Erhöhtes Risiko bald auch in Aßling ? (Allgemein)

AnKa, Mittwoch, 17.09.2008, 07:17 (vor 5941 Tagen)

Handynutzer, die Angst vor der Strahlung ihres Gerätes haben, könnten im bayerischen Aßling bald gefährlicher leben. Dort will ein beseelter Gemeinderat auf eigene Faust eine Mobilfunkplanung erstellen lassen. Nach aller Erfahrung mündet das am Ende in den gemeinsamen politischen Willen, die Basisstationen aus den bewohnten Bereichen zu entfernen.

Wie jeder weiß, der sich ein bißchen auskennt, werden die Mobiltelefone dann stärker senden müssen.

Aber die Gemeindepolitiker werden sich davon nicht beirren lassen. Schließlich geht es um die Umwelt und um Wählerstimmen. Es ist deshalb davon auszugehen, dass "Hirntumore durch Mobilfunk" bei dieser mobilfunkkritischen Veranstaltung ausnahmsweise einmal nicht das Thema des Abends bilden werden:

Auf Initiative und unter Vorbereitung des Vereins ,,Mobilfunk mit Grenzen e.V." veranstaltet die Gemeinde Aßling unter dem Motto ,,Mobilfunkplanung für Gemeinden: Betrachtungen - Konzepte - Lösungen" am Donnerstag, 9. Oktober, um 19.30 Uhr, im Dorfgemeinschaftshaus in Lorenzenberg/Aßling, Eichhofener Straße 22, einen Informationsabend für Kommunalpolitiker und interessierte Bürger mit anschließender Diskussion.

Zu allem Unglück fühlen sich die Aßlinger Stadtväter sogar durch ein gewisses Sendungsbewusstsein getrieben:

An 25 Gemeinden der Landkreise Ebersberg und Rosenheim sind von der Gemeinde Aßling bereits Einladungen verschickt worden und der Verein freut sich, dass die Gemeinde Aßling mit der Übernahme der Schirmherrschaft für diese Veranstaltung ein deutliches Signal setzt.

Wenn in 10 oder 15 Jahren eine statistische Erhebung über Hirntumore im Münchener Ostraum zu einem unangenehmen Ergebnis führen sollte, werden jedoch andere Politiker im Amt sein...

--
"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)

Tags:
Politik, Handy, Standortkonzept, Gemeinde, Aßling

Erhöhtes Risiko bald auch in Aßling ?

KlaKla, Mittwoch, 17.09.2008, 12:07 (vor 5940 Tagen) @ AnKa
bearbeitet von KlaKla, Mittwoch, 17.09.2008, 12:33

Wie jeder weiß, der sich ein bißchen auskennt, werden die Mobiltelefone dann stärker senden müssen.

Nicht jeder wenn man der Aussage vom EMF-Institut Glauben schenken kann.

--
Meine Meinungsäußerung

Erhöhtes Risiko bald auch in Aßling ?

Doris @, Mittwoch, 17.09.2008, 13:05 (vor 5940 Tagen) @ KlaKla

Wie jeder weiß, der sich ein bißchen auskennt, werden die Mobiltelefone dann stärker senden müssen.


Nicht jeder.

Ob ein Mobilfunkkonzept, welches die Strahlenbelastung durch Sendemasten für jeden einzelnen minimieren soll in Anbetracht dessen, was sich jeder einzelne tagaus tagein selber zumutet, Sinn macht, mag man sehen wie man will.

Einen Unterschied zum Vorteil des Handynutzers sehe ich schon in einem ausgeklügelten Konzept im Gegensatz zu einer willkürlich durch das Engagement einer BI verschobenen Sendeanlage.

Sind Sie und auch Anka grundsätzlich der Meinung, Sender außerhalb bringt auf jeden Fall höhere Belastung für den Handynutzer oder glauben Sie nicht, dass auch andere Faktoren mit eine wesentliche Rolle spielen?

Z.B. freie Sicht auf einen außerhalb stehenden hohen Sender oder Sender innerhalb der Bebauung auf einem Gebäude. Wann muss ein Handy mehr "leisten"? Sender im Ort, aber gedämpft durch Häuser, die zwischen Sender und Handytelefonierer sind oder weiter entfernt, aber freie Sicht? Da gibt es doch sicherlich hier Fachleute, die dazu was sagen könnten, denn ich habe ganz stark den Verdacht, dass die Aussage oben so nicht in jedem Fall stimmt. Ich habe mir das Konzept durchgelesen und auch die dazu unabhängige Studie der Uni für Hochfrequenz in Stuttgart. Diese Konzepte sehen ja nicht vor alle Sender nach außen zu versetzen, ohne Sender innerorts geht es gar nicht, z.B. auch wegen UMTS und auch wegen des immer höheren Telefonieraufkommens durch die Leute, die geschützt werden sollen und wollen :confused:

Und dann schaut euch mal um auf dem Land. Wieviel Prozent der Sender stehen von Betreiberseite aus außerhalb der Orte um andere Ortschaften mitzuversorgen. Der prozentuale Anteil der Sender, die von BIs nach außen verschoben wurden zu dem, der von den Betreibern geplant wurde, ist verschwindend gering. Den Betreibern würde das große Grausen kommen, wenn sie alle Ortschaften einzeln innerorts versorgen müssten um den Handynutzern einen optimalen (?) Empfang zu gewähren. Sollten sich also in 10 - 15 Jahren wirklich mehr Gehirntumore auf dem Land zeigen, dann müssen erstrangig die Betreiber dafür verantwortlich gemacht werden. M.E. wird hier eine Minderheit von "falsch aufgeklärten" Sendemastverschiebern benutzt um die schon seit Jahren praktizierte Versorgung von außen im ländlichen Bereich durch die Betreiber in ein besseres Licht zu stellen und das halte ich ehrlich gesagt für schäbig. Erst durch die UMTS Technik und durch das hohe Telefonieraufkommen müssen die Betreiber im ländlichen Bereich innerhalb der Ortschaften installieren, vorher ging es nur um den Profit, denn die gemessenen Werte liegen, egal wo der Sender steht, immer innerhalb des Grenzwertes und damit argumentieren letztendlich die Betreiber, wenn es zur Sache geht.
Ich glaube, dass hier eine Ansicht verbreitet wird, die man so pauschal nicht machen kann. Deshalb wäre es hier auch durchaus mal angezeigt, wenn sich Teilnehmer, wie Helmut, Raylauncher, Sparco und vermutlich auch kuddel die es auf jeden Fall wissen müssen, sich dazu äußern würden. Denn das ist es, was ich meine, dass sich pauschalisierte Laienaussagen verselbständigen und zu immer noch mehr Verwirrung beitragen.

Erhöhtes Risiko bald auch in Aßling ?

AnKa, Mittwoch, 17.09.2008, 18:31 (vor 5940 Tagen) @ Doris

Sind Sie und auch Anka grundsätzlich der Meinung, Sender außerhalb bringt auf jeden Fall höhere Belastung für den Handynutzer oder glauben Sie nicht, dass auch andere Faktoren mit eine wesentliche Rolle spielen?

Wohl wahr, Doris, es spielen eben die Dämpfungsverhältnisse generell eine Rolle.

Im Sinn einer möglichst niedrigen Strahlenbelastung für Handynutzer wie für Anwohner wäre es am besten, Sender mit niedrigem Leistungslevel in optimiertem, engem Raster im Stadtgebiet zu verteilen.

Aber bringen Sie das mal den Ortskommandeuren der Sendemasten-Kampftruppen bei.

--
"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)

Erhöhtes Risiko bald auch in Aßling ?

KlaKla, Donnerstag, 18.09.2008, 18:11 (vor 5939 Tagen) @ Doris

Sind Sie und auch Anka grundsätzlich der Meinung, Sender außerhalb bringt auf jeden Fall höhere Belastung für den Handynutzer oder glauben Sie nicht, dass auch andere Faktoren mit eine wesentliche Rolle spielen?

Ich denke das muss man von Fall zu Fall sehen und natürlich spielen viele unterschiedliche Faktoren mit eine Rolle. Über die eventuelle Konsequenz für Handynutzer bei einer Verschiebung eines Sendemasten vom Zentrum an den Stadtrand machen sich BI's keine Gedanken. Und das liegt mMn unter anderem an den unsachlichen und manipulativen Aufklärungsversuchen der 1G Kritiker, die jeden Mobilfunkmasten versuchen zu bekämpfen aus Angst vor der Strahlung, mangels eigener Kenntnisse.

Aktuelles Beispiel die Behauptung: "Seit 2002 beobachte man die Zunahme von Missbildungen bei Neugeborenen."
Die Behauptung ist Zwerenz Fantasie entsprungen. Man tauscht einfach Mobilfunk und Folsäure gegen einander aus. Spinnt eine "glaubhafte" Geschichte drum herum, fertig und ab geht die Post. :no:

--
Meine Meinungsäußerung

Tags:
BI, Bürgerwelle, Handy, Propaganda, Unwissenheit, Basisstation

Warum die GSM/UMTS Funkinfrastruktur so ist, wie sie ist...

Sparco, Freitag, 19.09.2008, 12:59 (vor 5938 Tagen) @ Doris

dafür sind hauptsächlich folgende Faktoren verantwortlich:

Das mobile Senden/Empfangen von Sprache und Daten:
-> in bewegten Objekten (sehr komplexe und störanfällige Funkausbreitung)
-> in stark gedämpften Objekten (Gebäude, Keller, ...)
-> mit hohen Datenraten (Web-Surfen, ...)

Außerdem:
Das immer weiter wachsende Gesprächs- und Datenaufkommen erfordert eine starke Erhöhung der Kanalzahl und eine Anpassung der Mobilfunkzellen (in Anzahl und Radien).
Das hat zur Folge, daß neue Standorte erschlossen bzw. bereits bestehende aufgerüstet/umgerüstet werden müssen.

Wichtig zu wissen:
Ca. 70% der Gespräche werden „Indoor“ geführt.
Da die Betreiber der Netzinfrastruktur bzw. die Serviceprovider als Unternehmen „wirtschaftlich“ agieren, unterliegt die Infrastruktur logischerweise (diesen) wirtschaftlichen „Zwängen“ ...


Das alternative Mobilfunk-Netz:
Man stelle sich vor, die Nutzer ändern ihr Verhalten nur ein wenig, um das, was sie eigentlich im Sinn haben, mit deutlich niedrigeren Kosten umzusetzen, dann könnte ein Mobilfunk-Netz in etwa so aussehen:

Die GSM-Mobilfunkinfrastruktur übernimmt ausschließlich den Part, der mobilen Text Übermittlung (SMS), die Sprachtelefonie findet darüber nicht mehr statt.
Da SMS’en i.d.R. im BCCH abgewickelt werden, eine SMS nur 1/1000 des Dateninhaltes einer Gesprächsminute hat, so könnte die GSM-Infrastruktur deutlich ausgedünnt werden – die Funk-Parametrierung wäre deutlich entspannter zu realisieren.

Die Mobilfunk-Infrastruktur würde sich damit deutlich verändern*, für alle wäre das wesentlich günstiger bei sehr guter Performance an Hot-Spots.

Nur mobil telefonieren, das wäre halt außerhalb der Hot-Spots nicht mehr möglich. Dazu müsste man nach Erhalt einer SMS (mit der Aufforderung doch mal anzurufen) ein „Festnetz“-Telefon, ein Internet-Terminal oder eben einen Hot-Spot aufsuchen, das eingebaute GPS-Modul (mit passender SW) im Handy erleichtert die Suche.


Gruß
Sparco


* Über den Grundversorgungsauftrag (xx Prozent der Bevölkerung) bei Funk-Lizenzzuteilung könnte man dabei allerdings streiten, ist er damit nämlich nur noch „Text-basierend“. Andererseits, man drückt den roten Panik-Knopf und der Standort (übers eingebaute GPS) wird mit einer vordefinierten Text-Meldung an die Notrufzentrale gesendet – das sollte den Leuten doch auch gefallen oder ?

Tags:
Notruf, Indoorversorgung, Konzept, Netz, Mobilfunknetz, Alternative

USA: SMS-Versand beliebter als Telefonieren

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 25.09.2008, 19:56 (vor 5932 Tagen) @ Sparco

Das alternative Mobilfunk-Netz:
Man stelle sich vor, die Nutzer ändern ihr Verhalten nur ein wenig, um das, was sie eigentlich im Sinn haben, mit deutlich niedrigeren Kosten umzusetzen, dann könnte ein Mobilfunk-Netz in etwa so aussehen:

Die GSM-Mobilfunkinfrastruktur übernimmt ausschließlich den Part, der mobilen Text Übermittlung (SMS), die Sprachtelefonie findet darüber nicht mehr statt.

US-Handybesitzer nutzen ihre Mobilfunkgeräte weitaus öfter zum Versenden von Kurznachrichten als zum normalen Telefonieren. Dies geht aus einer aktuellen Untersuchung des Marktforschungsinstituts Nielsen Mobile hervor.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum