Stellungnahme der SSK zu DMF Ergebnissen (Allgemein)

Doris @, Donnerstag, 19.06.2008, 00:47 (vor 5763 Tagen) @ Doris

Ein paar Auffälligkeiten habe ich mir notiert und Fragen ergeben sich für mich
auch daraus.

hier ist der komplette Bericht

Seite 7/8 Elektrosensibilität:

Bei einem Projekt wurden in einer repräsentativen Telefonbefragung 2406 Personen befragt. Daraus ergab sich eine Prävalenz von 6 % Elektrosensiblen. Von diesen 144 Elektrosensiblen haben sich wiederum nur ca. 28
Personen selbst als elektrosensibel bezeichnet und somit das Kriterium erfüllt, das den meisten publizierten Studien zugrunde liegt. Die Prävalenz selbstdefinierterElektrosensibler betrug 1,1 %.

Kommentar: Das ist einfach auch eine sehr niedrige Zahl und widerspricht den Aussagen diverserer Mobilfunkkritiker.

Fazit der SSK nach Beurteilung von 3 vorl. Forschungsprojekten

Trotz unterschiedlicher Zielgruppendefinition und -rekrutierung kann in der Zusammenschau mit der internationalen Literatur der Schluss gezogen werden, dass Elektrosensibilität mit großer Wahrscheinlichkeit nicht existiert. Weitere Forschung sollte daher in einem Themenkreis außerhalb der EMF-Forschung erfolgen.

Seite 9 Gehirnaktivitäten
Hier wurde eine Studie von Dr. Danker-Hopfe zugrunde gelegt. 30 junge, gesunde Männer wurden sowohl mit UMTS als auch mit GSM befeldet.Von den insgesamt 361 untersuchten Parametern zeigten lediglich 5 (unter UMTS-Exposition) statistisch signifikante Veränderungen

Fazit: Im Rahmen dieser sehr sorgfältig durchgeführten Studie konnten die teilweise in der Literatur berichteten positiven Befunde nicht bestätigt werden.

Kommentar: Hier wundert es mich, dass die Studien, die Einflüsse auf die Alphawellen festgestellt haben, gar nicht erwähnt wurden.
Die neuesten Ergebnisse der replizierten australischen Studie, die bei der BEMS besprochen wurde, war vielleicht auch noch zu neu, um in den Bericht einfließen zu können. Aber dieses Thema wurde sehr kurz und bündig abgehandelt.

Seite 15 Augentumore
Im Rahmen der sog. RIFA Studie soll untersucht werden ob die 2001 publizierten Ergebnisse eines erhöhten Augentumorrisikos durch RF-Strahlung repliziert werden können (Stang et al. 2001).. Dabei konnten 458 Fälle und 1.210 Kontrollen erfasst und mit Hilfe von Fragebögen befragt werden. Damit liegt die derzeit weltweit größte Fall-Kontrollstudie zu Uvealmelanomen vor. Die statistische Auswertung war nicht Gegenstand des Projektes und liegt noch nicht vor.

Kommentar: Wir haben hier also die weltweit größte Fall-Kontrollstudie zu Augentumoren vorliegen, aber da die Auswertung der gesammelten Daten nicht Gegenstand des Projektes war, wissen wir eigentlich noch gar nichts. Gleichzeitig steht auf Seite 25 unten bei "Epidemiologische Untersuchungen bei den deutschen Ergebnissen zur Interphone Studie
Es wurde kein Zusammenhang zwischen der Handynutzung und dem Auftreten von
Aderhautmelanomen beobachtet.
Kapiere ich nun nicht wirklich :no:

Seite 25 unten:

Die im DMF erarbeiteten Resultate geben keinen Hinweis auf zelluläre Wirkungen von EMF,die zu Krebsentstehung führen oder beitragen könnten. Das vermutete vermehrte Auftreten reaktiver Sauerstoffradikale (ROS) konnte in Zellen des Immunsystems nicht bestätigt werden. Ergänzungen auf dem Gebiet der genotoxischen Effekte werden nach dem Abschluss noch laufender Projekte erwartet. Es wäre noch zu klären, ob berichtete unterschiedliche
Wirkungen zwischen gepulster GSM-Exposition und ungepulster CW-Exposition ein
Zufallsergebnis oder auf pulsungsspezifische thermische Effekte zurückzuführen sind.

Kommentar: Es gibt also unterschiedliche Wirkungen zwischen gepulster GSM Exposition und ungepulster CW (continious wave) Exposition. Geklärt werden muss noch, ob dies ein Zufallsergebnis ist oder auf pulsungsspezifische thermische Effekte zurückzuführen ist.
Also, noch Unklarheiten. Und trotzdem wird die Studie von Speit et al als missglückte Replikationsstudie der REFLEX Studie gesehen und somit deren Aussagekraft (schon lange vor der angeblichen Datenmanipulation) geschwächt. Sowohl Dr. Prof. A., als auch Primo Schär führten genau diesen Unterschied als Grund als, warum Speit nichts gefunden hat.

So, für heute reicht es. Fortsetzung folgt!

Tags:
Speit, CW-Exposition


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