zu REFLEX-Studie, Prof. Adlkofer-Interview (s. Leitseite) (Forschung)

MK, Dienstag, 11.05.2004, 18:42 (vor 7502 Tagen)

[Hinweis: Nach Prüfung bzgl. Verbotsbehauptung wieder frei gegeben am 28.02.2015]

Zu dem Interview des IZGMF mit Prof. Adlkofer (siehe Leitseite) hätten mich noch solche Fragen an ihn interessiert, inwieweit er die Publizierung(-sformen) der Ergebnisse der REFLEX-Studie bereits kennt, die Vollständigkeit und ein Nicht-umgeschrieben-Werden der Ergebnisse garantieren kann.

Nach dem Essay in der ZEIT zu den Pharma-Forschungsergebnissen und deren Manipulationen durch Verschwinden-Lassen oder Uminterpretierungen missliebiger Ergebnisse kann man doch an seinen fünf Fingern abzählen, dass auch mit unerwünschten Mobilfunk-Studien-Ergebnissen ähnlich verfahren wird.

Wenn Prof. Adlkofer schon garantieren kann, dass keine Finanzierung durch eben solche Interessensverbände aus der Mobilfunk-Industrie die REFLEX-Studie beeinflusst hat, ist das schon einmal ein gutes Zeichen. Noch vor ein paar Jahren wäre das aber doch selbstverständlich gewesen: Forschung/Wissenschaft muss unter neutralen und unabhängigen Bedingungen stattfinden.
Nur so kann die Bevölkerung überhaupt das nötige Vertrauen aufbringen. Das aber wird eben jetzt verspielt, da "die Wissenschaft" nicht mehr derartig unabhängig ist!

M.K.

Tags:
Finanzierung, Tabak, Verum, Interessensorientiert

von Idealisten, Realisten, Opportunisten - und Otto

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 12.05.2004, 00:34 (vor 7502 Tagen) @ MK

Wenn Prof. Prof. A. schon garantieren kann, dass keine Finanzierung durch
eben solche Interessensverbände aus der Mobilfunk-Industrie die
REFLEX-Studie beeinflusst hat, ist das schon einmal ein gutes Zeichen.

Haben Sie sich mal das PDF angesehen, das die Vorstellung der Reflex-Studie beim Mobilfunk-Kamingespräch der Umweltakademie begleitete (dort ganz unten auf der Seite)? Darin schließt Prof. A. die Beteiligung der Industrie nicht etwa aus, sondern er bedauert es, dass sich die Industrie an der Finanzierung nicht beteiligt hat. Interessant ist aber auch, dass von den elf an der ursprüngl. Reflex-Studie beteiligten Laboren ausgerechnet diejenigen (ich glaube es sind drei) auf Beschwichtigung einschwenken, die auf Industrieaufträge angewiesen sind. Die anderen acht (unabhängigeren) Labore schlagen Alarm. Otto würde dazu sagen: Es ist unsichtbar und riecht nach Hase...

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
, Finanzierung, Verum

Das Jammern der "Dritt-Mittler"

mops, Mittwoch, 12.05.2004, 13:53 (vor 7501 Tagen) @ H. Lamarr

Diese Sendung ist zwar schon gelaufen (10.5.), wird aber sicher nochmals wiederholt werden. Daraus ersichtlich wird das Jammern derer, die mit Drittmittel-Einwerbung ihre Studien finanzieren müssen(!). Korruption ist da kein völlig unbekannter terminus technicus! (mops)

BAYERISCHER RUNDFUNK Redaktion Wissenschaft/Hoerfunk
Sendedatum:Montag, 10. Mai 2004, 18.06 bis 18.30 Uhr
Programm Bayern2Radio

Moderation: Martin Schramm (hat auch vom MF-Symposion in der Bayer. Akademie der Wissenschaften berichtet! mops)

In unserem Magazin B2 IQ - WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG berichten
wir heute Abend ueber:
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1.DRITTMITTELEINWERBUNG
Strafbare Dienstpflicht?


Weil dem Staat das Geld ausgeht, ist bei den Universitaeten mehr Eigeninitiative gefragt. Die Professoren sollen sogenannte "Drittmittel" organisieren, das heisst sie sollen in der Wirtschaft nach Sponsoren suchen und mit der Industrie zusammenarbeiten. Eigentlich eine gute Sache - waere da nicht ein Haken: Wer dieser Dienstpflicht nachkommt und Sponsoren fuer seine Forschungsarbeit findet, der steht unter Umstaenden schon mit einem Bein im Gefaengnis. Auf dieses Problem machte am Freitag in einer Pressekonferenz eine Gruppe von Wissenschaftlern um Jochen Troeger, den Prorektor fuer "Forschung und Struktur der Medizinischen Fakultaeten" an der Uni Heidelberg, aufmerksam. Die Forscher fordern Aenderungen am Anti-Korruptionsgesetz.
Gespraechspartner:
Prof. Jochen Troeger, Prorektor Forschung und Struktur der
Medizin. Fakultaeten Universitaet Heidelberg

Autor: Martin Schramm

Siehe auch: http://www.drittmitteleinwerbung.de/

Tags:
Wissenschaft, Forschung, Korruption, Tabak, Industrie, Sponsoren

von Idealisten, Realisten, Opportunisten - und Otto

Erwin, Mittwoch, 12.05.2004, 16:33 (vor 7501 Tagen) @ H. Lamarr

Darin schließt Prof. A. die Beteiligung

der Industrie nicht etwa aus, sondern er bedauert es, dass sich die
Industrie an der Finanzierung nicht beteiligt hat.

Wie ist denn das vereinbar mit dem Satz (Zitat von der Leitseite):

"Sie können davon ausgehen, dass das REFLEX-Projekt ohne jede Beeinflussung von außen allein unter Beachtung wissenschaftlicher Kriterien durchgeführt worden ist.”

Prof. Dr. Franz A., Mai 2004

Manchmal versteht man, ehrlich gesagt, schon überhaupt nichts mehr. Und was soll man jetzt vom "Standing" ("Quo stas, frater?") des Prof. A. halten.
Es gibt ja in dieser Szene auch viele Täuscher und Wölfe in Schafspelzen. "Et tu, Prof. A.?"

Erwin

- und Otto, ... lieber Ross und Reiter nennen

MK., Mittwoch, 12.05.2004, 18:52 (vor 7501 Tagen) @ H. Lamarr

Die anderen acht
(unabhängigeren) Labore schlagen Alarm. Otto würde dazu sagen: Es ist
unsichtbar und riecht nach Hase...

Können diese "unabhängigeren" - nicht unabhängigen! - Labore nicht namentlich genannt werden. Und auch die Erkenntnisse, zu denen sie gekommen sind --> Alarmschlagen?
Bei all den Verdächtigungen, die so blühen, werden Ross- und Reiter-Nennungen doch immer wichtiger.

M.K.

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