Der Grundirrtum der Angstparolen - Fraktion (Allgemein)
Wieder einmal werden sogenannte letzte Erkenntnisse zum angeblichen "Stand der Forschung" präsentiert: Es drohe Ungemach durch die wieder einmal als gefährlich insinuierte Mobilfunktechnik.
Um den Unsinn aufs Neue zu verbreiten und um Ängste zu schüren, wird wieder einmal ein Flugblatt im Internet herumgereicht, auf dem die besagten "letzten Erkenntnisse" zusammen mit den üblichen Verschwörungs-Andeutungen kondensiert wurden.
Die Herrschaften, die so etwas verbreiten, verstehen nicht, dass Ergebnisse aus Labor-/in-vitro-/Provokations-Studien nicht automatisch direkte Schlüsse auf die Verhältnisse im realen Leben zulassen.
Man kann Ratten im Labor 90 Tage ausschliesslich mit Zucker füttern und wird dann wohl das eine oder andere biologische- und Verhaltens-Problem protokollieren können. Wahrscheinlich werden so einseitig befütterte Ratten dem Labormitarbeiter eher in den Finger beissen als normal befütterte, könnte ich mir vorstellen. Ich fände aber nicht, dass das ein alarmierendes Ergebnis wäre. Der Schluss auf eine Unverträglichkeit von Zucker beim Menschen oder gar die Forderung, den Konsum von Zucker zu verbieten, sind daraus nicht ableitbar.
Der Freundeskreis zur Verbreitung von Angstparolen unterliegt einem grundsätzlichen Missverständnis bei der Betrachtung von Studienergebnissen. Das hauptsächliche Selektionskriterium dieser Szene scheint mir darin zu bestehen, inwiefern die gefundene "Neuigkeit" sich als "bedenklich" oder "gefährlich" nutzen lässt.
Bedenklich fände ich einzig und allein, wenn dem Vorgehen nicht ein Missverständnis, sondern Absicht zugrundeläge. Es wäre dies eine Form der Belästigung der Gesellschaft, die man deutlich benennen und der man eine ebenso deutliche Absage erteilen sollte.
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"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)