Niedrigere Grenzwerte lassen Konsequenzen erkennen (Allgemein)
Nachdem in Liechtenstein am 1. September das neue Umweltgesetz (USG) in Kraft getreten ist, das bezüglich elektromagnetischer Felder des Mobilfunks für bestimmte Bereiche ab dem Jahr 2013 nur noch eine tatsächliche elektr. Feldstärke von maximal 0,6 V/m zulässt, scheinen sich nach vorangegangenen Ankündigungen der Mobilfunkbetreiber dafür nun auch tatsächliche Konsequenzen abzuzeichnen:
Kein Empfang in den Bergen (Liechtensteiner Vaterland vom 06.09.08)
"Wegen eines Investitionsstopps der Swisscom wird es ab Frühling 2009 voraussichtlich nicht mehr möglich sein, im Liechtensteiner Berggebiet mit dem Handy zu telefonieren. Auch Orange überdenkt das Engagement im Liechtensteiner Markt."
Quelle: RDW Homepage (mit weiteren Links zum Umweltgesetz in Liechtenstein).
Kommentar:
Da ich eh kein "Grenzwertdiskutierer" bin, kann ich diese ganze Entwicklung in Liechtenstein für die Mobilfunkkritiker nicht unbedingt als Erfolg werten. Es ist nachvollziehbar, wie die Netzbetreiber reagieren, sie versuchen somit wohl auch Druck auf die Politiker auszuüben. Eine Versorgung in den Bergen - gab es zwar früher auch nicht - aber vermittelt wohl doch ein gewisses Sicherheitsgefühl und lässt auch die ein Handy mit sich führen, die es ansonsten wenig nutzen. Und ich war schon immer der Meinung, dass es den Sendemastgegnern bzw. "-verschiebern" ganz schnell an Unterstützung mangeln wird, wenn man dem Ort die komplette Möglichkeit zum Telefonieren entziehen würde. Solange das St. Florians-Prinzip funktioniert, hat man viele Unterstützer auf seiner Seite. Viele Menschen wollen keinen Masten, aber alle wollen sie telefonieren. Durch die Entwicklung in Liechtenstein kann m.E. ganz schnell passieren, dass die Mobilfunkkritiker, die in der breiten Öffentlichkeit vorwiegend als Sendemastkritiker stehen, recht schnell geächtet werden könnten, denn die Menschen sind mittlerweile so stark mit ihrem Handy verbandelt, dass sie Konsequenzen, die eine Einschränkung der Telefoniermöglichkeit bedeuten würden, wohl eher nicht hinnehmen wollen. Und ich selber würde für eine fehlende Netzversorgung in den Bergen nicht unbedingt stehen wollen.