Pressemitteilung MedUni Wien von gestern (Forschung)

Alexander Lerchl @, Dienstag, 02.09.2008, 08:54 (vor 5757 Tagen)

Hier abgetrennt: http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=24141

Stimmt, es ist sehr ähnlich wobei Titscher in keinem Abhängigkeitsverhältnis zu Dr. Scheiner stand.
Ich muss mich freistrampeln. Mehr kann ich momentan nicht dazu sagen.

Diese Korrespondenz kann ich nicht einordnen, aber vielleicht interessiert es Sie, was die Medizinische Universität Wien gestern verlauten ließ. Der zweite Teil ist hier wiedergegeben. Besonders der letzte Absatz ist interessant. Ich bin mal gespannt, wie (oder ob) das die öffentliche Meinung beeinflusst bzw. die Darstellungen der Hauptakteure auf den Veranstaltungen der nächsten Zeit...

Stellungnahme zu den Studien zur Mobilfunkstrahlung
Zu dem der MUW zugetragenen Verdacht auf wissenschaftliches Fehlverhalten in zwei Arbeiten zur angeblichen erbgutschädigenden Wirkung wurde gemäß der eben beschriebenen Kriterien vorgegangen:

1.) Beauftragung des Rats für Wissenschaftsethik zur Klärung des Vorwurfs.
Dabei hat er zahlreiche Indizien, die auf Datenfabrikation – also auf ein schwerwiegendes Fehlverhalten – hinweisen, festgestellt:
* In zwei publizierten "Letters to the Editor" wird die Statistik in den beiden Publikationen in hohem Maße angezweifelt (insbesondere ein unglaubwürdig geringe bio¬logische Streuung der Daten).
* Zu demselben Ergebnis kam der vom Rat für Wissenschaftsethik mit einem Gutachten beauftragte Professor für Medizinische Statistik der MUW.
* Jene Autorin der Arbeiten, welche die wissenschaftlichen Experimente durchführte, hat im Rahmen eines Qualitätsmanagements im April d.J. durchgeführte Experimente, die ident mit jenen in den beiden Publikationen waren, zu 100% fabriziert.
* Diese Autorin, die eine medizinisch-technische Analytikerin und keine Wissenschaftlerin war, hat diese im Rahmen eines Qualitätsmanagements vorgenommene Datenfabrikation zugegeben und unmittelbar darauf ihr Dienstverhältnis zur MUW gekündigt.
* An Hand eines handschriftlich geführten Laborbuchs ergab sich, dass besagter Autorin seit August 2005 der Verblindungscode der Experimente bekannt war, was diese – da es ihre Handschrift war – auch nicht bestritt.


2.) Die MUW hat sämtliche dieser Indizien in zwei APA-Meldungen unverzüglich öffentlich gemacht. Die MUW hat die Herausgeber der beiden Zeitschriften, wo die Arbeiten erschienen sind, über sämtliche auf Datenfabrikation hinweisende Indizien informiert und empfohlen, beide Publikationen zu retrahieren.

3.) Die MUW hat alle Autoren, insbesondere den korrespondierenden Autor, aufgefordert, von sich aus die Publikationen zurückzuziehen, was letzterer für eine der Publikationen auch tat (allerdings nur mit der Begründung, er könne für die Verblindung nicht garantieren).

Zwischenzeitlich hat der Herausgeber jener Zeitschrift den Rektor mit Schreiben vom 13.8. informiert, diese Publikation aufgrund nicht gegebener Verblindung zurückzuziehen, und er sich für den Beitrag der MUW zur Aufklärung in dieser Angelegenheit bedankt.

Die nächste Aufgabe des Rats für Wissenschaftsethik besteht nur darin, sämtliche weitere Publikationen, an welcher dieselbe Autorin unter Anwendung derselben Versuchsanordnung beteiligt war, zu erheben und dann den zuständigen Herausgebern auch die Retraktion dieser Publikationen zu empfehlen. Die MUW hat mit dieser Vorgangsweise bewiesen, wie rasch, konsequent und nachhaltig sie agiert, was in internationalen Fachkreisen auch mit Anerkennung bedacht wurde.

Tags:
UMTS-Studie, Rüdiger, MUW, Arbeitsgruppe Wien, Verblindungscode, Diem, Fälschungsverdacht, Laborbuch, Pressemitteilung, Dienstverhältnis


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