Charlie Crist, Gouverneur von Florida proklamierte den Mai 2009 zum Monat der Elektrosensiblen in seinem Bundesstaat. Diese Proklamation kann man sich hier als PDF anschauen, diskutiert haben wir den eigentümlichen Vorgang, der dem Gouverneur nachträglich irgendwie peinlich schien, hier.

In der hiesigen Begeisterung der Szene über die Proklamation für Floriada ist völlig untergegangen, dass zeitgleich auch die Gouverneure von Colorado, Bill Ritter, und von Connecticut, Jodi Rell, die Proklamation für ihre Bundesstaaten ausriefen, wie sich hier und hier nachlesen lässt.

Wer nun glaubt, dass der Spuk mit den ES-Proklamationen ein einmaliger Vorgang war, der irrt. Denn jetzt hat ein kanadischer Bürgermeister den September 2009 zum Monat der Elektrosensiblen erklärt - berichten kanadische Mobilfunkgegner. Gemeint ist Dennis O'Keefe, Bürgermeister der rd. 100'000 Einwohner zählenden Stadt St. John's in Neufundland. Erst im August 2009 soll der Bürgermeister eines anderen kanadischen Städtchens ebenfalls die Proklamation ausgerufen haben.

Wenn man die Proklamationen vergleicht fällt auf, dass die Kanadier die Vorlage der Amerikaner 0,9999:1 übernommen haben. Ein bequemes Verfahren, das einen von eigener Kreativität, Sachkenntnis und der Berücksichtigung regionaler Unterschiede entbindet. Für meinen Geschmack ein so bequemes Verfahren, dass es wohl nicht die letzte EMF-Proklamation dieser Art in Nordamerika gewesen sein wird.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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In der hiesigen Begeisterung der Szene über die Proklamation für Floriada ist völlig untergegangen, dass zeitgleich auch die Gouverneure von Colorado, Bill Ritter, und von Connecticut, Jodi Rell, die Proklamation für ihre Bundesstaaten ausriefen, wie sich hier und hier nachlesen lässt.

Bizarr an der Begeisterung finde ich vor allem die Denkweise "ha, jetzt hat auch ein amerikanischer Gouverneur bestätigt, daß das so ist". Als ob ein Gouverneur auch Naturgesetze beschließen könnte. Meiner Meinung nach mögen die Amerikaner zwar in der Lage sein, bestimmte naturwissenschaftliche Erkenntnisse nicht in die Lehrpläne ihrer Schulen einzubauen. Aber für so mächtig, daß sie nach Gusto neue Naturgesetze beschließen können, halte ich sie dann doch nicht.

Wenn man die Proklamationen vergleicht fällt auf, dass die Kanadier die Vorlage der Amerikaner 0,9999:1 übernommen haben. Ein bequemes Verfahren, das einen von eigener Kreativität, Sachkenntnis und der Berücksichtigung regionaler Unterschiede entbindet. Für meinen Geschmack ein so bequemes Verfahren, dass es wohl nicht die letzte EMF-Proklamation dieser Art in Nordamerika gewesen sein wird.

Einen "Monat der Elektrosensiblen" auszurufen, ist für Politiker gefahrloses Marketing. Es ist keine Widerrede zu erwarten. Es gibt zwar keine "Elektrosensiblen", aber es gibt Leute, die glauben, dass es welche gibt bzw. solche, die glauben, dass sie welche sind. Von den Vertretern beider Typi ist keine andere Reaktion als lautstarker Beifall zu erwarten. Die anderen Bevölkerungsteile werden entweder mit den Achseln zucken oder wenigstens glauben, es werde endlich mal wieder etwas für die Minderheiten getan, so wie für die Vietnamveteranen. Ich denke, der Monat würde sich sogar zum Spendensammeln eignen.

Einen "Monat der Ausserirdischen" auszurufen, wäre dagegen riskanter. Es würden Leute auftreten, die sich an die Stirn tippen.

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"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)