Auf Marc Giradellis heilender Magnetfeldmatte liegen (Esoterik)

H. Lamarr @, München, Freitag, 16.12.2016, 14:10 (vor 2729 Tagen)

Auf einem Event in Sölden humple ich am Büfett an ihm [Marc Giradelli, Anm. Spatenpauli] vorbei, als er unerwartet zu mir Kontakt aufnimmt: "Wie hatschst denn du daher?" Kurz erzähle ich von meinem Skiunfall, der mittlerweile fast drei Monate her ist. Er will den Fuß sehen. Marc Girardelli will mein Sprunggelenk begutachten? Okay, ich ziehe mein linkes Hosenbein hoch. "Sieht nicht gut aus, verdammt geschwollen!" Und jetzt kommt's: "Wir gehen auf mein Zimmer. Ich hab da etwas, das wird dir helfen."

Ein paar Minuten später liege ich - angezogen wohlbemerkt - in Girardellis Bett. Auf einer Magnetfeldmatte. Und dann erklärt mir mein Skiheld etwas von Mikrozirkulation, Zellstruktur, Selbstheilungskraft, Gefäßtherapie und Biorhythmik. Die ersten zehn Minuten wirken so gut, dass ich Girardelli bitte, morgen wieder kommen zu dürfen. (Quelle).

Kommentar: Wer nix weiß kann womöglich furios Ski fahren, muss aber dennoch alles glauben. Oder anders formuliert: Auch Prominente sind nicht davor gefeit, auf Esoterikkram herein zu fallen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Selbstheilung

Auf Marc Giradellis heilender Magnetfeldmatte liegen

Dr. Ratto, Freitag, 16.12.2016, 14:23 (vor 2729 Tagen) @ H. Lamarr

Ein paar Minuten später liege ich - angezogen wohlbemerkt - in Girardellis Bett. Auf einer Magnetfeldmatte. Und dann erklärt mir mein Skiheld etwas von Mikrozirkulation, Zellstruktur, Selbstheilungskraft, Gefäßtherapie und Biorhythmik.

Oh ja - BEMER!

Wird auch im Zusammenhang mit Krebstherapie ernsthaft untersucht:

BEMER Electromagnetic Field Therapy Reduces Cancer Cell Radioresistance by Enhanced ROS Formation and Induced DNA Damage

Ich frage mich manchmal ob die wirklich glauben was sie da untersuchen oder ob es nur um Geld geht - egal ob peer reveiwed oder nicht.
:-(

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Magnetfeldmatte

Kupfer- und Magnetarmbänder in Studie ohne Wirkung

H. Lamarr @, München, Montag, 19.12.2016, 14:32 (vor 2726 Tagen) @ H. Lamarr

Ein paar Minuten später liege ich - angezogen wohlbemerkt - in Girardellis Bett. Auf einer Magnetfeldmatte. Und dann erklärt mir mein Skiheld etwas von Mikrozirkulation, Zellstruktur, Selbstheilungskraft, Gefäßtherapie und Biorhythmik. Die ersten zehn Minuten wirken so gut, dass ich Girardelli bitte, morgen wieder kommen zu dürfen. (Quelle).

Auszug aus dem Ärzteblatt:

Für mehr als eine Milliarde Euro sollen jährlich Kupfer- oder Magnetarmbänder verkauft werden. Kulturgeschichtlich lässt sich die Magnettherapie auf Anton Mesmer zurück­führen, der Anfang des 19. Jahrhunderts seine Patienten durch Wunderheilungen verzauberte.

Die Kupfertherapie verdankt ihre Beliebtheit dem Nachweis des Metalls als essenziellem Spurenelement um etwa 1830 herum. In der jüngsten Vergangenheit wurden die Bänder durch die New-Age-Bewegung ab den 70er Jahren populär. Sehr beliebt sind sie bei Patienten mit rheumatoider Arthritis, da die Erkrankung häufig Gelenke im Hand- und Fingerbereich einbezieht.

Stewart Richmond von der University of York in England konnte in seiner Studie an 70 Patienten mit rheumatoider Arthritis dagegen keinerlei Wirkung feststellen. Die Patienten hatten nacheinander vier Armbänder getragen. Eines war mit etwa 2.200 Gauss stark, das zweite mit etwa 300 Gauss nur schwach magnetisiert. Das dritte war vor der Studie demagnetisiert worden und das vierte bestand aus Kupfer.

Die Patienten trugen ein Armband über jeweils 5 Wochen und wechselten nach einer Woche Pause auf ein anderes. Die Patienten wussten nicht, welches Armband sie trugen und auf Nachfrage stimmten ihre Vermutungen zur Echtheit oder dem Placebo-Charakter des Armbands in allen Gruppen überein. weiter ...

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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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