Baubiologen-Dilemma: Viele Anbieter, schwache Nachfrage (Allgemein)
Die Grafik unten ist den Alexa-Daten der Anti-Mobilfunk-Site "Gigaherz" entnommen. Alexa ist ein Dienstleister der Werbeindustrie, die Firma bewertet u.a. die Werbetauglichkeit von Websites.
Links in der Liste sind Suchbegriffe zu erkennen, die zur Gigaherz-Website führen. Bei den beiden Spalten mit den grünen Balken bedeutet ...
Query Popularity: Eine Abschätzung, wie häufig nach diesem Suchbegriff im Netz gesucht wird. Die Skala reicht von 0 bis 100, höhere Werte signalisieren, nach dem Begriff wird häufiger gesucht.
QCI (Query Competition Index): Der QCI-Faktor ist ein Maß für die typische Anzahl der Anzeigen, die, passend zum Suchbegriff, auf den wichtigsten Suchmaschinen-Websites geschaltet werden. Ein große Anzahl Anzeigen bedeutet einen starken Wettbewerb bezogen auf den Suchbegriff. Auch hier reicht die Skala von 0 bis 100, höhere Werte stehen für mehr Anzeigen.
Die Werte für "Query Popularity" und "QCI" werden monatlich von Alexa aktualisiert.
Kommen wir nach dieser langen Einleitung endlich zur Sache.
Den Suchbegriff, für den es den stärksten Wettbewerb gibt (höchster QCI-Wert), habe ich in der Grafik rot umrandet. Es ist der Begriff:
abschirmen
Kein anderer Suchbegriff der Liste wird so stark beworben wie dieser!
Mit der Gigaherz-Website hat dies nicht viel zu tun, Gigaherz ist lediglich eine von etlichen Seiten, die beim Suchbegriff "abschirmen" als Ziel in den Trefferlisten der Suchmaschinenbetreiber auftauchen. Wie wichtig Gigaherz für einen Suchbegriff ist, nennt der "Impact Factor". Auch er reicht von 0 (bedeutungslos) bis 100 (sehr wichtig). Für "abschirmen" hat Gigaherz gegenwärtig einen Impact Factor von 2,21, das ist für eine kleine Site gar nicht so schlecht, aber dennoch am Rande der Bedeutungslosigkeit.
So weit, so gut.
Doch da stimmt etwas nicht! Es fehlt jegliche Balance zwischen Angebot und Nachfrage.
Denn die Query Popularity für den Suchbegriff "abschirmen" liegt an Boden, sie kommt über den mickrigen Wert 2 nicht hinaus. Und das bedeutet im Klartext: Baubiologen streiten sich bis aufs Messer um eine verschwindend geringe Anzahl von Interessenten, die sich für Schirmungen ihrer Wohnungen oder Häuser interessieren. Dem üppigen Angebot steht nur eine schwache Nachfrage gegenüber (Monopson). Für Kunden eine günstige Situation, um großzügige Preisnachlässe auszuhandeln. Da eine Schirmungen gegen Mobilfunkstrahlung aber in aller Regel sowieso überflüssig ist, ist mMn jeder darin investierte Euro sinnlos rausgeworfenes Geld.
Das Gedränge um die wenigen Kunden hat folgenden Grund: Schirmmaßnahmen sind in aller Regel teuer, sobald es um größere Flächen geht. Da sind schnell einmal ein paar tausend Euro den Bach runter gegangen. Das Auftragsvolumen ist daher relativ hoch, zumindest hoch genug, dass sich viele Anbieter ins Zeug legen, um einen der wenigen lukrativen Aufträge zu ergattern.
Die schwache Nachfrage nach Schirmungen ist mMn ein weiteres Indiz für die weit auseinander klaffende Schere zwischen dem großen TamTam um Elektrosmog in Politik, Werbung und Medien, wöchentlich neu inszeniert von Anti-Mobilfunk-Vereinen, und dem tatsächlich nur sehr begrenzten Interesse an E-Smog-Themen in der Bevölkerung. Wer nicht unmittelbar betroffen ist (neuer Sendemast), der bleibt auf Distanz.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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