Trotz Todesfälle praktiziert Heilpraktiker weiter (Allgemein)

KlaKla, Donnerstag, 09.11.2017, 06:30 (vor 2402 Tagen) @ Gast

Auszug aus Zeit Online vom 27.08.2016
Von Edda Grabar

Wenn Heilpraktiker aus Versehen töten
Der Heilpraktiker Klaus Ross betrieb in Brüggen Bracht am Niederrhein ein Alternative Krebsklinik. Mehreren seiner Patienten soll er Infusionen mit 3-Bromopyruvat (3-BP) verabreicht haben. Das Mittel ist weder als Medikament zugelassen, noch existieren aussagekräftige Studien über die Wirkung am Menschen. Mindestens drei Menschen sind Tage nach der Behandlung gestorben, zwei weitere kamen mit lebensbedrohlichen Komplikationen ins Krankenhaus. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung.

Niemand kontrolliert genau, was Heilpraktiker tun
Der Beliebtheit der Branche konnte das bisher wenig anhaben. Ein häufig angeführtes Argument für die Harmlosigkeit alternativer Methoden lautet, man höre angesichts der zigtausend Behandlungsfehler, die jedes Jahr durch Ärzte begangen würden, recht wenig von Pannen beim Heilpraktiker.

Richtig ist: Nach der Statistik des Medizinischen Dienstes der Spitzenverbände der Krankenkassen wurden im Jahr 2015 etwa 14.800 mutmaßliche Behandlungsfehler registriert – bezogen auf 371.302 in Deutschland tätige Ärzte. In etwa 4.000 Fällen wurde ein Fehlverhalten festgestellt.

Für Heilpraktiker liegen solche Zahlen schlichtweg nicht vor. Es ist weder bekannt, wie häufig nach alternativen Behandlungen Komplikationen auftraten noch weiß man, wie oft auf Rat eines Heilpraktikers notwendige medizinische Therapien ausblieben oder zu spät eingeleitet wurden.

Mehr zu Klaus Ross bei Psiram.

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Meine Meinungsäußerung

Tags:
Psiram, Geschäftsmodell, Krebsklinik, Heilpraktiker, Todesfall


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