München: GSM & UMTS ziehen in U-Bahn ein (Allgemein)
Heute ging in München zumindest formell die Ära der toten Handys in der U-Bahn zuende. Die Münchener Verkehrsgesellschaft (MVG) und die Netzbetreiber besiegelten vertraglich, die Netzversorgung zukünftig auch in den U-Bahn-Schächten zu gewährleisten. München war die einzig verbliebene deutsche Großstadt, die keinen Handy-Empfang in ihrer U-Bahn gewährleistete. Ausschlaggebend dafür waren keine gesundheitlichen Bedenken, vielmehr machten Meinungsumfragen im Auftrag der MVG ein ums andere mal deutlich, dass die Passagiere mehrheitlich Handytelefonate in der U-Bahn - weil störend - ablehnten. Zum Ärger der Münchener CSU erteilte noch am 13. April 2005 die rot-grüne Rathausmehrheit der Mobilfunkversorgung der U-Bahn eine klare Absage. Warum die Stadt jetzt umdisponiert hat ist nicht bekanntgegeben worden.
Presseinformation
Weichen für Handyempfang in der Münchner U-Bahn gestellt
Mobilfunkbetreiber starten Aufbau des Netzes
München, 4. Dezember 2008. Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) und die Netzbetreiber E-Plus, O2, T-Mobile und Vodafone haben den Vertrag über die Mobilfunkversorgung der Münchner U-Bahn unterzeichnet. Mit der Vertragsunterzeichnung beginnen die Netzbetreiber nun sofort mit dem Aufbau des Netzes, nachdem sie die letzten Monate bereits für die vorbereitenden Planungen genutzt hatten. Die Investitionen in Höhe von mehreren Millionen Euro werden alleine von den Netzbetreibern getragen. Die Arbeiten beginnen Anfang 2009 mit dem Ausbau der Zentralstation am Hauptbahnhof. Danach sollen die unterirdischen Bahnhöfe sowie die Strecken zur Neuen Messe München und zur Allianz Arena folgen. Bis zum nächsten Oktoberfest soll auch der Bahnhof Theresienwiese mit versorgt sein.
Die Netzbetreiber E-Plus, O2, T-Mobile und - federführend - Vodafone werden nun rasch mit der Installation der Sende- und Empfangsanlagen beginnen. Insbesondere die Ausrüstung der Tunnelstrecken mit Mobilfunktechnik ist eine logistische Herausforderung, da die Anlagen zum Teil nur nachts während der sehr kurzen Betriebsruhe der U-Bahn aufgebaut werden können und die U-Bahnen morgens wieder pünktlich fahren müssen. Viele Arbeiten können zwar parallel zum Fahrbetrieb erfolgen, aber die Installation der Tunnelantennen kann jeweils nur in zwei bis drei Stunden pro Nacht erledigt werden.
Rund 75 Kilometer Tunnelstrecke und 89 unterirdische U-Bahnhöfe gilt es mit den Funkstandards GSM und UMTS zu versorgen. Dazu werden rund 100 Verstärkereinheiten und über 250 Sendeantennen benötigt. Mit Glasfaser sind die einzelnen Einheiten an die Zentralstation am Hauptbahnhof angebunden. Von dort aus werden die Gespräche und Daten dann an die Vermittlungsstellen der jeweiligen Netzbetreiber weitergeleitet.
MVG-Chef Herbert König: „Unsere Techniker und die Kollegen von Vodafone haben in den vergangenen Monaten ganze Arbeit geleistet und zügig sämtliche Vorbereitungen getroffen, die für die Ausrüstung der U-Bahn mit Mobilfunktechnik erforderlich waren. So musste zum Beispiel geklärt werden, welche Räume im U-Bahnnetz für die Mobilfunktechnik genutzt werden können, welche Leitungen zur Verfügung stehen und wie der Einbau logistisch abgewickelt wird. All das wurde festgelegt, vertraglich fixiert - und nun wie geplant auch unterschrieben."
„Wir freuen uns sehr über den Vertragsabschluss und arbeiten mit Hochdruck am Aufbau des Netzes. Wir werden voraussichtlich im Frühjahr 2009 die ersten Teilstrecken in Betrieb nehmen", so Vodafone-Technikleiter Dieter Vogelhuber.
Rückfragen zu diesem Thema bitte an:
Dr. Margarete Steinhart, Externe Kommunikation Vodafone, T: 0711/1396-3700 Bettina Hess, Pressestelle SWM/MVG, T: 089/2361-5042
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –