BUND blieb im Vorfeld der Frequenzauktion untätig (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 28.05.2015, 09:38 (vor 3283 Tagen) @ H. Lamarr

Pünktlich zum heutigen Versteigerungsbeginn von Mobilfunklizenzen meldete sich gestern der BUND mit einer Presse-Mitteilung zu Wort ...

Der BUND klappert gerne laut in der Öffentlichkeit wenn es zu spät ist etwas zu bewegen. Im Vorfeld der jetzt laufenden Auktion aber hat er sich nicht eingebracht, um rechtzeitig die Interessen seiner Mitglieder anzumelden, welche auch immer dies sein mögen. Dies untermauert den schon lange gehegten Verdacht, der BUND vertrete in Wahrheit gar nicht die Interessen der Bevölkerung, wie er es vorgibt, sondern die Interessen von Profiteuren der Elektrosmog-Angst.

Zu den Fakten.

Die BNetzA hat im Oktober 2014 vorläufige Details der jetzigen Frequenzauktion öffentlich bekannt gegeben (Entscheidungsentwurf der Präsidentenkammer) und interessierte Kreise zur Stellungnahme aufgerufen. Die Stellungnahmen
waren in deutscher Sprache bis 26. November 2014 bei der BNetzA einzureichen.

Bis zum Stichtag gingen 31 Stellungnahmen bei der Netzagentur ein, z.B. vom Bühnenverein, von Bitkom, von Netzbetreibern, Rundfunkanstalten oder vom Bayerischen Finanzminister. Der BUND gab keine Stellungnahme ab. Auch alle anderen Vereine der Anti-Mobilfunk-Szene, sonst an Mitsprache immer interessiert, nutzten die Gelegenheit nicht, ihr Rad zu schlagen.

Kommentar: Um Handlungsweisen der Anti-Mobilfunk-Szene zu verstehen, kommt man nicht umhin, die vielschichtige kommerzielle Ausbeutung der Angst vor Elektrosmog als Motiv anzuerkennen. Erst unter dieser Maßgabe wird z.B. der aktuelle Auftritt des BUND, unter dessen Dach sich zahlreiche Profiteure der Elektrosmog-Angst versammelt haben, verständlich. Nicht das Ziel ist wichtig, sondern der Weg zum Ziel. Heißt im Klartext: Eine Vorab-Stellungnahme zur wachsenden Elektrosmog-Verseuchung der Republik ist für den BUND wertlos, weil seine Argumentation gegenüber Experten nicht bestehen kann und in den Schubladen der BNetzA landet. Fürs Geschäft der Mitglieder bedeutet dies: kein Mehrwert. Dagegen bietet eine polemische Presse-Mitteilung, die dann herausgegeben wird, wenn sich ohnehin nichts mehr ändern lässt, einen beträchtlichen Mehrwert. Denn gegenüber Laien kann der BUND mit seinen bösen Ahnungen (noch) punkten und Interesse an teuren "Schutzmaßnahmen" wecken. Der Anlass "Frequenzauktion" ist lediglich Mittel zum Zweck, sich mit dem Thema Elektrosmog wieder einmal zur Freude der entsprechenden Mitglieder ins Gespräch zu bringen. Die Frequenzauktion ist der Träger, auf dessen Rücken der BUND hofft, bis in die Wohnzimmer der Bürger zu kommen, um die Botschaft abzuliefern: Mobilfunk macht krank. Der freundliche Baubiologe von nebenan muss dann nur noch warten, dass Kundschaft bei ihm klingelt.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
, BUND, Ziel, Einflussnahme, Bürgerbeteiligung, Mitsprache, Mehrwert


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