30 000 $ für Mobilfunk-Geschädigte (Allgemein)

Gast, Montag, 29.01.2007, 11:47 (vor 6389 Tagen)

Studien und Prozesse zum Thema Mobilfunkstrahlung

HEPPENHEIM. Die von Mobilfunkgegnern häufig zitierte Naila-Studie beruht auf Statistiken von Hausärzten im oberfränkischen Naila. Sie hatten von 1994 bis 2004, nachdem dort 1993 der erste Mobilfunksender installiert worden war, neu aufgetretene Krebsfälle dokumentiert. Es wurden im Nahbereich (Radius von 400 Metern um die Sendeanlage) 320 Personen erfasst, im Fernbereich 647 Personen.

Im Zeitraum 1994 bis 1998 traten im Nahbereich fünf, im Fernbereich acht Krebserkrankungen auf - ohne signifikante Unterschiede zwischen beiden Bereichen. Von 1999 bis 2004 - ab fünf Jahren nach Installation des Senders - traten im Nahbereich 13, im Fernbereich acht Neuerkrankungen auf. Die Wahrscheinlichkeit für eine Neuerkrankung lag im Nahbereich um das 3,38-fache höher als im Fernbereich. Die Autoren gaben an, dass die Patienten im Nahbereich durchschnittlich auch 8,5 Jahre jünger waren. Das Brustkrebsrisiko sei 3,5-fach erhöht; letzteres war statistisch nicht signifikant.

In der Bewertung der Studie lobte das Bundesamt für Strahlenschutz zwar die Wahl der Studienregion im ländlichen Raum mit wenigen Sendern und langjährigen Bewohnern. Bemängelt wurden methodische Schwächen. Beispielsweise seien Alter und Geschlecht der Patienten nicht statistisch ausgewertet worden. Ein Vergleich mit dem saarländischen Krebsregister zeige, dass im Fernbereich weniger Krebsfälle auftraten als zu erwarten. Deshalb sei das Risiko im Nahbereich eventuell überschätzt worden. Außerdem seien andere Risikofaktoren nicht erfasst worden.

Als bisher erste Patientin hat übrigens die Amerikanerin Sharesa Price 2005 einen Prozess gegen die Mobilfunkindustrie gewonnen. Bei der Frau, die täglich stundenlang Handys bei einem Telekommunikationsunternehmen programmiert hatte, wurde 1999 ein Hirntumor festgestellt. Nach mehrjährigem Rechtsstreit wurden ihr 30 000 Dollar Entschädigung zugesprochen.

Quelle: echo-online

Tags:
Klage, USA, Arbeitsgericht, Price


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