Praxisorientierte Forschung zum Thema EMF u. Gesundheit (Allgemein)
Niederlande: Aufruf zur Einreichung von Projektvorschlägen zur praxisorientierten Forschung zum Thema EMF und Gesundheit
Ziel dieses Aufrufes im Rahmen des niederländischen Forschungsprogramms zu Elektromagnetischen Feldern (EMF) ist es, wissenschaftliche Forschung zu ermöglichen, die wesentlich zum Test der Hypothese beitragen soll, dass es eine kausale Beziehung zwischen dem Leben oder Arbeiten in der Nähe von Quellen elektromagnetischer Strahlung und dem Auftreten negativer Effekte auf die Gesundheit, das Wohlbefinden, oder anderes gibt. Der Aufruf umfasst Forschung zur Art und die Bedeutung von Gesundheits- und Befindlichkeitsstörungen in Gegenden, wo es in diesem Zusammenhang zu vermehrten Beschwerden gekommen ist, so genannten Clustern. Im Rahmen des Projekts wird keine Grundlagenforschung zu möglichen biologischen Mechanismen von EMF auf die Gesundheit gefördert. Die niederländische Organisation für Gesundheitsforschung und Entwicklung organisiert am 13. Mai 2009 einen Workshop speziell zu praxisorientierter Forschung. Potentiellen Antragstellern wird empfohlen vor Einreichung eines Projektvorschlags daran teilzunehmen.
Alle weiteren Informationen zum Aufruf und Workshop unter: http://www.zonmw.nl
Quelle: FGF-Infoline
Tags:
FGF, Befindlichkeitsstörung
Cluster als Zufallsereignisse
AnKa, Samstag, 21.03.2009, 00:30 (vor 5793 Tagen) @ Doris
Der Aufruf umfasst Forschung zur Art und die Bedeutung von Gesundheits- und Befindlichkeitsstörungen in Gegenden, wo es in diesem Zusammenhang zu vermehrten Beschwerden gekommen ist, so genannten Clustern.
Zunächst müsste statistisch nachgewiesen werden, dass das Auftreten von Clustern nicht bloß einer Zufallsverteilung folgt. Denn dass es Cluster gibt (was für welche überhaupt genau?), heisst noch lange nicht, dass deren Auftreten etwas mit Mobilfunkeinwirkung zu tun hat.
Würde man unter Anwendung statistischer Methoden feststellen, dass Cluster regellos verteilt immer mal wieder irgendwo auftreten, dann wäre die gesamte Themenstellung dieses Forschungsvorhabens hinfällig.
Ich vermute, dass es sich in der Tat so verhält. Aber Forscher wollen halt auch von was leben, und Studienthemen gibt es in unendlicher Zahl.
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"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)
Cluster als Zufallsereignisse
Doris , Samstag, 21.03.2009, 00:43 (vor 5793 Tagen) @ AnKa
Denn dass es Cluster gibt (was für welche überhaupt genau?), heisst noch lange nicht, dass deren Auftreten etwas mit Mobilfunkeinwirkung zu tun hat.
Wie die Niederlande dazu steht, ist vielleicht auch dem aktualisierten Bericht zu elektromagnetischen Feldern zu entnehmen....
Niederlande: Update 2008 des Berichtes zu Elektromagnetischen Feldern
Es handelt sich um die fünfte Aktualisierung des Bericht des Komitees für Elektromagnetischen Felder (EMF). Nach einem kurzen Überblick über die Beratungsreports, die im Betrachtungszeitraum veröffentlicht worden sind, zeigt der Ausschuss auf, mit welchen Methoden er die wissenschaftliche Daten für diesen Bericht auswertet. Zwei weitere Themen werden ausführlich diskutiert:
# der Einfluss hochfrequenter EMF auf die Hirnaktivitäten
# das Verhältnis von Exposition in solchen Feldern zum Auftreten von Symptomen.
Weitere Informationen und Download des Berichts unter: http://www.gr.nl
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den 127 seitigen holländischen Jahresbericht gibt's ab Seite 67 in englischer Sprache.
Quelle. FGF Infoline
Schlussfolgerungen ▼
AnKa, Samstag, 21.03.2009, 12:51 (vor 5792 Tagen) @ Doris
Aus den Schlussfolgerungsabschnitten der beiden hervorgehobenen Kapitel (eig. Übersetzung):
# der Einfluss hochfrequenter EMF auf die Hirnaktivitäten
"Exposition durch RF-elektromagnetische Felder von Mobiltelefonen kann zu feinen Veränderungen der Hirntätigkeit führen. Jedoch sind die beobachteten Effekte temporär und klein und verbleiben, soweit bekannt, ohne Effekt auf die Gesundheit. Das Bild, das sich aus Studien von Effekten auf kognitive Funktionen ergibt, ist unscharf: Manche Studien fanden minimale und reversible Effekte, während andere keinen Effekt auffinden konnten."
# das Verhältnis von Exposition in solchen Feldern zum Auftreten von Symptomen.
"Das Bild, das sich aus verfügbarer wissenschaftlicher Beweisführung abzeichnet, zeigt, dass kein kausaler Zusammenhang zwischen Exposition in RF-elektromagnetischen Feldern und dem Auftreten medizinisch nicht geklärter physischer Symptome besteht. Allerdings gibt es einen Zusammenhang zwischen Symptomen und vermeintlicher Exposition, und damit sehr wahrscheinlich einen Verweis zur Risikowahrnehmung."
Der letzte Satz bedeutet, ins Hochdeutsche übersetzt, etwa dieses: Wer verstäkrt Lektüre wie "gigaherz" und "buergerwelle" konsumiert, könnte Symptome entwickeln. Wie auch immer die aussehen mögen.
Und damit dürfte auch klar sein, wie man sich vor dem Auftreten von Symptomen am besten schützt: Skeptisch sein. Denken statt glauben. Froh in den Tag gehen.
Manche Rezepte sind gar nicht so schwer zu verwirklichen, nicht?
Troll-Wiese: http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=30145
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"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)
Schlussfolgerungen
Doris , Samstag, 21.03.2009, 23:24 (vor 5792 Tagen) @ AnKa
"Das Bild, das sich aus verfügbarer wissenschaftlicher Beweisführung abzeichnet, zeigt, dass kein kausaler Zusammenhang zwischen Exposition in RF-elektromagnetischen Feldern und dem Auftreten medizinisch nicht geklärter physischer Symptome besteht. Allerdings gibt es einen Zusammenhang zwischen Symptomen und vermeintlicher Exposition, und damit sehr wahrscheinlich einen Verweis zur Risikowahrnehmung."
Nevertheless the symptoms do exist and require a solution.
(Trotzdem, die Symptome existieren und fordern eine Aufklärung)
So lautet der letzte Satz in dem von Ihnen zitierten Absatz.
Und das könnte der Grund hierfür sein
Froh in den Tag gehen.
Eine Kunst,die immer weniger Menschen beherrschen
Allerweltsaussage und Selbstvergewisserung
AnKa, Sonntag, 22.03.2009, 11:58 (vor 5791 Tagen) @ Doris
Nevertheless the symptoms do exist and require a solution.
(Trotzdem, die Symptome existieren und fordern eine Aufklärung)So lautet der letzte Satz in dem von Ihnen zitierten Absatz.
Das ist eine Allerwelts-Aussage, und doch könnte diese Aussage gleichzeitig als Kernaussage der Mobilfunk-Extremen schlechthin aufs Transparent geschrieben werden.
So nämlich funktioniert deren Weltbild: Irgendetwas muss ja wohl dran sein. Deswegen ist diese Szene auch wie der Teufel hinter jedem noch so abstrus erscheinenden Nonsens-"Beweis", jeder "Fallschilderung", jedem aufgefundenen "Symptom" her.
Hinter der Sammelwut steckt die uneungestandene Ahnung, dass man letztlich bloß einer Illusion herjagt. Dass die gesamte Panikmache keine Grundlage hat. Das Angstschüren unter anderen Menschen, unter Jugendlichen und Kindern, die man in anmaßender Weise "berät", dient letztlich nur der Selbstvergewisserung. Je mehr Menschen an der Angst teilhaben, je mehr Menschen man dafür "gewinnt", gemeinsam in Angst, Schrecken und Wut zu verfallen, als desto "wahrer" empfinden und feiern die Anti-Mobilfunk-Prediger ihre kruden Aussagen.
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"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)
Allerweltsaussage und Selbstvergewisserung
Doris , Sonntag, 22.03.2009, 12:18 (vor 5791 Tagen) @ AnKa
Das ist eine Allerwelts-Aussage, und doch könnte diese Aussage gleichzeitig als Kernaussage der Mobilfunk-Extremen schlechthin aufs Transparent geschrieben werden.
So nämlich funktioniert deren Weltbild: Irgendetwas muss ja wohl dran sein. Deswegen ist diese Szene auch wie der Teufel hinter jedem noch so abstrus erscheinenden Nonsens-"Beweis", jeder "Fallschilderung", jedem aufgefundenen "Symptom" her.
Hinter der Sammelwut steckt die uneungestandene Ahnung, dass man letztlich bloß einer Illusion herjagt. Dass die gesamte Panikmache keine Grundlage hat. Das Angstschüren unter anderen Menschen, unter Jugendlichen und Kindern, die man in anmaßender Weise "berät", dient letztlich nur der Selbstvergewisserung. Je mehr Menschen an der Angst teilhaben, je mehr Menschen man dafür "gewinnt", gemeinsam in Angst, Schrecken und Wut zu verfallen, als desto "wahrer" empfinden und feiern die Anti-Mobilfunk-Prediger ihre kruden Aussagen.
Differenzieren Sie eigentlich zwischen sog. Allerweltssyptomen, die von so manchen Elektrosensiblen aufgrund Einwirkung von sehr schwachen Feldern beschrieben werden, oder gilt Ihre Kritik allen, die sich kritisch mit Mobilfunk auseinandersetzen und für Vorsorge plädieren, vorrangig bei der Handynutzung?
Manchmal kann ich Sie nicht einschätzen und frage mich was Sie wissen oder ob Sie es lediglich glauben, und wie das dann wieder in Einklang steht zu Diskussionen, die auf dieser Ebene geführt werden.
Es finden tatsächlich nach wie vor weltweit Diskussionen zu evtl. ernsten Schäden, vorrangig durch Handynutzung statt. Wenn ich sowas dann lese, dann verkümmern so manche Diskussionen hier im Forum zu lächerlichen Stammtischdiskussionen.
Fraktionen
AnKa, Sonntag, 22.03.2009, 13:28 (vor 5791 Tagen) @ Doris
Differenzieren Sie eigentlich zwischen sog. Allerweltssyptomen, die von so manchen Elektrosensiblen aufgrund Einwirkung von sehr schwachen Feldern beschrieben werden,
Ich sprach nicht von "Allerweltssymptomen". Manche "Symptome", die von den extremen Mobilfunkgegnern "entdeckt" werden, sind sehr ernst, zum Beispiel Krebserkrankungen rund um einen Sendemasten.
oder gilt Ihre Kritik allen, die sich kritisch mit Mobilfunk auseinandersetzen und für Vorsorge plädieren, vorrangig bei der Handynutzung?
Bei der Handynutzung bin ich selbst für Vorsorge und Vorsicht: Niedriger SAR-Wert als Ziel (Stichwort Ökolabel), und Beachtung der Empfehlungen des bfs zum Handygebrauch, die man also gar nicht erstreiten muss, sondern an denen man direkt anknüpfen kann. Auf diesem Feld ist also Aufregung völlig unangebracht. Wenn man schon nur einige der gegebenen Empfehlungen beachtet, dann senkt man die ohnehin geringen Wahrscheinlichkeiten des Auftretens irgendwelcher Folgeschäden nochmal um Zehnerpotenzen.
Heruntergebrochen auf konkrete Handlungsfelder, bleiben nach meiner Einschätzung die Aufklärung über vernünftiges Verhalten mit dem Handy (hier speziell: Kinder und Handy), und das Durchsetzen einer niedrigen SAR-Schwelle für neue Handys.
Handys mit niedrigem SAR-Wert könnten allerdings dann wieder zur Notwendigkeit führen, dass Sendemasten in dichterem Raster aufgestellt sein müssen, als es sich die "Masten-raus-aus-der-Stadt"-Szene vorstellt und je akzeptieren wird. Es ist also wichtig, sich von deren kruden Argumentationen und allgemeinen Angstschürereien konsequent abzugrenzen.
Es finden tatsächlich nach wie vor weltweit Diskussionen zu evtl. ernsten Schäden, vorrangig durch Handynutzung statt.
Die "buergerwelle"- und "gigaherz"-Szene konterkariert mit ihrem aggressiven und ignoranten Sendemastenkampf jede ernsthaft Bemühung, Risiken des Handy am Kopf in die kritische öffentliche Diskussion zu bringen. Falls es wirklich so etwas wie eine Mobilfunklobby-Verschwörung gibt, dann sind die Sendemastengegner mit ihrem absurden Windmühlenkampf, mit ihrem skurrilen und lächerlichen Auftreten die besten Freunde dieser Verschwörer.
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