Mit Selbstüberschätzung vor den Karren gespannt ? ▼ (Allgemein)
Politik in die Pflicht nehmen
Milte. Wenn den Mitgliedern des Initiativkreises „Kein Mobilfunk-Sendemast in Ostmilte“ am Donnerstag am Ende eines Informationsabends über die Chancen und Risiken des Mobilfunks die Köpfe rauchten, lag das mit Sicherheit nicht an hochfrequentem Elektrosmog, sondern an einem Wust von Informationen, die gut zweieinhalb Stunden lang auf die konzentriert zuhörenden Bürger eingeprasselt waren.
Referent Gerrit Krause, Vorsitzender der Landesinitiative Mobilfunk und Elektrosmog (LIMES), von Uli Weigel, Sprecher des Initiativkreises, als „der“ Experte angekündigt, war bis zu seiner Pensionierung Ingenieur der Nachrichtentechnologie. Unter anderem war er Berater der Landesregierung im Bereich Telekommunikation.
Mobilfunk und Co. machten zunächst einmal nicht krank, es seien vielmehr mechanische, physikalische und chemische Eigenschaften der Geräte, die krank machen könnten, stellte der Fachmann aus dem Bergischen Land klar. Und warnte vor der drahtlosen Kommunikation per Handy oder schnurlosem Telefon, die bisher keine wirksamen Maßnahmen gegen Elektrosmog vorsehe. Die gesetzlichen Grenzwerte, festgelegt in der 26. BImSchV, (Sechsundzwanzigste Verordnung zur Durchführung des Bundes- lmmissionsschutzgesetzes), schützten lediglich vor elektromagnetischen Feldern mit thermischen Wirkungen, nicht aber vor nichtthermischen Wirkungen, die oft erst nach Jahren spürbar würden.
Krause legte seinen Zuhörern die „Zehn Gebote der drahtlosen Kommunikation“ ans Herz, berichtete über Grenzwerte und Immissionen sowie über Effekte und Schädigungen, die durch Mobilfunk und Co. auftreten können und von Ärzten auch bei sehr geringer Leistungsflussdichte festgestellt worden seien (etwa Verhaltensstörungen bei Kindern, Blutdruckentgleisungen, Herzrhythmusstörungen, Schlaganfälle bei jungen Menschen). Es bestehe also durchaus ein Risiko, zu erkranken. Doch: „Nicht jeder Raucher wird krebskrank.“
Es gehe nicht darum, den Mobilfunk, dessen Risiken Ärzte, Makler, Versicherer und Wissenschaftler beschäftigen, zu verteufeln, stellte der Referent klar und zitierte LIMES: „Ja zur mobilen Kommunikation, Nein zum hochfrequenten Elektrosmog.“
„Lassen Sie nicht die Mobilfunkbetreiber zu Planern werden “, warnte Krause. „Wenn Sie nicht in Ihrem Sinne handeln, dann macht es die Mobilfunkindustrie im Sinne ihrer Investoren.“ Die Milter sollten das Instrument der kommunalen Selbstverwaltung wahrnehmen, sich zu Bürger-Initiativen zusammenschließen, Mobilfunk-Konzepte fordern, BUND, Bürgerinitiativen oder Institutionen wie LIMES unterstützen, um die 26. BImSchV zu ändern.
Wenn der Mietvertrag für eine Basisstation erst einmal bestehe, beginne die politische Arbeit. Krause: „Dann müssen Sie den Bürgermeister bewegen, mit dafür zu sorgen, dass die Leistung so runtergedreht oder der Mast so ausgerichtet wird, dass alle im Ort nicht mehr Strahlung als unbedingt nötig aufnehmen. Nicht der Mast muss weg, sondern die Belastung muss runter.“ Die von Mobilfunkbetreibern immer wieder ins Feld geführten Sicherheitsabstände seien „kalter Kaffee“.
Uli Weigels Fazit am Ende des langen Abends: „Wir müssen die kommunale Politik in die Pflicht nehmen.“
Quelle: Westfälische Nachrichten
Kommentar: G. Krause überschätzt die Komptenz und Einflussnahme der Mobilfunk kritischen Akteure.
Man argumentieren mit Behauptungen und Meinung. Damit beeindrucken man sicher unwissende Bürger aber keine Entscheidungsträger. Wissenschaftliche Erkenntnisse überlagern Behauptungen und Meinungen. Einige wenige Gemeinderäte bedienen sich zu Weilen externer Mobilfunk Standortplaner
1. mangels eigener Fachkompetenz
2. kann man dadurch, bei einigen Bürgern sein politisches Ansehen steigern gerade in Zeiten einer Wahl.
Ein ernst zu nehmender Referent, der sachkundig Aufklärung betreibt, ist er mMn nicht denn auf seiner Webseite finde ich veraltete und vorgefertigten Behauptungen nach Baubiologie Maes, und/oder Waldmann-Selsam Kommentare. Der Folienvortrag verdeutlicht mir, Krause ist auch nur ein Steigbügelhalter, der für geschäftstüchtige Mobilfunk kritische Akteure tätig ist. Sein Schwerpunkt lastet auf externe Standortkonzepte, Minimierung von Strahlenexposition durch Basisstationen. Seine 10 Regeln verdeutlichen mir, er missversteht die Technik. Wissentlich, dass ist für mich die Frage. Man kann mit dem Handy Spiele spielen ohne sich und andere dadurch einer HF-Exposition auszusetzen.
Troll-Wiese: http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?mode=entry&id=26627
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Meine Meinungsäußerung