ES: Macht Mobilfunk krank? (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 04.07.2006, 20:39 (vor 6548 Tagen) @ Schmetterling

Was würden Sie tun? Mir liegt viel an einer ehrlichen Antwort, weil ich es als Ratschlag betrachte.

Ich kenne und mag die Person, die das Startposting gemacht hat. Dieselbe Person klagte seinerzeit genau an dem Tag, als laut Zeitungsberichten in München das Digitalfernsehen offiziell in Betrieb ging, über die starke neue Strahlung, die sie aus Richtung Olympiaturm spüre. So weit so gut. Wäre da nicht die Tatsache, dass der Münchener Fernsehturm schon lange vor diesem Stichtag unbemerkt Digital-TV im Probebetrieb ausgestrahlt hätte.

So etwas ist bei mir wie ein Treffer unter der Wasserlinie. Was soll ich nur davon halten? Erlebnisse wie diese haben mir den blinden Glauben an ES längst genommen, was nicht heissen soll, dass ich ES generell ausschließe. Nein, das tue ich nicht, ich halte es für möglich, dass sehr wenige Menschen tatsächlich auf Elektrizität stärker reagieren als andere. Ein ES-Massenphänomen kann ich derzeit nicht erkennen, die Anzahl von Menschen, die sich öffentlich zu ES bekennen ist selbst unter Einbezug einer gewissen Dunkelziffer sehr klein (Bezug: Mainzer EMF-Wachhund).

Ein für mich entscheidender Punkt ist: Nimmt die Anzahl der ES zu (egal ob echt oder unecht). Angesichts der flächendeckenden HF-Befeldung müsste so eine Zunahme eigentlich jetzt mal langsam sichtbar werden. Wird sie es nicht, bleibt ES ein seltenes Phänomen so wie es eben konstant nur ganz wenige Inselbegabte gibt.

Zu verlangen, dass Nichtbetroffene den ES blind glauben, dass sie unter der Befeldung leiden, halte ich für naiv. Das ist keine Basis für eine belastbare Anerkennung. Auch ein treuherzigster Augenaufschlag und herzerweichendes Gejammere wird mich gegenüber einer Bank nicht kreditwürdig machen, wenn ich einen Kredit haben will. Die glauben mir meine Story nicht! Sonst wären die auch längst pleite. Die verlangen erst Sicherheiten, um mir dann zu glauben. So, und diese Sicherheiten sind es, die ich im Zusammenhang mit ES andauernd suche. Das bedeutet im Klartext: Test mit reproduzierbaren Ergebnissen. Wobei ich mit Test nicht unbedingt einen der üblichen Provokationstests im Labor meine, sondern z. B. ein Live-Experiment mit einem Personendosimeter. Ich hatte Ihnen so etwas hier im Forum ja schon mal angeboten aber keine Antwort darauf bekommen. Damit aber so etwas (Test) belastbar ist, gehört auch einiges an Vorbereitung und Zeitaufwand mit dazu, sonst ist die ganze Mühe für die Katz, weil z. B. ein verdeckter aber entscheidender Aspekt nicht bedacht wurde. Schlimmer noch: So ein schlecht vorbereiteter Test wäre sogar kontraproduktiv, denn wenn der begangene Fehler unentdeckt bleibt, hält man etwas für richtig (z. B. es gibt keine ES), was in Wirklichkeit unzutreffen ist.

Ihren Vorschlag, sich in die Situation eines ES zu versetzen komme ich gerne nach. Das setzt aber voraus, dass ich nicht nur vage vermute, dass es ES gibt, sondern davon überzeugt bin. Helfen Sie mir auf praktikable Weise diese Überzeugung zu bekommen, dann fällt mir das Hineinversetzen in Ihre Situation um einiges leichter.

Auch Fee und shimra haben sich dankenswerter Weise als Testpersonen zur Verfügung gestellt. Aber, und deshalb habe ich zuvor praktikabel geschrieben, die Schweiz ist halt doch ziemlich weit weg. Das kriege ich nicht gebacken - wenn die Kinder satt werden sollen, muss ich hin und wieder auch mal produktiv arbeiten.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Probebetrieb


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