Neue Studie zu Handynutzung und Fruchtbarkeit (Forschung)
Mobilfunk-Befeldung induziert die Produktion reaktiver Sauerstoffspezies und DNA-Schaden in menschlichen Spermatozoen in vitro.
Von: De Iuliis GN, Newey RJ, King BV, Aitken RJ
Erschienen in: PLoS One 2009; 4 (7): e6446
Ziel der Studie (lt. Autor)
Es sollte der Einfluss von hochfrequenten elektromagnetischen Feldern auf die Zellbiologie (z.B. oxidativer Stress, DNA-Schaden) von menschlichen Spermatozoen (von 22 gesunden Spendern) in vitro untersucht werden.
Hintergrund/weitere Details:
Um thermische Wirkungen der hochfrequenten elektromagnetischen Feld-Exposition zu kontrollieren, wurden die Spermatozoen ebenfalls bei Temperaturen von 21°C - 50°C für 2 h inkubiert.
Hauptergebnis der Studie (lt. Autor)
Die Spermienmotilität und Spermien-Vitalität waren nach der hochfrequenten elektromagnetischen Feld-Exposition mit ansteigenden SAR-Werten signifikant reduziert, wohingegen die mitochondriale Erzeugung reaktiver Sauerstoffspezies und die DNA-Fragmentierung signifikant erhöht waren. Darüber hinaus gab es nach der Exposition hoch-signifikante Beziehungen zwischen dem SAR-Wert, dem Marker 8-OH-dG für einen oxidativen DNA-Schaden und der DNA-Fragmentierung.
Insgesamt erhöht eine hochfrequente elektromagnetische Feld-Exposition mit einer Leistungsdichte und aus einem Frequenz-Bereich von Mobiltelefonen die Bildung reaktiver Sauerstoffspezies in den Mitochondrien der menschlichen Spermatozoen, was die Spermienmotilität und Spermien-Vitalität vermindert und die DNA-Fragmentierung stimuliert. Die Ergebnisse haben klare Auswirkungen auf die Sicherheit der extensiven Handy-Nutzung von Männern im reproduktiven Alter, was möglicherweise sowohl die Fertilität als auch die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Nachkommen beeinflusst.
Quelle: EMF Portal
Im Volltext sind Tabellen und exaktere Angaben zu den Expositionen
Frühere Diskussionen dazu:
Vorsorge betreffs Fortpflanzung
Weitere Fruchtbarkeitsstudien aus dem Jahre 2009:
Mailankot M. (positiver Befund, GSM-Befeldung)
Sommer/Lerchl et al. (negativer Befund, UMTS-Befeldung)
(im Rahmen des DMF)
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weiterführende Literatur:
Übersicht Fruchtbarkeitsstudien