Aufstand gegen Handy-Sendemast (Allgemein)

KlaKla, Samstag, 24.03.2007, 08:01 (vor 6457 Tagen)

CALLENBERG - Im Callenberger Ortsteil Langenchursdorf kocht die Volksseele: Die 1600 Anwohner laufen Sturm gegen den Bau eines 50 Meter hohen Mobilfunk-Sendemasts. Sie wollen jetzt die Baugenehmigung vom Gericht revidieren lassen.

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In dem Artikel wird eine Aussage gemacht, die mich stutzig macht.
"Dabei empfiehlt das Europa-Parlament einen Grenzwert von nur 100 µW/m²."

Ich konnte folgende Quellen finden, Heidelberger Baubiologe und Rutengänger Alexander Nastasi macht gleiche Aussage und in der Zitatensammlung (PDF) von Baubiologe Maes kann man folgendes lesen.
Prof. Dr. Neil Cherry aus Neuseeland muss wohl mal in Brüssel vor dem Europa-Parlament einen Vortrag gehalten haben, in dem er 100 µW/m2 als Vorsorgewert gefordert hat.

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Meine Meinungsäußerung

Tags:
Baubiologe, Cherry, Zitatensammlung

Aufstand gegen Handy-Sendemast

RDW, Samstag, 24.03.2007, 08:30 (vor 6457 Tagen) @ KlaKla

In dem Artikel wird eine Aussage gemacht, die mich stutzig macht. "Dabei empfiehlt das Europa-Parlament einen Grenzwert von nur 100 µW/m²."

Es ist etwas anders: Diese Aussage stammt von Dr. G Hyland, der in seinem berühmen "STOA-Bericht" den Wert von 10 nW/cm2 empfohlen hat, das sind umgerechnet eben 100 µW/m2.

Dieser Bericht ging aber an das Europäische Parlament und stammt nicht von diesem. Ganz unten steht auch unmissverständlich:
"Herausgeber University of Warwick, Department of Physics, Coventry, UK und Internationales Institut für Biophysik, Neuss-Holzheim, Deutschland von Dr. G. Hyland
Die in diesem STOA-Bericht geäußerten Meinungen geben nicht zwangsläufig die offizielle Meinung des Europäischen Parlaments wieder."

Das hindert diverse copy&paste-"Experten" natürlich nicht daran, Zitate aus diesem Bericht immer wieder irreführend als Aussage des Europäischen Parlaments darzustellen, auch Spatenpauli hat das schon einmal etwas zurechtgerückt.

RDW

Mehr Info zu diesem STOA-Bericht

Aufstand gegen Handy-Sendemast

underground, Samstag, 24.03.2007, 15:51 (vor 6457 Tagen) @ KlaKla

CALLENBERG - Im Callenberger Ortsteil Langenchursdorf kocht die Volksseele: Die 1600 Anwohner laufen Sturm gegen den Bau eines 50 Meter hohen Mobilfunk-Sendemasts. Sie wollen jetzt die Baugenehmigung vom Gericht revidieren lassen.

Weder kocht dort die Volksseele, noch laufen 1600 Anwohner Sturm.

Es ist wie immer, einige wenige schwingen sich zum Sprecher der anderen auf und nötigen diese zu Unterschriften gegen irgendwas.

Und warum das Ganze: Weil diese wenigen sich in Ihrer bisherigen Umgebung gestört fühlen, obwohl genau dort bereits Mobilfunkstationen anderer Betreiber vorhanden sind und natürlich auch anderes Gewerbe.

Aber man hat sich ja so gemütlich eingerichtet in seiner Nische und da will man nun keinen weiter hineinlassen.

Wird aber nicht so kommen. Der Mast wird sicher gebaut werden und danach ist über kurz oder lang wieder Ruhe im Stall.

Aufstand gegen Handy-Sendemast

H. Lamarr @, München, Sonntag, 25.03.2007, 00:45 (vor 6457 Tagen) @ underground

Es ist wie immer, einige wenige schwingen sich zum Sprecher der anderen auf und nötigen diese zu Unterschriften gegen irgendwas.

Und warum das Ganze: Weil diese wenigen sich in Ihrer bisherigen Umgebung gestört fühlen, obwohl genau dort bereits Mobilfunkstationen anderer Betreiber vorhanden sind und natürlich auch anderes Gewerbe.

50 m Turmhöhe ist schon üppig. Und schön sind solche Türme ja nun weiß Gott nicht. Aber gerade wegen dieser überragenden Höhe dürften die unmittelbaren Anwohner des Turms - und diese dürften die meiste Angst haben - nicht sonderlich viel Strahlung abbekommen. Wenn dies zutrifft hat E-Plus nichts zu verbergen. Es wäre für den Betreiber doch ein Klacks, mit einem der üblichen Programme eine Immissionsprognose anzufertigen und diese den Leuten dort in einer Informationsveranstaltung zu erklären, um unbegründete Ängste abzubauen. Oder sehe ich da was falsch?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Aufstand gegen Handy-Sendemast

underground, Sonntag, 25.03.2007, 12:31 (vor 6456 Tagen) @ H. Lamarr

50 m Turmhöhe ist schon üppig. Und schön sind solche Türme ja nun weiß Gott nicht.

ok., über Geschmack kann man bekanntlich nicht streiten

Aber gerade wegen dieser überragenden Höhe dürften die unmittelbaren Anwohner des Turms - und diese dürften die meiste Angst haben - nicht sonderlich viel Strahlung abbekommen.

Vollkommen korrekt

Wenn dies zutrifft hat E-Plus nichts zu verbergen. Es wäre für den Betreiber doch ein Klacks, mit einem der üblichen Programme eine Immissionsprognose anzufertigen und diese den Leuten dort in einer Informationsveranstaltung zu erklären, um unbegründete Ängste abzubauen. Oder sehe ich da was falsch?

Rein fachlich haben Sie vollkommen Recht. Aber wollen die Leute das überhaupt hören? Ich denke eher nein,

Aufstand gegen Handy-Sendemast

KlaKla, Sonntag, 25.03.2007, 12:27 (vor 6456 Tagen) @ underground

Es ist wie immer, einige wenige schwingen sich zum Sprecher der anderen auf und nötigen diese zu Unterschriften gegen irgendwas.

Das ist doch völlig normal. Einer sieht ein Problem und sucht Verbündete. Das die Leute aber genötigt werden, eine Unterschrift zu leisten ist eine Unterstellung. Wer nicht unterschreiben will, unterschreibt nicht. Viele sind auch froh, dass Andere sich der Arbeit annehmen und unterstützen dadurch die Aktiven. Deren Argumentation waren zur Zeit der Unterschriftensammlung erfolgreich. Die Ernüchterung kommt später aber es bleibt ganz weit hinten im Kopf, eine kleine Gesundheitsgefahr besteht.

Und warum das Ganze: Weil diese wenigen sich in Ihrer bisherigen Umgebung gestört fühlen, obwohl genau dort bereits Mobilfunkstationen anderer Betreiber vorhanden sind und natürlich auch anderes Gewerbe.

Sie haben das Recht, sich gestört zu fühlen und darauf aufmerksam zu machen. Wo ist ihr Problem?

Die Betreiber haben sich verpflichtet, die Bürger aufzuklären. Sie haben diese Arbeit gerade in der Vergangenheit schlecht umgesetzt. Beispiel: lediglich die Stadt/Gemeindeverwaltung wird über die Errichtung eines weiteren Sendemasten informiert und einseitig aufgeklärt. Man war der Meinung das reicht an Bürgeraufklärung. Die Städte und Gemeinden klären nicht auf. Warum auch, kostet ihnen ja Geld. Und das Ganze nur für eine Minderheit von Bürgern. Die Minderheit sucht dann selbst nach Informationen und landet bei der BW oder bei Geschäftemacher, die in ihrem Sinne Aufklärung betreiben. Lange bekannt ist, dass der Austauch und die sachliche Aufklärung von neutralen Stellen fehlt.

Der Mast wird sicher gebaut werden und danach ist über kurz oder lang wieder Ruhe im Stall.

Ja, aber Vertrauen schaffen sie damit nicht. Der Frust und die Angst bleiben. Wenn gerade diese Leute nach Errichtung Kopfschmerzen und schlaflose Nächte haben, wird dies auf den Sendemasten produziert. Die Leute sind nicht mehr frei für andere Argumente. Die Anzahl der ES steigt. Da diese aber keiner erfasst, auch kein Problem für die Betreiber. Wird glatt gebügelt mit psychisch Krank, aufgewiegelte Spinner etc.

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Meine Meinungsäußerung

Tags:
Gehilfe, Unterschriftenaktion, Mitstreiter, Mitzeichner, nützliche Idioten

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