Digitalradio in Europa: Langsamer Abschied von UKW (Allgemein)

Gast, Mittwoch, 18.01.2017, 23:37 (vor 2722 Tagen)

Beim Antennen-TV ist der Digitalumstieg in Deutschland längst erledigt. Radiosender hingegen strahlen weiter überwiegend analog aus. Wie sieht es mit der Rundfunk-Digitalisierung in anderen Ländern aus? mehr...

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Rundfunk

Digitalradio: Einstieg in den digitalen Schweinezyklus

Kuddel, Donnerstag, 19.01.2017, 21:40 (vor 2721 Tagen) @ Gast
bearbeitet von Kuddel, Donnerstag, 19.01.2017, 22:20

Was ist denn eigentlich bei DAB besser als bei UKW ?
Irgendwelcher Radiotext-Schnick-Schnack, den sowieso keiner liest ?

Der Klang ?
UKW:
Mein 40 Jahre altes Kofferradio Typ "ITT Touring" funktioniert heute noch und glänzt mit überragender Audioqualität (damals schon mit 2 Wege Lautsprechersystem und getrenntem Höhen/Bassregler!).
Solche Schätzchen bekommt man für 20 Euro auf dem Flohmarkt.

DAB:
DAB Radios kosten ab 50 Euro... wenn sich nicht am quäkigen Brüllwürfel-Klang stört.
Soll es ein besserer Klang sein, muss man schon 120...150 Euro investieren.
Aber selbst Geräte dieser Preislage können klanglich kaum mit einem guten Kofferradio der 60er/70er Jahre mithalten.
Von der angeblich besseren "Übertragungsqualität" von DAB wird so mancher (akustisch) enttäuscht sein.

"Zukunftssicherheit ?`"
Wer sich noch vor wenigen Jahren für die "Zukunft" entschieden hat und sich ein DAB Radio kaufte, der schaut schon einige Jahre später in die Röhre, weil die Sender das DAB-Angebot abschalten und auf das neuere DAB+ umstellen.

Genauso verhält es sich mit den Digitalstandards "DVB-T" und "DVB-S" und "DVB-C".


Analog war gestern. Willkommen in der Welt des "digitalen Schweinezyklus'".

Kaum ein Digitalstandard "überlebt" 15 Jahre. Dann heisst von einem Tag auf den anderen: Mülltonne auf, "Digital-Elektroschrott" rein und flugs (bei mehreren Empfangsstellen) 3..5 neue Digital-Radios mit eingebautem Verfallsdatum kaufen.
=> Zack: mehrere hundert Euro im Wind und hundert tausende Tonnen Elektroschrott generiert.

Den Fehler, dass ein Funkstandard (wie UKW) 60 Jahre überdauert, so dass die über 60 Jahre angesammelten Empfänger heute noch benutzbar sind, den möchte man wohl nicht mehr wiederholen.

Die (chinesisiche )Wirtschaft will ja angekurbelt werden und in dieser (wirtschaftlichen) Hinsicht ist der Zwangsaustausch aller Empfänger alle 15 Jahre wirklich zukunftssicher...
.....zumindest für die Hersteller von Sendeanlagen und Konsumelektronik.

=> Vermutlich wird das zukunftssichere DAB+ bereits durch DAB ++ ersetzt, wenn die altehrwürdigen UKW -Sender immer noch laufen :yes:

Stromersparnis bei den Sendern ?
Die DAB+ Protagonisten ( z.B. Rohde&Schwarz...welche die Sendeanlagen verkaufen) preisen die Stromersparnis bei der Aussendung, da mehrere Programme mit einem Sender abgestrahlt werden können.
Was kaum einer erwähnt: Im Gegenzug verbrauchen die Empfänger oft mehr, als z.B. alte UKW Kofferradios, denn der "Digitaldekoder", der dem Empfangsteil nachgeschaltet ist, ist sehr anspruchsvoll und verbraucht 1..2 Watt extra.
Beispiel: Mein ITT Kofferradio hat bei guter Zimmerlautstärke eine Leistungsaufnahme von lediglich 2 Watt
Ein 150 Euro teurer DAB+ Stereo China-Blaster saugt sich hingegen schnell mal 5 Watt rein. Macht bei geschätzten 40 Millionen Radios in Deutschland einen Mehrverbrauch von 120 Megawatt. Ob die Sender das alles einsparen ?


Stichwort Empfangleistung:
Bei einem UKW-Radio kann jeder Laie sofort beurteilen, wie groß die Empfangsreserve ist.
Ist der Empfang schwach, dann ist halt etwas Rauschen überlagert.
Dann dreht man etwas an der Antenne oder verschiebt das Radio in eine andere Position, bis man merkt, dass das Rauschen schwächer wird und schliesslich verschwindet.

=> Das ist so intuitiv, das kann sogar die Oma.

Ferner gibt es beinahe jeden Sender 2..3 mal im UKW Band. Da gibt es fast immer irgendeinen empfangbaren Sender.

Fortschritt bei DAB ? => Pustekuchen.
Die DAB-Funkabdeckung ist deutlich schlechter, da viel weniger Sender zeitgleich mehrere Programme ausstrahlen , denn ein wesentliches Verkaufsargument der DAB-Lobby sind weniger Sendeanlagen für mehr Programme.

Wenn also bei DAB der Empfang eines Programms aussetzt, dann gehen zeitgleich alle anderen Programme aus dem "Bouquet" ebenfalls nicht mehr. DAB = "alles oder nichts".

DAB "funktioniert" nicht nur "digital", es "verhält" sich auch so.
Das bedeutet: Empfang entweder rauschfrei :-) ...oder ..."garnicht" :-(
Empfangsschwache Situationen im Erdgeschoss resultieren unweigerlich in sekunden- bis minutenlangen Aussetzern:crying:

Wenn man bei DAB + die Antenne dreht,dauert es ewig, bis man beurteilen kann ob der Empfang sich verbessert hat oder nicht.
Während mit einem UKW Radio selbst die OMA in der Lage ist, gute und schlechte Empfangspositionen in null-komma-nix herauszufinden, und zeitweise Empfanggschwächen lediglich einen leicht höheren Rauschanteil bedeuten, wird man mit DAB unter gleichen Umständen schlicht verzweifeln.

K

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Digital

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