COST: Bericht zu Hypersensibilität (Forschung)
Neue Dokumente der Europäischen Aktion COST BM0704
Die dritte Sitzung des Management Komitees der Aktion COST BM0704 (Emerging EMF Technologies and Health Risk Management) fand am 17. Juni 2009 in Davos statt. Gleichzeitig gab es Treffen der einzelnen COST BM0704-Unterarbeitsgruppen sowie Posterpräsentationen zu den Zielen und der Struktur der COST-Aktion. Folgende Dokumente der Arbeitsgruppe 3 (Epidemiologische Studien und Studien am Mensch) wurden auf der COST BM0704-Webseite veröffentlicht:
- Bericht zur Hypersensibilität
- Bericht zu Epidemiologischen Studien und Studien am Mensch
- Präsentation J. Schüz: Auflistung laufender und geplanter epidemiologischen Studien in Europa
- Präsentation M. Röösli: Individuelle HF-Expositionsmessungen: Stärken und Schwächen beim Einsatz im Rahmen deskriptiver und epidemiologischer Studien
- Präsentation G. Oftedal: Studiengruppe Epidemiologische Studien und Studien am Mensch, Thema Hypersensibilität
- Liste von Veröffentlichungen, Vorträgen und Präsentationen der Arbeitsgruppenmitglieder
Das nächste Arbeitsgruppentreffen wird am 27. August in Dublin im Rahmen des ISEE Meetings (21st ISEE conference for Food, Environment and Global Health) stattfinden. Download der Dokumente unter:
http://www.cost-bm0704.org
Quelle: FGF-Infoline 33/2009
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Teilnehmer dieser Arbeitsgruppe sind:
Gunnhild Oftedal, Norway (Chair), Lena Hillert, Sweden, Eric van Rongen, Netherland,Gideon James Rubin, UK, Kjell Hansson Mild, Sweden, René de Seze, France, Marion Crasson, Belgium, Dabala Dana, Romania, Vitas, Anderson, Australia, Nicholas Perentos, Australia, Arnulfo Diaz, Australia
Der 10 Punkte Plan umfasst u.a. eine Review aller akzeptieren Arbeiten
(The literature review will be done by GO, LH, GJR and EvR. All literature will be reviewed by two persons for data extractions, but all will read all papers. If there are missing information concerning methods, authors will be contacted for request about the missing information)
Die Präsentation von G. Oftedal zum Thema Elektrosensibilität enthält weitere Informationen.
Von James Rubin gibt es eine aktuelle Review-Studie über Elektrosensibilität. Ob diese in Zusammenhang mit dem COST Arbeitsgruppen Treffen in Davos steht, weiß ich nicht.
ES heissen jetzt offiziell IEI-EMF
Die "Idiopathic Environmental Intolerance" (IEI) gegenüber EMF hieß laut dem Abstract von Rubin früher "Electromagetic Hypersensitivity". Die Lust an der Umbenennung von ES hat offenbar auch vor der Wissenschaft nicht halt gemacht. Die Übersetzung von IEI ins Deutsche bringt die "Idiopathische Umweltbezogene Intoleranz (IUI)" hervor, die ein komplexes, multisymptomatisches Beschwerdebild von bislang unklarer Ätiologie und Pathogenese bezeichnet. Aha! Idiopathisch bedeutet in diesem Wortungetüm, dass der Grund der "Intoleranz" unbekannt ist, wir hier würden wohl eher sagen, es gibt kein anerkanntes Wirkmodell, das der Reaktion zugrunde liegt. Weil aber der Begriff der IEI-EMF oder IUI-EMF halt so sperrig ist und sich wörtlich nur so hundsmiserabel ins Deutsche übersetzen lässt ("Intoleranz" etwa hat bei uns eine ganz andere, negative Bedeutung so dass es mMn besser mit "Empfindlichkeit" übersetzt werden sollte), schlage ich vor, wir belassen es hier einstweilen beim gewohnten ES.
Diese Fakten in Rubins Abstract finde ich interessant:
Anzahl bislang gemachter ES-Studien (Stand 2009): 46
Anzahl der in diesen 46 ES-Studien untersuchten ES: 1175
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –