Wird weitere Mobilfunk-Forschung für notwendig erachtet? (Allgemein)

Doris @, Freitag, 21.08.2009, 23:06 (vor 5403 Tagen)

WANN SOLL DIE FORSCHUNG ZUR SICHERHEIT DRAHTLOSER KOMMUNIKATION GESTOPPT WERDEN?

Diese Frage wurde fast zum Ende der BioEM im Juni in Davos ausführlich diskutiert.

Joe Morrissey von der Nova Southeastern University, Florida, USA (bis vor kurzem bei Motorola beschäftigt) geht nach seiner Auswertung der vorhandenen Literatur davon aus, dass die Forschung im Bereich nicht-thermischer Effekte zum Ende kommen könnte. Er zieht sich auf die Standpunkte zurück, dass bisher nur Effekte unter dem Einfluss von künstlich (durch Hochfrequenz-Feldeinfluss) erzeugter Wärme eindeutig nachgewiesen wurden, dass die zahlreichen entsprechenden Bewertungen durch internationale Kommissionen sich weitgehend decken und gegen gesundheitliche Einflüsse schwacher Felder im nicht-thermischen Bereich sprechen und dass ein weiteres
„Fischen im Dunkeln“ reine Geldverschwendung wäre.

Dariusz Leszczynski (STUK, Finnland) stellte sich gegen diese Haltung und bemerkte, dass ihm die Bewertungen durch internationale Kommissionen und Gremien oft nur wie ein „Kopieren und Einfügen“ von einem Bericht in den anderen vorkämen. Außerdem stecke in dem „Weight of Evidence“-Ansatz (er meint das „Abwägen von Erkenntnissen für oder gegen ein Gefahrenpotenzial“ anhand der wissenschaftlichen Literatur) nach seiner Ansicht bislang zu wenig „Weight“ („Gewicht“), das heißt Qualität. Er plädierte daher für mehr qualitativ hochwertige Forschung und die Etablierung besserer Qualitätsstandards in der EMF-Forschung.

Christopher Portier* (NIEHS, USA) betrachtete das Problem aus dem Blickwinkel toxikologischer Forschung und dort herrschender Standards. Seiner Ansicht nach wurde das Gefahrenpotenzial elektromagnetischer Felder im Vergleich zu chemischen Stoffen noch nicht adäquat geprüft, und selbst wenn, wäre auch dann weitere Forschung nötig, um den Stand des Wissens ständig überprüfen zu können. Allerdings müsse ein schlüssiges Konzept auf den Tisch, wie die gefundenen, durch Feldeinwirkung ausgelösten biologischen Effekte mit gesundheitlichen Leiden in Verbindung gebracht werden können. Erst dann würde es sich lohnen, weiter in diese Forschung zu investieren.

(* Christopher Portier, ist wie auch Dariusz Leszczynski im Organisationskomitee der "Washington Konferenz")

Die Mehrzahl der Diskussionsredner gab Unterstützung für die Argumente der
letzten beiden Podiumssprecher. In der lebhaft geführten Diskussion wurden unter anderem folgende Positionen vertreten:

Die Teilnehmer der Veranstaltung in Davos, die mit fast 500 Teilnehmern, 74 Vorträgen und 247 Posterbeiträgen ein Zuwachs an Beteiligung gegenüber den letzten Jahren zu verzeichnen hatte, kamen zu folgenden abschließenden Erkenntnissen.

WISSENSCHAFTLICHES FAZIT DES KONGRESSES

Quelle: FGF Newsletter 02/2009 BioEM Davos

Tags:
Leszczynski, STUK, Gefahrenpotenzial, Morrissey, Portier


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