen (jeweils n=5) wurden unter verschiedenen Bedingungen exponiert: 1) GSM-Basisstations-Exposition in der Nähe einer Wohnumfeld-Umgebung, 2) GSM-Basisstationen-Exposition in der Nähe eines Büro-Komplexes, 3) Kontrollgruppe (300 m von irgendeiner GSM-Basisstation entfernt).

Hauptergebnis der Studie (lt. Autor)
Die Exposition von männlichen Mäusen bei hochfrequenter Befeldung durch GSM-Basisstationen an einem Arbeitsplatz-Komplex und in einer Wohnumfeld-Umgebung verursachte jeweils 39,78 und 46,03% Spermien-Kopf-Missbildungen, im Vergleich zu 2,13% in der Kontrollgruppe.

weitere Details im EMF-Portal

Tags:
EMF-Portal, Mäuse, Spermien, Anomalien

Eine Spermienstudie der etwas anderen Art

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 14.10.2009, 16:28 (vor 5552 Tagen) @ Doris

Und was bedeutet dies, welche Auswirkungen haben Spermien-Kopf-Missbildungen? Im Magazin der Uni Hamburg habe ich folgendes dazu gefunden ...

Anfang der neunziger Jahre ist die männliche Zeugungskraft erstmals ins Gerede gekommen. Damals hatte der dänische Forscher Nils Skakkebaek mit den Ergebnissen einer Studie die Öffentlichkeit in Aufregung versetzt. Der alarmierende Befund: Im männlichen Ejakulat tummelten sich noch vor fünfzig Jahren doppelt so viele Spermien wie heute. Als wissenschaftlichen Beleg lässt Schulze die Studie jedoch nicht gelten. "Bei den einzelnen Untersuchungen wurden ganz unterschiedliche Kriterien zugrunde gelegt. Die Ergebnisse sind daher mit äußerster Vorsicht zu genießen."

Auch Kai Friese litt als Kind unter Hodenhochstand. Aus seinen Spermaproben hat Schulze 100.000 Samenzellen isoliert, in Kunststoff gegossen und mit einem Diamanten in feine Scheiben geschnitten. Im Elektronenmikroskop lassen sich nun die einzelnen Strukturen gut erkennen - auch die fehlgebildeten Rezeptoren. "So ein Spermium kann schwimmen wie ein Weltmeister. Die Eizelle guckt nur grimmig und lässt es nicht rein," bedauert Schulze. Über die genetische Ausstattung des Spermiums sagt das Äußere Erscheinungsbild jedoch nichts aus. So können Spermien, die bei der Musterung durch die Eizelle durchfallen, bei künstlicher Befruchtung völlig gesunde Kinder zeugen.

Kommentar: Wenn die Studie aus Nigeria zutreffen sollte, was ich für unwahrscheinlich halte, dann wären GSM-Mobilfunknetze ein Instrument gegen die Überbevölkerung der Erde im Sinne einer 6-aus-49-Geburtenkontrolle, die sich nur auf die Trefferchancen eines Spermiums auswirkt, nicht auf seine genetische Nutzlast. Prof. Dr. Huai Chiang (China): Früher haben wir damit Geburtenkontrolle ...

Und dies war mir bislang auch noch nicht klar: Männer ejakulieren nicht nur befruchtungsfähige Spermien, sondern auch bewegungsunfähige und sogar solche, die durch Substanzen an ihrer Oberfläche gegnerische Spermien abtöten können. Die bewegungsunfähigen Spermien blockieren den Weg etwaig vorhandener Fremdspermien, so dass sie schlechter den Schleimhäuten entlang zur Eizelle wandern können. Die "Killerspermien" suchen gezielt nach Fremdspermien, deren Oberflächenstruktur nicht der eigenen entspricht, und töten diese chemisch ab.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Spermienstudien

charles ⌂ @, Mittwoch, 14.10.2009, 21:07 (vor 5552 Tagen) @ H. Lamarr

From Alfonso Balmori:

Very probably, like you say, the bisphenol-A is acting in the deterioration of the quality of the sperm in human for several decades. However the more abrupt deterioration of the quality of the sperm has taken place in the last years: In Spain more than a third (36%) of the procedures of artificial fecundation is for masculine cause , of low seminal quality. The percentage went up five points among the years 2003 and 2004, the last of that the Spanish Society of Fertility (SEF) has figures. It seems that this is related (Besides the bisphenol) also with an intensive use of the mobiles (Much higher in the last years).

See the main studies in this respect:

MOBILE PHONES AND MALE FERTILITY: Scientific papers 2002-2007

Alfonso Balmori, Biologist. Spain

1 DAVOUDI M, BROSSNER C, KUBER W. 2002. Der Einflu elektromagnetischer Wellen auf die Spermienmotilitt. J. Urol. Urogynkol, 9 (3): 18?22.

"Our data suggest a decreased motility of rapid progressive spermatozoa caused by electromagnetic waves of GSM- mobile phones. These findings may have an impact in counselling subfertile men."

2. R. J. AITKEN, L. E. BENNETTS, D. SAWYER, A. M. WIKLENDT and B. V. KING. 2005. Impact of radio frequency electromagnetic radiation on DNA integrity in the male germline. International Journal of Andrology, 28(3):171-9

"This study suggests that while RFEMR does not have a dramatic impact on male germ cell development, a significant genotoxic effect on epididymal spermatozoa is evident and deserves further investigation"

3. FEJES I, ZA VACZKI Z, KOLOSZA R S, DARU J, KOVA CS L, PA L A. 2005. Is there a relationship between cell phone use and semen quality? Arch Androl., 51(5):385-93.

"The prolonged use of cell phones may have negative effects on the sperm motility characteristics."

4. STEFANIS P, DRAKELEY A, GAZVANI R, LEWIS-JONES DI. 2006. Growing concern over the safety of using mobile phones and male fertility. Arch Androl., 52 (1):9-14.

"There are many animal studies that show that electromagnetic waves have a wide range of damaging effects on the male reproductive system and sperm parameters."

5. EROGUL O, OZTAS E, YILDIRIM I, KIR T, AYDUR E, KOMESLI G, IRKILATA HC, IRMAK MK, PEKER AF. 2006. Effects of electromagnetic radiation from a cellular phone on human sperm motility: an in vitro study. Arch Med Res. 2006, 37(7):840-3.

"These data suggest that EMR emitted by cellular phone influences human sperm motility. In addition to these acute adverse effects of EMR on sperm motility, long-term EMR exposure may lead to behavioral or structural changes of the male germ cell."

6. AGARWAL A, DEEPINDER F, SHARMA RK, RANGA G, LI J. 2007. Effect of cell phone usage on semen analysis in men attending infertility clinic: an observational study. Fertil Steril. 2007 May 3

"Use of cell phones decrease the semen quality in men by decreasing the sperm count, motility, viability, and normal morphology. The decrease in sperm parameters was dependent on the duration of daily exposure to cell phones and independent of the initial semen quality."

7. WDOWIAK A, WDOWIAK L, WIKTOR H. 2007. Evaluation of the effect of using mobile phones on male fertility. Ann Agric Environ Med., 14(1):169-72.

"In the analysis of the effect of GSM equipment on the semen it was noted that an increase in the percentage of sperm cells of abnormal morphology is associated with the duration of exposure to the waves emitted by the GSM phone. It was also confirmed that a decrease in the percentage of sperm cells in vital progressing motility in the semen is correlated with the frequency of using mobile phones."

8. YAN JG, AGRESTI M, BRUCE T, YAN YH, GRANLUND A, MATLOUB HS. 2007. Effects of cellular phone emissions on sperm motility in rats. Fertil Steril., 88(4):957-64.

"These results suggest that carrying cell phones near reproductive organs could negatively affect male fertility."

9. DEEPINDER F, MAKKER K, AGARWAL A. 2007. Cell phones and male infertility: dissecting the relationship. Reprod Biomed Online., 15(3):266-70.

"Although previous studies suggested a role of cell phone use in male infertility, the mode of action of EMW emitted from cell phones on the male reproductive system is still unclear"


10. Prof. Aitken. 2008. Sehe pressebericht: Mobile phone radiation fries sperm

--
Charles Claessens
www.milieuziektes.nl

Tags:
Balmori

Alfonso Balmori + Spermienstudien

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 15.10.2009, 00:08 (vor 5552 Tagen) @ charles

Alfonso Balmori, Biologist. Spain

Alfonso Balmori ist so etwas ähnliches wie hier bei uns Frau Dr. Waldmann-Selsam: Immer auf der Suche nach irgendwas, was die These (nicht Brötchen) belegt - Mobilfunk macht krank. Zuhause in Valladolid, hat er sich mit Sicherheit von dem dortigen Mega-Skandal um die angeblichen Mobilfunk-Leukämiefälle an einer Schule inspirieren lassen. Kurz und gut: Balmori ist von der Schadwirkung der Funkwellen fest überzeugt, er repräsentiert damit die eine Seite der Medaille.

Die andere repräsentiert, zumindest in Fragen zu Spermienstudien, das EMF-Net, eine inzwischen leblos gewordene Institution der EU. Als 2004 die Fejes-Studie (Ungarn) herauskam und viel Aufsehen erregte, brachte das EMF-Net eine Stellungnahme heraus, die auch heute noch dazu angetan ist, die Herrn der Schöpfung wieder etwas ruhiger schlafen zu lassen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Balmori, Spermien, Schadwirkung

Aktuelles aus dem BfS zu Spermienstudien

Gast, Donnerstag, 15.10.2009, 18:37 (vor 5551 Tagen) @ H. Lamarr

Als 2004 die Fejes-Studie (Ungarn) herauskam und viel Aufsehen erregte, brachte das EMF-Net eine Stellungnahme heraus, die auch heute noch dazu angetan ist, die Herrn der Schöpfung wieder etwas ruhiger schlafen zu lassen.

Aktuelles aus dem BfS zu Spermien hier:

http://www.bfs.de/de/elektro/hff/Fruchtbarkeit_Mann.html

und zu Tieren (incl. Balmori) hier:

http://www.bfs.de/de/elektro/papiere/EMF_Wirkungen

Einne fundierte Kritik von Herrn Prof. Glaser zu den Publikationen der
Bioinitiative Group in Pathophysiology, ebenfalls incl. Balmori, findet sich im folgenden FGF-Newsletter:

http://www.fgf.de/publikationen/newsletter/einzeln/NL_09-02/FGF-NL_2-2009_4-BioInitiative.pdf

Nachricht von Blanka Pophof, BfS

Tags:
Glaser, Balmori, Spermien

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