Dr.-Ing. H. Schmidt ./. Dr. med. F. Hartmann (Allgemein)
Hier streiten ein Mobilfunkgegner und der Chef des Gesundheitsamtes Bad Tölz-Wolfratshausen ...
WOR, den 13.07.07
Dr.-Ing. Hans Schmidt, Sprecher
Gebhardtstr. 2d
82515 Wolfratshausen
Tel. 08171/29751
Fax: 081717/911035
An den Leiter des Gesundheitsamtes des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen,
Herrn Dr. med. Franz Hartmann
Postfach 1360
D-83633 Bad Tölz
Sehr geehrter Herr Dr. Hartmann,
im Namen der mobilfunkkritischen Initiativen des Landkreises möchte ich Ihnen eine druckfrische Broschüre schicken, welche die medizinischen Aspekte des Mobilfunks, besonders die gesundheitlichen Folgen aus der Sicht von Ärzten, dokumentiert.
Es kann doch nicht angehen, dass Grenzwerte und Bedingungen für Grenzwerte von Physikern und Ingenieuren festgelegt werden, wenn diese Grenzwerte für viele Menschen gesundheitliche Auswirkungen haben! Laut offiziellen Statistiken sind in Deutschland zwischen 8 und 12 % der Erwachsenen elektrosensibel, immerhin sechs bis 10 Millionen, Tendenz steigend!
Es ist unerträglich für uns als Betroffene, wenn sich die offiziellen Stellen, darunter auch Sie, immer wieder auf die bestehenden Grenzwerte und die "wissenschaftlichen Beweise" zurückziehen und sich weigern, unser Leiden zur Kenntnis zu nehmen. Dabei war die Ärzteschaft, die schon lange mit den gesundheitlichen Folgen des Mobilfunks konfrontiert ist, zu keinem Zeitpunkt in diese Diskussion mit eingebunden. Seit Jahrhunderten war es die ärztliche Erfahrungswissenschaft, die zu Maßnahmen der Politik geführt hat, weil z.B. Seuchen ausgebrochen waren, und man hat nicht darauf gewartet, bis ein "Wirkungsmechanismus" oder "exakter wissenschaftlicher Beweis" vorlag. Die vielen Kranken sind Beweis genug, und auch die Tatsache, dass viele Beschwerden verschwinden, wenn die Betroffenen aus der hochbelasteten Zone herausgehen, und umgekehrt wiederkommen, gilt in der Pharmakologie als Beweis für die Schädlichkeit einer Noxe!
Wenn wir uns an die Hysterie im letzten Jahr wegen der Vogelgrippe erinnern, wo auch Teile unseres Kreises zum Sperrgebiet erklärt wurden, obwohl in Deutschland noch kein Mensch erkrankt war, ist das Zögern der Behörden beim Thema Mobilfunk nicht nachvollziehbar.
Wir fordern Sie, Herr Dr. Hartmann, als Leiter des Amtes für Humanmedizin in unserem Landkreis und damit als Verantwortlicher für die Gesundheit der Bevölkerung, eindringlich dazu auf, sich die gesundheitlichen Folgen des Mobilfunks an den Standorten Icking und Geretsried anzuschauen und sich selbst ein Urteil zu bilden.
Bitte werden Sie dieser Verantwortung für das Wohl der Menschen im Landkreis gerecht und prüfen Sie die Situation vor Ort. Wir sind gerne bereit, Ihnen bei dieser Untersuchung mit Adressen und Unterstützung zur Seite zu stehen.
Wir fordern Sie dazu auf, als ersten Schritt diese Broschüre an alle niedergelassenen Ärzte im Landkreis zu verteilen, damit die Ärzteschaft endlich aus der Feder von Ärzten informiert wird und nicht nur aus der Feder der Industrie.
Ich bedanke mich schon im Voraus für eine baldige Antwort und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Anlage:
Mobilfunk - Einwirkungen auf die menschliche Gesundheit
Folgerungen und Forderungen aus ärztlicher Sicht, Juni 2007, Dr.med. W. Bergmann, Dr.med. H. Eger
Cc: Presse, BIs