Gesundheitsamt Toronto: Keine Handys für Kinder (Allgemein)

Doris @, Sonntag, 27.07.2008, 14:16 (vor 5993 Tagen) @ H. Lamarr

Warnung vor Mobiltelefon-Gebrauch durch Kinder

Laut internationalen Nachrichtenmeldungen empfiehlt das Toronto Public Health Department (Gesundheitsamt der Stadt Toronto)

Welche Behörde hat hier nun eigentlich gewarnt?
Laut FGF Infoline hält nämlich das Gesundheitsamt dagegen und unterstützt die Warnung der Stadt Toronto nicht.

Health Canada: "Gebrauch von Mobiltelefonen auch für Kinder sicher"
Das Kanadische Gesundheitsministerium sieht keinen Anlass, die Empfehlungen der Stadt Toronto zur Handynutzung durch Kinder (s. Infoline v. 17.07.2008) zu unterstützen. Laut einem Pressebericht der National Post vom 21. Juli 2008 hat der Pressesprecher des Ministerium, Paul Spendlove, folgendes dazu geäußert: "Health Canada sieht derzeit aus wissenschaftlicher Sicht keinen Grund, den Gebrauch von Mobiltelefonen als unsicher anzusehen." Es gebe keinen überzeugenden Hinweis auf ein erhöhtes Gesundheitsrisiko durch die Exposition durch elektromagnetische Felder von Mobiltelefonen.

Egal, die Diskussionen gehen jetzt einfach in die nächste Instanz. Während vorher die Diskussionen zwischen angeblichen Experten und selbsternannten Experten unter den Mobilfunkkritikern stattgefunden haben, streiten sich jetzt die Experten untereinander, so zu sehen auch bei der Bewertung der Interphone Studie.
Mit den Warnungen setzt sich auch RDW auf seiner Homepage auseinander.

Auch wenn der Vergleich mit der Entwicklung zur Gefährdung durch Rauchen immer wieder in der Kritik steht, sehe ich persönlich hier deutliche Parallelen. Nicht in der Schädigung, nein, die steht bei Handynutzung noch in den Sternen.
Aber sehr lange bevor Maßnahmen ergriffen wurden, wurde Krebs in Zusammenhang mit Rauchen diskutiert und auch damals wurde mit allen Mitteln dagegen gehalten. Erst als die Schäden offensichtlich wurden, konnte nichts mehr geleugnet werden. Und es ist schon fast rührend zu sehen, wie heute Krebsforscher Raumluftmessungen von nikotinfreien Gaststätten mit denen von Gaststätten mit Raucherzimmer vorlegen und bei den Politikern um einen noch verschärfteren Nichtraucherschutz betteln.

Während die 1G Kritiker weiterhin ihre Schäfchen um sich scharen und in ihrer Suppe schmoren und nichts von der Realität von außen nach innen dringen lassen, müsste man sich als halbwegs vernünftiger Mensch eigentlich sagen, treffen wir uns in 10 - 20 Jahren wieder und schauen wir mal, ob was gewachsen ist oder nicht. Selbst bei einem kleinen Risiko und man wird nicht müde von einem kleinen Risiko zu sprechen, wird es bei dieser Nutzung nicht im Grundrauschen untergehen.

Ich bin mir bewusst, dass meine Kritik auch manche mir bisher wohlgesonnene Betroffene wütend macht. Aber ich komme immer mehr zur Erkenntnis, dass den wenigsten die Betroffenen wirklich am Herzen liegt. Jeder hat die Möglichkeit die Veröffentlichungen auf verschiedenen Seiten wirklich kritisch zu betrachten und jeder kann die Originalquellen nachprüfen. Nein, lügen tun die nicht unbedingt, aber verdrehen oder weglassen oder bereits Widerlegtes ungeprüft weiterverbreiten. Aktuell zu sehen bei der Stellungnahme der Stuttgarter zur Bewertung des DMF (z.B. warum die 700 seitigen Fallschilderungen nicht weiter verfolgt werden) oder bei dem dramatischen Appell von Brigitte Becker aus Osterholz zu Elektrosensibilität. Und warum tun die das?
Für niemand ist es wichtiger sich die Elektrosensiblen "warm zu halten" wie für eine bestimmte Gruppe, die sich den Mobilfunkkritikern angeschlossen haben oder daraus einen neuen Geschäftszweig abgeleitet haben. Ob hier das vorgeheuchelte Interesse und das Bedauern nicht nur einem dient - dem eigenen Geldbeutel, darüber sollte mal nachgedacht werden.
Und jetzt ziehe ich mich mit einem Krimi auf die Terrasse zurück und lege die Beine hoch ;-)

Tags:
Kinder, Handy, Medien, Gesundheitsamt


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