Wird Elektro-Smog verharmlost?

mops, Sonntag, 28.03.2004, 15:26 (vor 7546 Tagen)

Ärzte warnen vor Kopfschmerz, Depressionen und Unfruchtbarkeit
Wird Elektro-Smog verharmlost?

von Ann Hörath

Schlaflos, unfruchtbar, krank durch elektromagnetische Strahlung? "Durchaus möglich!", meinen Kollegen vom Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren (ZÄN).

Italien und die Schweiz haben die Grenzwerte für elektromagnetische Strahlung auf einen Bruchteil des in Deutschland Zulässigen gesenkt. Foto: Bilderbox

23.03.04 - Wie viel elektromagnetische Strahlung verträgt der Mensch? "Im Zweifelsfall weniger, als man landläufig meint", beantwortete Dr. med. Antonius Pollmann, niedergelassener Hausarzt und ZÄN-Präsident, bei einer Pressekonferenz des Zentralverbandes diese oft gestellte Frage. "Die bereits vor Jahren erarbeiteten Grenzwerte sind ausschließlich auf die thermische Wirkung von elektromagnetischen Strahlen ausgerichtet", kritisierte Pollmann. Die biologische Wirkung bleibe jedoch außer Acht.

Dabei verändere die Strahlung Zellmembranen und Ionenkanäle, greife das Immun- und Hormonsystem an und beeinflusse chronische Erkrankungen in aller Regel negativ, gab Pollmann zu bedenken. "Bei Menschen, die verstärkt elektromagnetischen Strahlungen ausgesetzt sind, lassen sich neben Befindlichkeitsstörungen, wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Müdigkeit, auch Depressionen, Chromosomen-Veränderungen und Unfruchtbarkeit aufdecken."

Rückendeckung aus Italien und der Schweiz

Rückendeckung bekommt der ZÄN-Präsident von Strahlenschützern aus Italien und der Schweiz. Beide Länder haben ihre Grenz- und Zielwerte in den vergangenen Jahren auf einen Bruchteil der in Deutschland gültigen Werte gesenkt. Keinen Handlungsbedarf sieht dagegen das Bundesamt für Strahlenschutz, das die deutschen Grenz- und Richtwerte für völlig ausreichend erachtet.

Selbstverständlich falle die Wirkung von Strahlen individuell unterschiedlich aus, räumte Pollmann ein. "Grundsätzlich vermag der menschliche Körper vieles auszugleichen. Doch die natürliche Kompensationsfähigkeit lässt mehr und mehr nach. Elektromagnetische Strahlung ist schließlich nur eine von vielen Belastungsproben für den Organismus." Deshalb forderte der ZÄN-Präsident nachdrücklich, die Grenzwerte für elektromagnetische Strahlung deutlich herabzusetzen und deren Effekte vermehrt zu erforschen.


ÄP-TIPP

Elektromagnetische Strahlen meiden

Grundsätzlich empfiehlt der "Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren":

Elektrogeräte aus- statt auf die "Stand by"-Funktion zu schalten

in Innenräumen netzfreie Schalter zu verwenden

elektrische Geräte mindestens 40 cm vom Bett entfernt aufzustellen

Heizdecken und Heizungen in Wasserbetten möglichst nur zum Vorheizen zu nutzen

nicht zu dicht vor TV-Geräte zu sitzen und auch Abstrahlungen nach hinten zu beachten

übers Mobiltelefon nur kurz zu sprechen und längere Gespräche via Festnetz zu führen

Manche Babyphone senden ununterbrochen - selbst wenn das Kind keine Geräusche von sich gibt. Mindestabstand zum Kind: 50 bis 100 cm

(c) ÄRZTLICHE PRAXIS ONLINE

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Wird Elektro-Smog verharmlost?

Evi, Montag, 29.03.2004, 10:58 (vor 7545 Tagen) @ mops

Die ganze Sache mit den Schweizer Grenzwerten, die angeblich 10mal besser sind als andere und immer als grosses Vorbild hingestellt werden, hat einen grossen Schönheits- nein: Wahrheitsfehler:

Diese zehnfach tieferen Werte gelten nur an sog. Orten mit empfindlicher Nutzung (OMEN), also in Schlaf-, Kinder-, Krankenzimmern.

Sie gelten schon nicht mehr auf Balkonen, Terrassen, Dachgärten, privaten Kinderspielplätzen, in Hausgärten, wo mit mit der vollen Leistung, genau wie anderswo gestrahlt werden darf und damit diese Orte im schlechtesten Fall unbenutzbar machen (Beispiele dafür liegen bereits vor). Ausgenommen sind von dieser Regelungen auch nicht die Felder von Landwirten, obwohl Landwirte sich natürlich dort stundenlang aufhalten, ihren Arbeitsplatz zu einem grossen Teil des Tages dort haben. Neuerdings zu Orten mit empfindlicher Nutzung erklärt wurden Viehställe. Dennoch ist dort die Strahlung immer noch viel zu hoch. Davon zeugen die vielen Fälle von Tot- und Missgeburten von Kälbern, Euter- und Gelenksentzündungen bei Kühen.

Durch die Dämpfung von Baumaterialien und Abweichungen von der Senderichtung werden die hochgelobten Schweizer Grenzwerte (sie werden Anlagewerte genannt) auch in den anderen Ländern leicht erreicht. Die Stadt München hat z.B. 60% der auf dem Stadtgebiet laufenden Antennen kontrolliert und dabei festgestellt, dass die "vorbildlichen " Schweizer Grenzwerte so gut eingehalten sind, dass man sie auf der Stelle einführen kann. Übrigens sehr zur Zufriedenheit der Antennenbetreiber, die an ihren Bauten kein Schräubchen ändern müssen.

Dies sollte endlich einmal zur Kenntnis genommen werden, statt einen solchen Schwindel, wie er dem Schweizer Volk übergezogen wird, zu glauben und das Beispiel der Schweizer Grenzwerte als Vorbild ständig zu loben. :-(

Tags:
, Tiere, Missbildung

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