Untersuchung an Elektrosensiblen ▼ (Elektrosensibilität)
Untersuchung des Phänomens "Elektrosensibilität" mittels einer epidemiologischen Studie an "elektrosensiblen" Patienten einschließlich der Erfassung klinischer Parameter
Beginn
01.08.2004
Ende
31.07.2006
Projektleitung
Bezirksklinikum
Regensburg
Fazit
Ziel des Vorhabens war es einerseits, einen möglichen Ursache-Wirkungszusammenhang zwischen EMF und den Beschwerden der subjektiv Elektrosensiblen aufzuklären und andererseits nach Faktoren zu suchen, die zur Entstehung bzw. Aufrechterhaltung der Elektrosensibilität beitragen könnten.
Wie bereits in der vorausgegangenen Machbarkeitsstudie zeigte sich auch in diesem Vorhaben, dass die elektrosensiblen Probanden nicht etwa besser sondern schlechter als Kontrollpersonen zwischen echten und Scheinimpulsen unterscheiden können, da sie in vielen Fällen auch bei Scheinimpulsen angaben, etwas zu "spüren". Genauso reagierten einige Elektrosensible mit Beschwerden auf das vorgebliche "Handysignal", dem sie während der fMRI ausgesetzt wurden oder gaben zumindest an, das Feld "spüren" zu können.
In diesem Vorhaben wie in vielen anderen Untersuchungen ließ sich bisher kein Zusammenhang zwischen EMF und den Beschwerden der Betroffenen nachweisen. Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen EMF und den Beschwerden kann daher mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden. Diese Einschätzung wird auch von der WHO geteilt, die in ihrem Fact sheet Nr. 296 vom Dezember 2005 feststellt, dass es keine wissenschaftliche Basis gibt, um die Symptome der Elektrosensiblen mit der Einwirkung von elektromagnetischen Feldern in Verbindung zu bringen.
Da die Elektrosensibilität aber ein ernsthaftes gesundheitliches Problem darstellt und die Betroffenen unter einem hohen Leidensdruck stehen, ist die Suche nach anderen auslösenden oder zur Aufrechterhaltung führenden Faktoren für das Krankheitsbild sinnvoll und notwendig. Erste Hinweise auf beteiligte Faktoren wurden im Rahmen dieses Vorhabens gefunden.
Weitere Faktoren, die für das Krankheitsbild "Elektrosensibilität" bedeutsam sind, werden im Rahmen eines weiteren DMF-Forschungsvorhabens erhoben. Eine zusammenfassende Diskussion aller Ergebnisse erfolgt im Abschlussbericht zum DMF.
Eine Weiterführung der Forschung im Zusammenhang mit dem Phänomen "Elektrosensibilität" ist durchaus sinnvoll. Sie sollte sich aber auf die prädisponierenden Faktoren und auf mögliche Therapien konzentrieren. Wichtig ist in diesem Zusammenhang eine verbesserte Definition des Krankheitsbildes, die zu einer objektiveren Auswahl der Probanden und damit hoffentlich zu einer homogeneren Probandengruppe führen sollte. Diese Fragestellungen sind aber nicht unbedingt unter Strahlenschutzgesichtspunkten zu sehen
Troll-Wiese: http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=18376