Echtem Sodbrennen auf der Spur (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 06.03.2009, 16:35 (vor 5502 Tagen) @ Doris

beim izgmf-Forum wird man den Gedanken nicht los, daß die meisten dort das gleiche Süppchen kochen, nur mit verschiedenen Zutaten, damit es nicht so einseitig ausfällt oder auffällt.

geschrieben von dem "Gast", der nie, wie andere, aufgefordert wird seinen Namen anzugeben. Aber wer ein bisschen aufgepasst hat, kann sich vorstellen, wer es ist.

Gestern noch dachte ich, Sie meinen den "Gast" hier bei uns, der ja nun überhaupt kein Geheimnis ist, erst jetzt aber habe ich mitgekriegt, dass Sie jemand ganz anderen meinen.

Im dortigen Posting hat es mir diese Passage angetan:

Wenn euch also unter dem Einfluß hochfrequenter Strahlung die Magensäure heraufkommt, nützt es nichts, wenn ihr eurem Arzt versichert, daß sich dies nach De-Exposition wieder gelegt hat. Gut, daß dies auch ernährungsbedingt durch Übersäuerung des Magens vorkommen kann, weiß ja jeder.

Angetan deshalb, weil mich - welch eigentümlicher Zufall - seit einiger Zeit tatsächlich Sodbrennen plagt. Ist dies endlich meine wohlverdiente Strafe dafür, dass ich mich ungezwungen in Funkfeldern aufhalte? Dr. XYZ würde mir jetzt sicher sagen, dies sei eben kein Zufall, sondern ein erwarteter Teil des Mobilfunksyndroms, das ich mir momentan mit meinem Feldversuch systematisch erwerbe. Denn: Mobilfunk macht krank! Weiß ja jeder. Und dem stimme ich sogar ausdrücklich zu, freilich nur leicht abgewandelt: Mobilfunkkritik macht krank!

Um es kurz zu machen, mein Sodbrennen hat ohne Wenn & Aber nichts mit den Funkfeldern zu tun, in denen ich mich aufhalte. Denn wenn ich mich müde ins feldarme Schlafzimmer zurückziehe und hinlege brennt's nicht weniger, sondern mehr. Und wenn ich tagsüber neben meiner DECT-basis sitze, brennt's überhaupt nicht. Meine eigene Erklärung, warum mich diese Zivilisationskrankheit erwischt hat, ist deshalb wenig dramatisch und im Einklang mit der Medizin: Als Mobilfunkkritiker habe ich es mir angewöhnt, lange am PC zu sitzen und erst sehr spät zu Bett zu gehen. Mit diesem Laster einher geht meine schlechte Angewohnheit, auch noch weit nach Mitternacht den Kühlschrank nach Essbarem zu durchstöbern und wenn nichts passendes dabei ist die Bestände an Süßigkeiten zu plündern. Mal eben um 2:00 nachts in weniger als 5 Minuten eine Tafel Schokolade wegzuputzen war für mich nur eine konzentrierte Form von Nahrungsaufnahme und keineswegs ein Problem. Für meinen Magen - wie ich jetzt weiß - aber schon. Meine ungesunden Lebensumstände erklären mir mein Sodbrennen völlig plausibel und widerspruchsfrei.

Was mir an dem etwas wirren Posting des "Gastes" bei Gigaherz auffällt, ist die Unverfrorenheit, mit der er eine häufige Allerweltserkrankung wie Sodbrennen völlig willkürlich auf die Einwirkung hochfrequenter Felder zurückführt. So als ob jeder darüber Bescheid wüsste und dies Stand des Wissens sei. Tatsächlich ist Sodbrennen oder dergleichen jedoch noch nicht einmal im 84 Symptome umfassenden Leitfaden für Mobilfunkerkrankte (von Dr. Schorpp) enthalten. Eine umfassendere Liste gibt es nicht. Was macht also dieser seltsame "Gast" bei Gigaherz? Er versucht Angst zu schüren, indem er eine zwar völlig substanzlose Behauptung aufstellt, die bei hypochondrisch veranlagten Naturen (Gigaherz-Lesern) jedoch Anklang finden könnte. Dabei sind die Ursachen für Sodbrennen bestens bekannt, überhaupt nicht geheimnisvoll und von einem biologischen Wirkmodell, das seine Behauptung stützen könnte, ist der "Gast" weiter entfernt als der Mond von der Erde.

Fazit: Die Zeit, sich mit dem Quatsch auseinanderzusetzen, war von mir schlecht investiert. Ich hoffe, keiner liest das, denn "Gast" hat mich beim Zeitraub zu seinem Komplizen gemacht :wink:.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Hypochonder, Willkür, Mobilfunksyndrom, Gigaherz


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