Handycap - meine Gedanken dazu (Allgemein)

Eckbert, Samstag, 14.07.2007, 10:23 (vor 6344 Tagen)

Handycap - gefangen (captured) vom Handy
Ich kann mich noch gut an die Anfangsphase des Mobilfunkwahns erinnern. Beworben wurde vor allem der geschäftliche Vorteil ständiger Erreichbarkeit. Dieser Vorteil hat sich nun aufgelöst, da fast alle ein Handy nutzen. Wenn alle clever sind, löst sich die Cleverness in diesem Fall in Luft auf. Ähnlich ist das auch mit Volksaktien.

Geblieben ist den Handynutzern der zusätzliche Stress, ständig mit einem Anruf rechnen zu müssen. Geblieben sind höhere Gebühren als im Festnetz. Geblieben ist die totale Überwachung des Aufenthaltsortes der Handyträger. Die Staatssicherheit der DDR wäre nicht mal im Traum darauf gekommen, dass die Bürger, einmal in der Freiheit angekommen, die Finanzierung ihrer Überwachung (Computer, Handy) selbst bezahlen und in Form von SMS, E-Mails, Surfspuren usw. selbst eintippen.

Ein Schulfreund von mir starb nach NVA-Funkdienst an Kopfkrankheit. Ich besitze kein Handy, keine Funkmaus/-tastatur und esse niemals Mikrowellen-Erhitztes. Den Funk rechne ich wie Atomkraft zu Technologien der Heimtücke und ohne Zukunft - nicht sichtbar, nicht riechbar, meist nicht direkt zu fühlen. Die gepulste Strahlung versetzt den Menschen zwar Ohrfeigen. Doch zwischen jedem Puls ist eine Pause. Durchschnittlich gerechnet könnte man dann von Dauerstreicheleinheiten reden. Die Mathematik machts möglich: Aus einer Schlaglochpiste wird plötzlich Flüsterasphalt. Gehirnschranke durchbrochen und Auspuff verloren? Alles nur Einbildung.

Weitere "Errungenschaften" des Mobilfunks: Dem Festnetz wird sinnlos Konkurrenz gemacht. Telefonzellen, die ja auch eine flächendeckende Notrufmöglichkeit bilden, wurden stark ausgedünnt. Der Energieverbrauch der Sendeanlagen ist ein weiterer Frevel, was Prof. Lutz im Vortrag deutlich machte. Nicht zuletzt wurden aus attraktiven Frauen plötzlich sogenannte "Handytussies", die von ihrem Elektronikspielzeug so eingefangen sind, wie Kinder von den Tamagotschies. In der Partnerschaftsanzeige eines Mannes las ich sogar schon "Handytussies zwecklos!" Ein Aussteiger in Portugal nennt die Handyverliebtheit "Telefonanie".

Was können wir tun?:
An erster Stelle sinnvollsterweise Handyweitwurf in Sondermüllcontainer, wer noch eins hat. Zweitens Kirchenaustritt für deren Zurverfügungstellung der Kirchtürme für eine gefährliche Technologie - auch wenn im eigenen Ort noch kein Kirchturm funkt.

Des Weiteren:
Handy auf Arbeit ablehnen. Man könne wegen der Angst vor der Strahlung gar nicht konzentriert und selbstbewusst im Sinne der Firma mit jemandem sprechen.
Keine Handynutzer anrufen. "Herbert, ich rufe dich heut zum letzten Mal auf deinem Handy an! Wir hören uns dann hoffentlich im Festnetz wieder."
Visitenkarten mit Handynummer wegwerfen.

Kinder von Schulen nehmen, die sich Antennen aufs Dach setzen lassen.
All dies (und noch viel mehr) demonstrativ vereint unternehmen und publik machen. Wenn etwas von oben verboten wird, ist es oft schon zu spät für die eigene Gesundheit. Contergan, Asbest, Holzschutzmittel Lindan, verbleites Benzin, - ich hoffe, der Mobilfunk wird bald in dieser Liste verbotener Wundermittel der Industrie auftauchen. Noch sind wir sonntags bei der Radtour für einen Geschäftsabschluss erreichbar und die ganze Gesellschaft hat vielleicht 24 Stunden gewonnen auf dem Rennen zum Kollaps der technischen Zuvielisation.

Die Jugend ist besonders gefährdet durch die Mobiltelefonie - und findet sie besonders attraktiv. Das, was "primitive" Völker den 14-jährigen bieten konnten - eine eigene mietfreie Hütte unter Palmen, eine Perspektive - darin versagt unsere Zuvielisation. Man müsse sich erst das Gehirn für die Bedürfnisse der Wirtschaft zumüllen lassen und ein Haus dank Zinsausbeutung doppelt bezahlen ein Leben lang - damit habe man sogar noch Glück gegenüber denen ohne Arbeit. So ist das Handy auch eine Art Ersatz für wirkliche Unabhängigkeit, Rückzugsmöglichkeit aus dem Elternhaus. Es ist die "Hütte" aus der man heraustritt und in die man nur bestimmte Nachrichten hereinlässt - und die eine richtige Klingel hat mit individuell wählbarem Klingelton.

Tja, ein oder zwei Menschen wurden dank Handy gerettet, so heißt das neue Gebet der Befürworter. Andererseits: Rasen nicht 10000 gerade deshalb einen Tick schneller, weil doch immer einer mit rettendem Handy vor und hinter ihnen fährt? Was macht der Kapitän eines hölzernen Segelschiffs, wenn ein Doktor an Bord unbedingt ein offenes Lagerfeuer zum Schutz vor seltenen Krankheiten unterhalten will? Logischerweise muss der Doc bis zum nächsten Hafen ins Schiffsverlies. Wir sind leider, wie es scheint, ohne vernünftigen Kapitän unterwegs, müssen uns selbst vor den Irrungen der Technowelt schützen. Verbrandt, verkohlt, geschrödert, ausgemerkelt und in alle Winde zerstoibert - sollen wir so enden?

Auf die gekauften Wissenschaftler, die uns doppelte und dreifache Sicherheit versprechen (wie bei Titanic, Tschernobyl und Transrapid) sollten wir nicht hören. Die Wissenschaft verspricht unter anderem, dass sie uns hilft, fremde Planeten bewohnbar machen, während sie bis jetzt bei der einfacheren Aufgabe, unser fertiges Paradies zu erhalten, versagt.

Zu Abschirmmatten im Schlafzimmer: Wenn mir einer täglich durchs Fenster Müll in die Wohnung schmeißt, ist das doch nicht damit abgetan, dass danach jemand klingelt und mir tolle Müllsäcke verkauft. Sondern mir entsteht ein zusätzlicher finanzieller Schaden. Die brauchen wir aber gerade während des Schlafs. Woran auch keiner denkt: Die Tiere und Pflanzen können sich keine Abschirmung kaufen. Vor dem Wohlstandsmüll konnten einige noch ausreißen, bei der Strahlung gibt es kein Entrinnen. Abschirmung des Menschen ist unter diesem Aspekt ziemlich egoistisch gedacht.

Viele Milliarden bezahlte die Industrie für Lizenzen, also eigentlich für nichts weiter als eine Erlaubnis, gewisse Sendefrequenzen zu nutzen - und die Zahlung erfolgte natürlich im tiefen Vertrauen, die Bevölkerung werde das neue Spielzeug bedenkenlos annehmen.

Applaus für die Räuberei des Staates gegenüber der Industrie ist kurz gedacht. Denn: Die Telefonierer sollen am Ende die Milliarden bezahlen. Das ist keine Vorbildwirkung für null Leistung so viel Geld zu verlangen, während andere dreckige 1-Euro-Jobs bekommen.

Für Klimafreunde noch etwas zum Stromverbrauch der Sender (Artikel in "Freie Presse" vom 15.05.07): Ein typischer Sender im Jahr 2007 zieht 2000 Watt aus dem Stromnetz und sendet mit 20 Watt. Wie kommt es zu dem Wirkungsgrad von 1 % (unter Steinzeit-Niveau)? Antwort eines Mobilfunkanbieters: Die meiste Energie benötigt die Rechentechnik und die Kühlung der Notstromakkus. Prof. Lutz von der TU Chemnitz schlägt der Industrie mehrere Sparmaßnahmen vor, denn deutschlandweit liege der Stromverbrauch der Mobilfunksender beim Ein- bis Eineinhalbfachen der Solarenergieerzeugung. Die neuste Sauber-Energie kann nicht einmal das neuste Spielzeug der Menschen versorgen.

Eckbert Vogel
037608/21485

Tags:
Egoismus, Angst, Panik, Hoffnungslos, Lutz, Zynisch, Überwachung

Ein fragwürdiger Beitrag

AnKa, Samstag, 14.07.2007, 13:50 (vor 6343 Tagen) @ Eckbert

Auf die gekauften Wissenschaftler, die uns doppelte und dreifache Sicherheit versprechen (wie bei Titanic, Tschernobyl und Transrapid) sollten wir nicht hören. Die Wissenschaft verspricht unter anderem, dass sie uns hilft, fremde Planeten bewohnbar machen, während sie bis jetzt bei der einfacheren Aufgabe, unser fertiges Paradies zu erhalten, versagt.

Abgesehen davon, daß in einer Wettbewerbsgesellschaft ausnahmslos jeder Wissenschaftler damit rechnen muss, von Leuten wie Herrn Vogel als "gekauft" denunziert zu werden, muss die Blindheit erschrecken, die in dem Beitrag "Handycap - meine Gedanken dazu" zu erkennen ist:

Da fordert einer, der sich zu jeder Tages- und Nachtzeit einen Krankenwagen, Arzt, Polizisten oder sonstigen Helfer herbeirufen kann, allen Ernstes die Rückkehr in "eine eigene mietfreie Hütte unter Palmen" und hält das z.B. für eine "Perspektive" für 14-Jährige.

Einer, der in einer Gesellschaft lebt, in der die höchste Lebenserwartung aller Zeiten realisiert ist (-die Kindersterblichkeit in den entwickelten, modernen Gesellschaften hat sich in diesem Jahrhundert dramatisch vermindert, alte Menschen werden immer älter-), fröhnt öffentlich einem skurrilen Bestrahlungswahn. Da geht's jemandem offensichtlich zu gut.

Man mag ihm seine abenteuerliche Lebenseinstellung ja sogar gönnen, jedoch, es mutet widerlich an, wenn die damit einhergehenden wirren Ansichten die Grundlage für eine aufhetzende Diffamierung des Lebensstils einer ganzen Gesellschaft bilden. Alleine die feindselige Haltung, die hier gegenüber Jugend und jugendlicher Lebensart offenbar wird, ist abstoßend. Was geht den Mann eigentlich an, was Jugendliche gerne für ihr Leben bevorzugen?

Mit Handy, Computer usw. sind Kommunikationsbahnen geschaffen, die geistig dem Unbeweglichen verhaftete Menschen wohl nicht mehr verstehen wollen. Sie müssen es aber doch auch gar nicht. Niemand ist gezwungen, sich privat ein Handy anzuschaffen.

Die Strahlenpanik, die hier verbreitet wird, hat keine nachvollziehbare Grundlage. Die Lebenserwartung steigt. Die Probleme moderner Gesellschaften, z.B. der steigende Stress in der modernen Berufswelt wie auch schon in der Schule, durch eine blödsinnige Behauptung zu "erklären", es seien daran die Sendetürme schuld, lenkt von der selbstverständlich zu jeder Zeit notwendigen Diskussion eigentlicher gesellschaftlicher Ursachen ab.

Es ist immer das Wesen rechter, extremistischer Politik gewesen, die notwendige Diskussion realer Ursachen auf irrational begründete Schein-"Ursachen" hinzusteuern. Insofern bildet die Mobilfunkpanik das Bindemittel einer fundamentalistischen "Bewegung", die gegen den Prozess fortschreitender Aufklärung in Zivilgesellschaften gerichtet ist.

Irrationale Mobilfunkpanik trägt somit das Wesen des Totalitären in sich, sie äußert sich feindselig gegenüber dem Neuen, dem Modernen, dem Fortschritt, der Wissenschaft. Vor diesem Hintergrund ist der "Fundi"-Beitrag ""Handycap - meine Gedanken dazu" immerhin ein interessantes Dokument für dieses Forum.

Tags:
Panik, Totalitär, Analyse, Fundi, Lebenserwartung, Sterblichkeit

Der beste Beitrag seit langem

Marianne, Samstag, 14.07.2007, 14:28 (vor 6343 Tagen) @ AnKa

Anka, Ihr Geschreibsel kann ich gar nicht mehr lesen. Unsinniges Bla Bla. :sleeping:

Ein fragwürdiger Beitrag

Doris @, Samstag, 14.07.2007, 18:23 (vor 6343 Tagen) @ AnKa

Einer, der in einer Gesellschaft lebt, in der die höchste Lebenserwartung aller Zeiten realisiert ist (-die Kindersterblichkeit in den entwickelten, modernen Gesellschaften hat sich in diesem Jahrhundert dramatisch vermindert, alte Menschen werden immer älter-), fröhnt öffentlich einem skurrilen Bestrahlungswahn. Da geht's jemandem offensichtlich zu gut.

Immer wieder stößt man auf die Aussage der hohen Lebenserwartung. Da möchte ich doch mal einhaken.

Bei der Anhörung der Grünen im Bayerischen Landtag 2006 machte Dr. Warnke eine Aussage zu der angeblich höheren Lebenserwartung. Auf Seite 41/42 stellte Frau Dr. Stöcker Herrn Dr. Warnke die Frage nach der Quelle dieser Aussage:

...ich wohne, sehe, wie die Leute gestorben sind, gerade in diesem strengen Winter, dann kann ich nur das bestätigen, was Sie, Herr Dr. Warnke, gesagt haben: Die Sterberate nimmt rapide zu. Ich würde nun deshalb gerne von Ihnen wissen, auf welche Statistik Sie sich berufen, denn ich finde keine.

Dr. Warnke: Frau Dr. Stöcker, ich hatte Ihnen die Sterbefälle in Deutschland in Tausend gezeigt, die in der Graphik ab 2001 steil ansteigen, 2003 geschätzt. Die Quelle ist das Statistische Bundesamt hier in Deutschland. Die Grafik war im Spiegel 16/2004 zu sehen.

Ich habe da zwar mal gegoogelt, aber nichts gefunden. Das muss nichts bedeuten, vielleicht stellt sich ein anderer geschickter an als ich.

Sie selber, Anka, bezeichneten Dr. Warnke als Koryphäe
Ich wunderte mich damals über diese Aussage aus Ihrer Feder. Die Schreiber im RDW-Forum, die z.B. Sie und Ihre Beiträge sehr schätzen, die wiederum schätzen Dr. Warnke nicht so sehr. ICh frage mich deshalb, ob Sie Dr. Warnke nur aufgrund seiner Ihnen sehr entgegenkommenden Aussage, dass die Angst vor Mobilfunkanlagen krank macht, schätzen und seine weiteren mobilfunkkritischen Arbeiten überhaupt nicht kennen. Auch Moribund Burgermeister zitierte in seinem Beitrag, auf den Sie so gerne verweisen, ebenfalls Dr. Warnke zu diesem "Angst-Thema". Wenn Sie weiter nach unten blättern finden Sie meine Kritik dazu und Moribund Burgermeisters Antwort. Diese Hinweise nur, weil ich Ihre bzw. Moribund Burgermeisters Einstellung zu Dr. Warnke und seiner Arbeit bis heute nicht richtig zuordnen kann.

Was die "hohe Lebenserwartung" insgesamt betrifft, frage ich mich, wie stark die zu diesem Thema zum momentanen Zeitpunkt eigentlich überhaupt gewichtet werden kann. Wir haben Mobilfunk in seiner exzessiven Form erst seit der Jahrtausendwende. Von 1999 auf 2000 verdoppelte sich die Zahl der Handynutzer und erst danach stiegen die Zahlen rapide an. Das bedeutet erst seit 7 Jahren haben wir flächendeckende Handyversorgung, steigenden Handygebrauch und die dazu gehörenden Masten, die mit diesem GEbrauch auch gestiegen sind.
Ich weiß auch nicht, ob Dr. Warnkes Beobachtungen aus dem Jahre 2001 und den geschätzten Zahlen aus dem JAhr 2003 in Zusammenhang mit Mobilfunk gebracht werden können. Ich weiß auch nicht, ob er hier einen Zusammenhang herstellen möchte, oder nur darauf hinweisen wollte, dass das mit der steigenden Lebenserwartung eben doch nicht so stimmt,wie es immer behauptet wird. Ob sich Mobilfunknutzung auf die Lebenserwartung auswirken wird, kann m.M.n. zum momentanen Zeitpunkt doch noch gar nicht gesagt werden.

Tags:
, Lebenserwartung, Sterberate

Ein sehr fragwürdiger Beitrag

AnKa, Samstag, 14.07.2007, 19:31 (vor 6343 Tagen) @ Doris

...ich wohne, sehe, wie die Leute gestorben sind, gerade in diesem strengen Winter, dann kann ich nur das bestätigen, was Sie, Herr Dr. Warnke, gesagt haben: Die Sterberate nimmt rapide zu. Ich würde nun deshalb gerne von Ihnen wissen, auf welche Statistik Sie sich berufen, denn ich finde keine.

Dr. Warnke: Frau Dr. Stöcker, ich hatte Ihnen die Sterbefälle in Deutschland in Tausend gezeigt, die in der Graphik ab 2001 steil ansteigen, 2003 geschätzt. Die Quelle ist das Statistische Bundesamt hier in Deutschland. Die Grafik war im Spiegel 16/2004 zu sehen.

Ich habe da zwar mal gegoogelt, aber nichts gefunden. Das muss nichts bedeuten, vielleicht stellt sich ein anderer geschickter an als ich.

Dazu müssen Sie nicht unbedingt googeln.

Dr. Warnke schleicht sich an dieser Stelle geschickt von dannen, denn er antwortet nicht auf die Frage. Er weist auf absolute Zahlen ("in Tausend") hin, die für sich besehen nichts aussagen, obschon er sehr präzise nach der "Sterberate" befragt worden ist.

Daß nun die Sterberate in Deutschland zunimmt, ist unter den seit vielen Jahren herrschenden Bedingungen in Deutschland zwangsläufig. Die Sterberate beschreibt i.d.R. die Anzahl Todesfälle pro Tausend Einwohner. Unsere Gesellschaft nun, die überaltert derzeit, außerdem werden die Menschen immer älter. Unter solchen Bedingungen ist die Zunahme der Sterberate nur folgerichtig.

--
"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)

Ein sehr fragwürdiger Beitrag

Doris @, Samstag, 14.07.2007, 20:24 (vor 6343 Tagen) @ AnKa

Dr. Warnke schleicht sich an dieser Stelle geschickt von dannen, denn er antwortet nicht auf die Frage. Er weist auf absolute Zahlen ("in Tausend") hin, die für sich besehen nichts aussagen, obschon er sehr präzise nach der "Sterberate" befragt worden ist.

Das habe ich in der Tat auch so empfunden, als ich seine Antwort las.
Trotzdem bleibt die eigentliche Frage meines Beitrages im Raum stehen

"In welchen Zusammenhang kann die immer höhere Lebenserwartung der Bevölkerung zum momentanen Zeitpunkt mit Mobilfunk gebracht werden?"

Ein sehr fragwürdiger Beitrag

AnKa, Sonntag, 15.07.2007, 14:44 (vor 6342 Tagen) @ Doris

Dr. Warnke schleicht sich an dieser Stelle geschickt von dannen, denn er antwortet nicht auf die Frage. Er weist auf absolute Zahlen ("in Tausend") hin, die für sich besehen nichts aussagen, obschon er sehr präzise nach der "Sterberate" befragt worden ist.

Das habe ich in der Tat auch so empfunden, als ich seine Antwort las. Trotzdem bleibt die eigentliche Frage meines Beitrages im Raum stehen

"In welchen Zusammenhang kann die immer höhere Lebenserwartung der Bevölkerung zum momentanen Zeitpunkt mit Mobilfunk gebracht werden?"

In einen einzigen: Es gibt keinen Zusammenhang, weil es nun einmal keine nachweisbaren Mobilfunkstrahlungstoten bzw. Statistiken darüber gibt. Die ansteigende Lebenserwartung in den entwickelten Ländern wiederum, die ist eine Tatsache.

Die Seite, die diesen Zusammenhang immer wieder behauptet, tut dies wider besseres Wissen und wahrscheinlich aus dem Grund, um Angst und Unsicherheit zu verbreiten. Zum Beispiel wurde hier jüngst ein Pamphlet dieses wirren Inhaltes vorgestellt:

"Frage: Was ist mit den vielen Erkrankungen und Krebsfällen (z.T. mit Todesfolgen)?
zum Beispiel in:

Oberammergau - Schlüchtern/Hessen - Steinbach-Hallenberg - Bruchköbel -
Westhausen/Thüringen - Naila - Steinbach-Hallenberg - Neuhardenberg -
Heroldsberg/Bayern - Haaren/NRW - Geisenheim/Hessen - Gößweinstein/Nürnberg -
München-Mosach - Dresden - Neusäß/Augsburg .... (usw. usf.)
"

Dort können Sie wohl nach dem "Zusammenhang" fragen. Ich für mein Teil, ich finde, daß man extremistischen, unbewiesenen Aussagen dieser Art entgegentreten sollte.

--
"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)

Tags:
Warnke, Bruchköbel

kein Wunder !

Kehrmann, Sonntag, 15.07.2007, 15:33 (vor 6342 Tagen) @ AnKa
bearbeitet von Kehrmann, Sonntag, 15.07.2007, 16:00

Die Seite, die diesen Zusammenhang immer wieder behauptet, tut dies wider besseres Wissen und wahrscheinlich aus dem Grund, um Angst und

Bei der allgemein vorhandenen Angst vor dem Tode, und noch mehr vor dem Sterben, ist es kein Wunder, wenn das dann so wie hier interpretiert wird.
Sie sollten nicht auf dieser Angst Ihr Süppchen kochen, indem Sie diese Angst nur stillschweigend zugleich aber gezielt als Voraussetzung für Ihre Mahnungen hernehmen und sie damit nur um so sublimer fördern :no:

Unsicherheit zu verbreiten. Zum Beispiel wurde hier jüngst ein Pamphlet dieses wirren Inhaltes vorgestellt:

"Frage: Was ist mit den vielen Erkrankungen und Krebsfällen (z.T. mit Todesfolgen)? zum Beispiel in:

Oberammergau - Schlüchtern/Hessen - Steinbach-Hallenberg - Bruchköbel - Westhausen/Thüringen - Naila - Steinbach-Hallenberg - Neuhardenberg - Heroldsberg/Bayern - Haaren/NRW - Geisenheim/Hessen - Gößweinstein/Nürnberg - München-Mosach - Dresden - Neusäß/Augsburg .... (usw. usf.)[/i]"[/link]

Dort können Sie wohl nach dem "Zusammenhang" fragen. Ich für mein Teil, ich finde, daß man extremistischen, unbewiesenen Aussagen dieser Art entgegentreten sollte.

Haben Sie schon mit Herrn Tittmann gesprochen?

...da tät' ich dankbar sein...

AnKa, Sonntag, 15.07.2007, 17:32 (vor 6342 Tagen) @ Kehrmann

Bei der allgemein vorhandenen Angst vor dem Tode, und noch mehr vor dem Sterben, ist es kein Wunder, wenn das dann so wie hier interpretiert wird.

Natürlich würde dann auch verständlich, wenn jemand seine Todesangst vor einer bevorstehenden Außerirdischen-Invasion zum Besten gäbe, oder zum Beispiel die Juden für alles Leid der Welt verantwortlich machte und also entsprechende Maßnahmen von den Behörden fordern würde. "Bei der allgemein vorhandenen Angst vor dem Tode", die nun einmal Priorität vor dem Denken hat, wäre dies offensichtlich für jemanden wie Sie nachvollziehbar.

Ich habe nichts dagegen, wenn Sie hier weiter über Ihren Kopfgeburten kreisen, Kehrmann, aber wenn Sie zumindest mich nicht mehr damit belästigen würden, dann tät' ich Ihnen dankbar sein.

...da tät' ich dankbar sein...

Kehrmann, Montag, 16.07.2007, 07:47 (vor 6342 Tagen) @ AnKa

Ich habe nichts dagegen, wenn Sie hier weiter über Ihren Kopfgeburten kreisen, Kehrmann, aber wenn Sie zumindest mich nicht mehr damit belästigen würden, dann tät' ich Ihnen dankbar sein.

Ganz meinerseits.

Meinung zu Ulrich Warnke

AnKa, Sonntag, 15.07.2007, 17:58 (vor 6342 Tagen) @ Doris
bearbeitet von AnKa, Sonntag, 15.07.2007, 19:04

Sie selber, Anka, bezeichneten Dr. Warnke als Koryphäe
Ich wunderte mich damals über diese Aussage aus Ihrer Feder. Die Schreiber im RDW-Forum, die z.B. Sie und Ihre Beiträge sehr schätzen, die wiederum schätzen Dr. Warnke nicht so sehr. ICh frage mich deshalb, ob Sie Dr. Warnke nur aufgrund seiner Ihnen sehr entgegenkommenden Aussage, dass die Angst vor Mobilfunkanlagen krank macht, schätzen und seine weiteren mobilfunkkritischen Arbeiten überhaupt nicht kennen.

Ich bin da rigoros: Es geht mir nicht um die Person. Ich mache, was ich an Geschriebenem schätze, an den darin getroffenen Aussagen fest.

Auch Moribund Burgermeister zitierte in seinem Beitrag, auf den Sie so gerne verweisen, ebenfalls Dr. Warnke zu diesem "Angst-Thema". Wenn Sie weiter nach unten blättern finden Sie meine Kritik dazu und Moribund Burgermeisters Antwort. Diese Hinweise nur, weil ich Ihre bzw. Moribund Burgermeisters Einstellung zu Dr. Warnke und seiner Arbeit bis heute nicht richtig zuordnen kann.

In diesem Dilemma stecken Sie, weil Sie glauben, es ginge AnKa oder dem lieben Moribund darum, Partei für eine Person zu ergreifen. In welches Lager gehört Dr. Warnke? So eine Frage ist typisches Mobilfunkpaniker-Deutsch. In irgendeine Schatulle muss er wohl hinein, der Mann. Sonst versteht man die Welt nicht mehr.

Was die "hohe Lebenserwartung" insgesamt betrifft, frage ich mich, wie stark die zu diesem Thema zum momentanen Zeitpunkt eigentlich überhaupt gewichtet werden kann. Wir haben Mobilfunk in seiner exzessiven Form erst seit der Jahrtausendwende. Von 1999 auf 2000 verdoppelte sich die Zahl der Handynutzer und erst danach stiegen die Zahlen rapide an. Das bedeutet erst seit 7 Jahren haben wir flächendeckende Handyversorgung, steigenden Handygebrauch und die dazu gehörenden Masten, die mit diesem GEbrauch auch gestiegen sind.
Ich weiß auch nicht, ob Dr. Warnkes Beobachtungen aus dem Jahre 2001 und den geschätzten Zahlen aus dem JAhr 2003 in Zusammenhang mit Mobilfunk gebracht werden können.

Das tut Warnke selbst nicht. Er vertritt, so wie ich es verstanden habe, die These, daß die allgemeine Zunahme der Funktechnik (für TV, Radio, im militärischen Bereich usw.) die Hautkrebserkrankungen und damit einhergehende Todesfälle hat ansteigen lassen. Er beruft sich dabei auf eine schwedische Studie, die diese Informationen bis in die 50er Jahre zurück herausgefiltert haben will.

Das finde ich von daher ein bißchen engstirnig, als dieser Zeitraum mit einer Zunahme des Massen-Urlaubens in sonnenreichen Gebieten, mit einem stetig zunehmenden Trend zum Solarium und überhaupt mit dem Trend, mehr Freizeit zu haben und sie in der Sonne zu verbringen, einhergeht. Hinzu kommt, daß auch Hautkrebs verstärkt im Alter auftritt, älter werdende Menschen also ein höheres Risiko haben und wir, wie bekannt, in den letzten 50 Jahren steigende Lebenserwartung sehen. Weisser Hautkrebs tritt z.B. verstärkt bei Menschen über 60 auf. Hautkrebs ist aus dieser meiner Sicht eine Zivilisations-, wohl präziser: eine mit zunehmendem Wohlstand einhergehende Krankheit. Entsprechende Warnungen von medizinischer Seite (Sonne meiden etc.)sind eindeutig. Daß nun Warnke gerade beim Hautkrebs den verengten Blick auf die Ursache "Funktechnik" so vehement vertritt und dabei mit Todesfällen argumentiert, machte ihn in der Vergangenheit zu einer "Koryphäe" der mobilfunkernen Widerstandsbewegung.

Als Wissenschaftler würde ich ihn als "Paradiesvogel" einstufen, mit interdisziplinärem Ansatz. Seinen nicht gerade populär gewordenen, aber ursprünglich als populäre Werke gedachten Büchern ist ein Hang zur Science-Fiction und eine Affinität zur Esoterik nicht gänzlich abzusprechen. Er feiert die Quantenphysik als eine Art Weltformel, was alles sicher spannende Aspekte hat.

Mit seinen Alarm-Argumentationen bzgl. der angeblichen Gefährlichkeit der Mobilfunkstrahlung hat er allerdings das Maß verloren. Als Wissenschaftler müsste er in der Lage sein, zu erkennen, daß er sich beim Thema "Mobilfunk-Stress" im Grundrauschen bewegt, will heißen: Stress ist immer. Der "Stress", den Mobilfunk dem menschlichen Körper verursacht, lässt sich aus den tagtäglich auf einen Menschen einwirkenden, vielfältigen Stressorenwirkungen schlicht nicht herausisolieren. Weil das so ist, gibt es übrigens diesen verrückten Studien-Streit mit all diesen widersprüchlichen Ergebnissen. Wenn man sich nämlich mit seinen Forschungen auschließlich auf den Peak-Levels eines Grundrauschen-Niveaus bewegt, dann kommen einem natürlich die Ausschläge und Sensationen, die man dort feststellt, gewaltig und alarmierend vor. Dabei rührt die Aufregung schlicht daher, daß man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht.

Ich weiß auch nicht, ob er hier einen Zusammenhang herstellen möchte, oder nur darauf hinweisen wollte, dass das mit der steigenden Lebenserwartung eben doch nicht so stimmt,wie es immer behauptet wird. Ob sich Mobilfunknutzung auf die Lebenserwartung auswirken wird, kann m.M.n. zum momentanen Zeitpunkt doch noch gar nicht gesagt werden.

Eben. Warum also das Argumentieren mit Toten. Das ist nicht seriös.

--
"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)

Tags:
Warnke, Esoterik, Hautkrebs, Wissenschaftler, Lebenserwartung, Leichen, Quantenphysik

höchste Lebenserwartung?

gast13, Dienstag, 17.07.2007, 10:09 (vor 6341 Tagen) @ AnKa

Einer, der in einer Gesellschaft lebt, in der die höchste Lebenserwartung aller Zeiten realisiert ist (-die Kindersterblichkeit in den entwickelten, modernen Gesellschaften hat sich in diesem Jahrhundert dramatisch vermindert, alte Menschen werden immer älter...

im letzten Jahrhundert vielleicht..
mich würde interessieren, wie die Statistik aussehen würde, wenn man all die Demenzkranken, die nicht mal mehr ihren Namen wissen, oder die Zombies, die vielleicht schon jahrelang an lebensverlängernden Maschinen hängen, mal wegrechnen würde.
Vielleicht gibts noch Gebiete in Europa, wo die Leute uralt werden und bis zum Tod noch bei klarem Verstand sind, aber bei uns kommt das nicht mehr so oft vor.

Tags:
Menschenverachtend

höchste Lebenserwartung?

AnKa, Dienstag, 17.07.2007, 19:27 (vor 6340 Tagen) @ gast13

mich würde interessieren, wie die Statistik aussehen würde, wenn man all die Demenzkranken, die nicht mal mehr ihren Namen wissen, oder die Zombies, die vielleicht schon jahrelang an lebensverlängernden Maschinen hängen, mal wegrechnen würde.

Na, hoffentlich stellt "wegrechnen" bei Ihnen nicht bloß ein Synonym für Weitergehendes dar. Menschenverachtend genug ist Ihre Ausdrucksweise auch so schon.

--
"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)

Handycap - meine Gedanken dazu

Marianne, Samstag, 14.07.2007, 14:27 (vor 6343 Tagen) @ Eckbert

Sehr geehrter Herr Vogel,
Sie sprechen mir aus der Seele, eine derart gute Zusammenfassung habe ich noch nicht gelesen!
Darf ich Ihr Schreiben weiterleiten und verteilen? Durch meinen eMail-Verteiler erreiche ich ca. 3.000 Mobilfunk-Interessierte in ganz Europa.
Viele Grüße,
Marianne Buchmann
Bürgerinitaitive Mobilfunk Kirchheim
Tel. 089/90199030

(Hinweis Moderator X: Das ist eine private Email welche Sie gerne an Herrn Vogel per "persönliche Nachricht" versenden dürfen, aber das Forum ist dafür der falsche Ort. Das nächste mal wird so ein Eintrag kommentarlos gelöscht. Bitte beachten Sie die Netiquette.)

Tags:
, Buchmann

Handycap - meine Gedanken dazu

KlaKla, Samstag, 14.07.2007, 19:18 (vor 6343 Tagen) @ Eckbert
bearbeitet von KlaKla, Samstag, 14.07.2007, 21:10

In dem Text stecken alle alt bekannten Aushustungen und Propaganda der Bürgerwelle und/oder
Dr. med. Ch. Scheiner (Facharzt für Psychotherapie) [PDF erstellt am 31.12.2006].
Ich entdecke nichts Neues, ich erkenne keine eigenen Gedankengänge des Schreibers. Schade.
Warum Marianne das Geschriebene so lobt, kann ich mir nur so erklären, dass Sie noch nicht viel gelesen hat von der Bürgerwelle oder Dr. med. H-Ch. Scheiner.


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Tags:
, Bürgerwelle, Scheiner, Propaganda

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