DTX-Modus: potenzielle Fehlerquelle (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 14.10.2008, 22:03 (vor 5883 Tagen)

Vorsicht Falle: Während der Sprechpausen geht das GSM-Telefon in den Sendemodus DTX (Discontinuous Transmission Mode). Dieser Modus benutzt im Gegensatz zum normalen Sendemodus (Impulsfolge 217 Hz) eine Mischung aus 8-Hz- und 2-Hz-Pulsfolgen, was im Mittel einer erheblichen Reduzierung der mittleren Sendeleistung entspricht (Quelle).

Dieser DTX-Modus ist nicht ganz "ungefährlich", was Messungen an Handys anbelangt, denn er kann eine erhebliche Unterbewertung der tatsächlichen Funkfeldbelastung bewirken. Nämlich dann, wenn man mit einem Handy eine Gesprächsverbindung aufbaut und anschließend das Handy zur Seite legt, damit man es in aller Ruhe mit einem Messgerät untersuchen kann. Ich kenne einige, die es genau so machen (würden). Damit der DTX-Modus das Messergebnis nicht verfälscht, muss entweder ein Helfer, ein NF-Generator oder ein Kofferradio das Handy so laut beschallen, dass es nicht in den DTX-Modus verfällt. Diese Tücke des Objekts gibt es bei älteren Handys übrigens nicht, da der DTX-Modus vom ETSI erst mit GSM 06.93 version 7.4.0 definiert wurde - und dies war 1998 der Fall, so dass die ersten DTX-Handys vermutlich nicht vor 2000 auf den Markt kamen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
DTX, GSM

DTX-Modus: potenzielle Fehlerquelle

Susi, Donnerstag, 16.10.2008, 11:09 (vor 5881 Tagen) @ H. Lamarr

Der DTX-Modus ist bei weitem nicht die einzige Fehlerquelle. Die dynamische Leistungsregelung kommt auch noch dazu. Im Dokument steht vollkommen richtig:
Für die Durchführung einer normgerechten SAR-Messung ist ein Basisstationssimulator erforderlich

Damit sind eigentlich alle "Heim-Messungen" für die Katz' und grundsätzlich nicht zu gebrauchen.

Die Mobilfunkkritiker schneiden sich ins eigene Fleisch wenn sie grossspurig behaupten: "Die simulierten Signale entsprechen gar nicht den realen Signalformen und sich deshalb nicht aussagekräftig."

Soll jeder nach seiner Façon selig werden.
Susi

DTX-Modus: potenzielle Fehlerquelle

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 16.10.2008, 20:27 (vor 5881 Tagen) @ Susi

Der DTX-Modus ist bei weitem nicht die einzige Fehlerquelle. Die dynamische Leistungsregelung kommt auch noch dazu. Im Dokument steht vollkommen richtig:
Für die Durchführung einer normgerechten SAR-Messung ist ein Basisstationssimulator erforderlich

Damit sind eigentlich alle "Heim-Messungen" für die Katz' und grundsätzlich nicht zu gebrauchen.

Ooch, das würde ich so vor Gericht nicht wiederholen ;-), links von mir stehen nämlich gleich zwei solche Basisstationssimulatoren, mit denen ich Handys nach belieben auf beliebige TCHs und die Leistungsstufen rauf und runter scheuchen kann bis ihnen (nein, nicht Ihnen, sondern den Handys) die Zunge raushängt.

Die Mobilfunkkritiker schneiden sich ins eigene Fleisch wenn sie grossspurig behaupten: "Die simulierten Signale entsprechen gar nicht den realen Signalformen und sich deshalb nicht aussagekräftig."

Kapiere ich jetzt nicht, wie meinen Sie das denn? Beispielsweise ein unmoduliertes 900-MHz-Trägersignal als Handy-Signal auszugeben ist doch ohne Zweifel weit neben der Spur.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

DTX-Modus: potenzielle Fehlerquelle

Susi, Freitag, 17.10.2008, 09:38 (vor 5880 Tagen) @ H. Lamarr

Mit "Heim-Messungen" meinte ich auch eher Anordnungen wie diese hier von Gigaherz:

[image]

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Sehr professionel, man beachte die weisse Tischdecke wie sie vermutlich in jedem "Labor" verwendet wird;-)

Ein unmoduliertes 900-MHz-Trägersignal als GSM-Signal auszugeben ist sicher fraglich aber auch hier meinte ich eher Aussagen wie diese hier:
"Das verwendete Signal (Strahlungsform)entsprach nicht einer „normalen“ GSM-Basisstation
Laut Aussagen in der Studie Danker-Hopfe, welche auch mit den abgebildeten Spektrum-Analysen übereinstimmen, wurde ein ständiger 7/8 Puls simuliert. Das heisst eine auf der Trägerfrequenz schön regelmässig aufmodulierte Pulsfrequenz von 1522.5Hz. Das entspricht überhaupt nicht der Realität. Ein „normaler“ Mobilfunksender sendet auch Nachts eine Pulsfrequenz, die ständig zwischen 435 (2/8) und 1740Hz (8/8) unregelmässig und sehr schnell hin und her pendelt. Und auch Nachts werden je nach Verkehrsaufkommen noch zusätzliche Verkehrskanäle zu und abgeschaltet. Simuliert wurde also eine saubere Ordnung an Stelle von einem Chaos."

http://gigaherz.ch/pages/posts/elektrosensiblen-hetze-unter-dem-wappen-der-eidgenossenschaft-folge-21369.php

Schönen Tag
Susanne

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