Die Geschichte des Anti-Mobilfunk-Kampfes in Deutschland ... (Allgemein)

Trebron, Dienstag, 09.09.2014, 17:15 (vor 3558 Tagen) @ H. Lamarr

@ Spatenpauli und KlaKla
Schön geschrieben ;-) :
- Der „Dachverband“ Diagnose Funk als bierernster Würdenträger der Anti-Mobilfunk-Szene
- All die selbst-verliebten Laienprediger
- Mit ihren Durchhalte-Parolen
- Das dramatische Geschwurbel der Vereinsmeier.

Na ja , die Stichworte beschreiben (ein Soziologe könnte das jetzt besser ausdrücken) einfach das Beharrungsvermögen im Vereinswesen. Wenn dem Männergesangverein erst die Jugend und später die eigenen Stimmen abhanden kommen, dann gibt er nirgendwo einfach auf. Dann mutiert er eben zum offenen Senioren-Volkslieder-Singkreis. Denn in dem Verein stecken ja so schöne Erinnerungen, die schaltet man nicht einfach ab. Und Diagnose Funk sucht sich, auf eine Hand von Leutchen aus der Anfangszeit geschrumpft, eben ergänzende Themen wie die schlauen Stromzähler, die neuen Starkstrom-Trassen oder was sich sonst irgendwie themennah anhört.
Und bitte auch nicht vergessen: Wer würde sich schon durch eine Vereinsauflösung das schöne Spendengeschäft selbst kaputt machen?
Die ganze Szene oder besser das, was davon noch übrig geblieben ist, hat ihre Wurzeln im kleinbürgerlichen Milieu (nur wirklich böse Menschen könnten jetzt an spießbürgerlichen Mief denken). Und da gehört eben Standhaftigkeit zu den Sekundärtugenden. Man will ja morgen bei der Singstunde, am Stammtisch oder beim Baubiologen-Treffen sein Gesicht wahren können.
Kurzform: Die Rudimente der Szene sind für die Ewigkeit bestimmt. Nostalgie ist was Schönes ;-). „Weißt du noch, damals, als wir …“ ist wichtiger als die wirkliche Zahl der Mitspieler.

Tags:
Stammtisch


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