Online-Monitoring von ortsfesten Funkanlagen... (Allgemein)

Sparco, Montag, 19.03.2007, 15:56 (vor 6488 Tagen)

..durch die Bundesnetzagentur.
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6530594_REF4,00.html

Zur Abfrage der (derzeit) 7 Messstationen:
http://emf.bundesnetzagentur.de/gisinternet/index.aspx?User=1000&Lang=de
links mitte auf "EMF-Messstationen" klicken.
auf "in der Karte anzeigen" klicken und auf das "M" (mit Fähnchen) klicken.

[Nachtag Admin vom 28.07.12: Der Link zur Bundesnetzagentur ist tot. Ersatzlink: http://emf2.bundesnetzagentur.de/karte.html - Der Link zu den "EMF-Messstationen" befindet sich dort links in der Navigationsleiste]

Die Umsetzung bzw. Messtechnik sieht der des EMF Kataster Saar, die auf Geräten von Rohde & Schwarz (FSH3) basieren dürfte, sehr ähnlich.


Gruß
Sparco

Online-Monitoring von ortsfesten Funkanlagen...

H. Lamarr @, München, Montag, 19.03.2007, 16:44 (vor 6488 Tagen) @ Sparco

..durch die Bundesnetzagentur.
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6530594_REF4,00.html

Zur Abfrage der (derzeit) 7 Messstationen:
http://emf.bundesnetzagentur.de/gisinternet/index.aspx?User=1000&Lang=de links mitte auf "EMF-Messstationen" klicken. auf "in der Karte anzeigen" klicken und auf das "M" (mit Fähnchen) klicken.

[Nachtag Admin vom 28.07.12: Der Link zur Bundesnetzagentur ist tot. Ersatzlink: http://emf2.bundesnetzagentur.de/karte.html - Der Link zu den "EMF-Messstationen" befindet sich dort links in der Navigationsleiste]

Danke für die Einweisung, das ich aufs "M" klicken muss, um etwas zu sehen, hatte ich zuerst glatt überlesen.

Auf der Suche nach einer Begründung für dieses Online-Monitoring, das mir nicht ganz geheuer vorkommt, habe ich bei Portel dies hier gefunden:

"Es gibt immer wieder Befürchtungen von besorgten Bürgern, dass sich nach einer von uns zu einem bestimmten Zeitpunkt durchgeführten EMF-Messung die Feldstärken drastisch ändern bzw. dass die Sendeleistungen von Funkanlagen, insbesondere von Mobilfunkbasisstationen, zu bestimmten Tages- und Nachtzeiten in unzulässiger Weise erhöht werden. Mit dem jetzt eingeführten automatischen Messsystem ist es möglich, die örtlichen Immissionen von Funkanlagen über einen beliebig langen Zeitraum zu messen und transparent darzustellen. Mit Hilfe eines Balkendiagramms ist die Grenzwertausschöpfung bzw. die Grenzwertunterschreitung für jedermann einfach zu erkennen. Mit diesem automatischen Messsystem ist damit nachvollziehbar, wie hoch die örtlichen Immissionen von Funkanlagen - an bestimmten Standorten, über längere Zeit, in kurzen Abständen gemessen - sind", so Kurth weiter.

Kommentar: Besonders überzeugend ist diese Begründung für mich nicht. Wer sich um die Immissionen bei sich an Ort & Stelle sorgt, könnte selbst mit den billigsten Elektrosmogdetektoren ausreichend genaue Relativmessungen ausführen, um selber festzustellen, ob da jemand heimlich am Dampfrad eines Senders dreht. Ich unterstelle mal ein anderes Motiv, nämlich das der plakativen amtlichen (und damit fürs Volk glaubwürdigen) Dauer-Online-Botschaft: Grenzwert um 99,xx % unterschritten - Bürger, mach dir keine Sorgen. Da diese Botschaft aber ohnehin 1:1 den Messbalken der BNetzA-EMF-Datenbank zu entnehmen ist, halte ich das Online-Monitoring für rausgeschmissenes Geld. Denn a) welcher Laie versteht schon die dürren Erklärungen zu den Messbalken und b) die Berliner Messstation, die ich mir auf der Karte näher angeschaut habe, liegt ziemlich weit weg von den nächstgelegenen Sendern (genau kann ich's nicht sagen, da ich keine Maßstabsnennung gefunden habe). Wenn also diese Station jemals 50 % Grenzwertausschöpfung oder mehr anzeigen sollte, dann ist in Wahrheit der Grenzwert am Rand der Sicherheitszone der nächstgelegenen Sender weit überschritten! Denn es gibt nur eine Linie, bei der 100 % Grenzwertausschöpfung vorkommen darf, und das ist der kreisförmige Sicherheitsabstand rund um einen Masten (außerhalb der Linie muss der Grenzwert unterschritten, innerhalb darf er überschritten werden). So gesehen ist die Balkendarstellung sogar grundsätzlich irreführend da eine 100-%-Grenzwertausschöpfung bei weitem nicht erreicht werden darf(!) wenn die Messstation nicht genau am Rand des Sicherheitsabstands aufgestellt ist. Kommt rüber, wie ich das meine?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Online-Monitoring von ortsfesten Funkanlagen...

Sparco, Montag, 19.03.2007, 17:32 (vor 6488 Tagen) @ H. Lamarr

Wenn also diese Station jemals 50 % Grenzwertausschöpfung anzeigen sollte, dann ist in Wahrheit der Grenzwert am Rand der Sicherheitszone der nächstgelegenen Sender weit überschritten!

Un dann gibt's da noch laut diesem Bericht der Welt einen Plausibilitäts-Check,
"...Nach einer Plausibilitätsprüfung werden die Daten dann im Internet veröffentlicht." ;-)

Im Übrigen ist der gesamte f-Bereich mit x/y/z-Achse erst nach atemberaubenden 41 min. (wenn das System so wie beim Saar Kataster funktioniert) gescannt und verarbeitet.

P.S. Einige mehr Details sind unter dem ersten NRW-Eintrag zu finden:

Testbetrieb des Prototypen
Als Beitrag zum Risikomanagement wurde ein autoamtisches Messsystem zur Bewertung von elektromagnetischen Feldern von Funkanlagen entwickelt. Das EMF-InfoSystem wird in Zukunft mehrere transportable Messstationen umfassen, die automatisch die örtlichen Immissionen von Funkanlagen im Frequenzbereich von 9 Kilohertz bis 3 Gigahertz bewerten. Die Messdaten werden an einen zentralen Server der Bundesnetzagentur übertragen, dort ausgewertet und im Internet in Form von Balkendiagrammen (analog zur bundesweiten EMF-Messaktion der Bundesnetzagentur) dargestellt. Diese Informationsseiten sind während des Testbetriebes passwortgeschützt. Ein Zugang zu diesem passwortgeschützten Bereich haben u.a. alle Umweltministerien der Länder, das BMU, das BMWI und die Mobilfunkbetreiber.
Die frequenzselektiven Messungen nach der Vorschrift MV09/EMF/3 werden manuell von Messtrupps der Bundesnetzagentur im gesamten für Funkanlagen vorgesehenen Frequenzbereich von 9kHz bis 3GHz durchgeführt. Die Messungen liefern eine Momentaufnahme der Situation am Messort. Will man Informationen darüber erhalten, wie sich die höchsten Signale in den einzelnen Frequenzbändern über die Zeit verhalten, ist dies sehr zeitaufwändig. Eine deutliche Erleichterung speziell für Langzeitmessungen erlaubt der von der Bundesnetzagentur geplante automatisierte Monitor, der hier kurz vorgestellt werden soll.
Ziel des Monitors ist eine automatisierte Umsetzung der Vorschrift MV09/EMF/3. Damit können erstmals kontinuierlich frequenzselektive Immissionsmessung im gesamten Frequenzbereich von 9kHz bis 3GHz durchgeführt werden. Der abgedeckte Frequenzbereich ist durch zwei isotrope Antennen definiert. Im unteren Frequenzbereich kommen drei zueinander orthogonale Rahmenantennen zum Einsatz, die ab 9kHz bis 150MHz verwendet werden können. Darüber wird durch eine isotrope Antenne der Frequenzbereich 30MHz bis 3GHz erfasst.
Die HF-Signale der einzelnen Achsen der beiden Antennen gelangen über eine Umschaltung und gegebenenfalls Vorverstärkung auf den Eingang eines Spektrumanalysators. Dort wird das Signal mit der passenden Messeinstellung erfasst und von einer Software ausgewertet.
Die Messungen werden in einzelnen Frequenzpaketen durchgeführt. Mit Festlegung von Detektor, Bandbreite und Messzeit werden die Messungen passend zum entsprechenden Funkdienst durchgeführt. Für große Signalbandbreiten wie UMTS und DVB-T kann eine Channel Power-Messung benutzt werden, gepulste Signale mit kleinem Tastverhältnis können mit Zero-Span-Einstellung im Zeitbereich gemessen werden.
Nach Abarbeiten des gewünschten Frequenzbereichs werden die interessanten Werte automatisch über eine GPRS-Modem-Verbindung an einen zentralen Rechner der Bundesnetzagentur in Mainz übertragen, wo dann eine weitere Verarbeitung stattfindet. Zusatzinformationen über den Standort aus GPS-Daten, Temperatur und Luftfeuchtigkeit werden auch übermittelt.
Um all diese Komponenten an fast allen Orten dauerhaft betreiben zu können, wurden weitere Vorkehrungen getroffen. So sind Spektrumanalysator und Steuerrechner in einem wärmegedämmten Messkoffer untergebracht, der bei tiefen Temperaturen eine Heizung zuschaltet und bei hohen Temperaturen die Abwärme über eine Lüftung abführt. Die Gestaltung des Koffers stellt auch einen Schutz gegen Sonne und Regen dar. Deshalb sind die Antennen unter einem Radom angebracht, das zusammen mit diesen für den Transport abgenommen werden kann. Vorder- und Rückseite des Messkoffers können entfernt werden, so dass man auch ohne Schwierigkeiten den Spektrumanalysator manuell bedienen kann.
Es ist geplant, das Messsystem bundesweit einzusetzen und damit flächendeckend Informationen über die Belastung durch elektromagnetische Strahlen zu erhalten. Hierzu sollen zunächst 12 Messsysteme angeschafft werden.
Die Konzeption sowie die Ausschreibung des EMF-InfoSystem erfolgte in Abstimmung mit den Umweltministerien der Länder durch die Abteilung 4, Technische Regulierung Telekommunikation, der Bundesnetzagentur.

Tags:
Ausschreibung

Online-Monitoring von ortsfesten Funkanlagen...

H. Lamarr @, München, Dienstag, 20.03.2007, 19:54 (vor 6487 Tagen) @ Sparco

Das EMF-InfoSystem wird in Zukunft mehrere transportable Messstationen umfassen, die automatisch die örtlichen Immissionen von Funkanlagen im Frequenzbereich von 9 Kilohertz bis 3 Gigahertz bewerten.

Warum um alles in der Welt messen die ab 9 kHz!? Wenn Wellenablösung tatsächlich erst ab 30 kHz stattfindet, dann sind elektromagnetische 9-kHz-Wellen über die Luft (den Äther) nicht zu empfangen weil es derartige Wellen dann nicht geben kann. Es gibt sie aber doch, so dass die ominösen 30 kHz wohl eher als Wert zu sehen sind, ab dem es technisch keiner allzugroßen Kopfstände mehr Bedarf, Langwellen abzustrahlen. Aber auch unterhalb von 30 kHz ist so eine Abstrahlung offenkundig möglich, freilich nur mit enormen Aufwand und höchst bescheidener Datenrate. Also etwas, was sich nur dann lohnt, wenn Militärs ein getauchtes U-Boot per Funk-Längstwellen erreichen wollen. Beispielsweise mit der Durchsage, die nächsten 30 000 Jahre besser getaucht zu bleiben, weil an der Oberfläche alles mit A-Bomben flach gelegt worden ist ;-) Nur: warum misst die BNetzA derartige Längstwellen und wie schaffen sie es, diese mit einer kleinen Rahmenantenne zu empfangen?

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Codename Teddybär

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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Etwas für Baster....

RDW, Dienstag, 20.03.2007, 20:45 (vor 6487 Tagen) @ H. Lamarr

Nur: warum misst die BNetzA derartige Längstwellen und wie schaffen sie es, diese mit einer kleinen Rahmenantenne zu empfangen?


Bei Wikipedia nur ein Klick weiter:
Längstwellenempfang mit dem PC

RDW

Etwas für Baster....

H. Lamarr @, München, Dienstag, 20.03.2007, 22:33 (vor 6487 Tagen) @ RDW

Bei Wikipedia nur ein Klick weiter:
Längstwellenempfang mit dem PC

Danke, ein Volltreffer. Erinnert mich an meinen Lieblings-Experimentierkasten, den Radiomann.

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Online-Monitoring von ortsfesten Funkanlagen...

Sparco, Mittwoch, 21.03.2007, 10:36 (vor 6486 Tagen) @ H. Lamarr

Das EMF-InfoSystem wird in Zukunft mehrere transportable Messstationen umfassen, die automatisch die örtlichen Immissionen von Funkanlagen im Frequenzbereich von 9 Kilohertz bis 3 Gigahertz bewerten.

Warum um alles in der Welt messen die ab 9 kHz!? empfangen?


Weil der Frequenzbereich der meisten Spektrumanalyzer bei 9kHz beginnt.
Das hat wahrscheinlich damit zu tun, daß der Frequenzbereich unterhalb von 9kHz gemäß Frequenznutzungsplan (16MB) keinem Funkdienst zugeordnet ist.

Gruß
Sparco

Online-Monitoring von ortsfesten Funkanlagen...

Gast, Mittwoch, 21.03.2007, 13:15 (vor 6486 Tagen) @ Sparco

Frequenznutzungsplan (16MB) keinem Funkdienst zugeordnet ist.

Wie bekomme ich den Frequenzenplan auf einen Träger?
Alle Versuche werden behindert oder nicht ausgeführt.

Geht doch!

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 21.03.2007, 19:45 (vor 6486 Tagen) @ Gast

Wie bekomme ich den Frequenzenplan auf einen Träger?
Alle Versuche werden behindert oder nicht ausgeführt.

:confused:

Ich konnte das PDF des Frequenznutzungsplans mit seinen 660 Seiten soeben problemlos laden ...

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Online-Monitoring von ortsfesten Funkanlagen...

H. Lamarr @, München, Samstag, 28.07.2012, 21:36 (vor 4530 Tagen) @ Sparco

Die Umsetzung bzw. Messtechnik sieht der des EMF Kataster Saar, die auf Geräten von Rohde & Schwarz (FSH3) basieren dürfte, sehr ähnlich.

Ein paar konstruktive Details dieser EMF-Messstationen werden <hier> offen gelegt. Der Einstieg ist etwas wirr, danach aber geht's.

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