"Echte" und "unechte" Elektrosensible (Allgemein)

Doris @, Dienstag, 03.01.2006, 13:26 (vor 6730 Tagen) @ Fee

Auch wenn ich mich schon lange nicht mehr gemeldet habe, lese ich jeden Tag alles was Ihr schreibt. Bei der Diskussion "echte" und "unechte" Elektrosensible frage ich mich allerdings, ob ich was verpasst habe. Um was geht es denn wirklich. Diese Seite hier kann doch nicht nur gerechtfertigt sein, durch Personen die elektrosensibel reagieren. In meinem Engagement gegen diese Technik geht es mir doch eher darum, dass ich der Meinung bin, dass sich die Auswirkungen eher in ferner Zukunft zeigen werden. Dann denke ich, kann man Beschwerden an sich selber überall zuordnen. Ich habe in letzter Zeit öfters Kopfweh, obwohl ich nie Kopfweh hatte. Reagiere ich auf die DECT-Telefone und die Handys in meinem Umfeld oder sind es andere Ursachen. Ich kann in letzter Zeit öfters schlecht schlafen, ist das einfach so, wenn man älter wird, oder ist es der Sendemast in 300 m Entfernung, der seit 7 Monaten in meine Richtung strahlt (allerdings habe ich keine freie Sicht). Eher Gedanken mache ich mir über meine absolute Vergesslichkeit und das bei mir, obwohl ich dafür bekannt war, mir überdurchschittlich viel merken zu können. Von was kommt es, ist es auch nur das Alter. Und so denke ich geht es vielen Personen. Wird man es je wirklich beweisen können. Wenn man sich mit der Problematik beschäftigt, dann findet man sich mit seinen Beschwerden wieder, aber ist man dann noch unbelastet oder bildet man es sich dann einfach nur ein.
Allerdings habe ich ein Erlebnis und das kann mir niemand nehmen. Meine Bekannte und ich haben leidenschaftlich gerne telefoniert und das oft über eine Stunde am Tag. Mit schnurlosem Telefon ging das noch viel wunderbarer und noch länger, denn man konnte nebenher noch was tun. Meine Freundin hatte ihr DECT-Telefon schon über ein Jahr und hat die Vorteile genossen, ich habe mir erst eines angeschafft gehabt. Sie war schon ein Jahr lang in ärztlicher Behandlung wegen Kribbeln in den Händen, die ihr ständig "eingeschlafen" sind, wegen totalen Gleichgewichtsstörungen, wegen gestörtem Orientierungssinn. Sie konnte nicht mal mehr ihr Auto in die Garage fahren, weil sich die Bilder verschoben. Sie hatte Blitze vor den Augen und vieles mehr. Es war halt so, keiner wusste was war, man sagte es komme vom Halswirbel. Ich selber merkte nach den langen Telefonaten, dass meine Hände total verkrampft waren. Aber das schlimmste war, dass ich einen so starken Druck auf einem Auge hatte, dass ich mit der ZEit wirklich glaubte, ich hätte einen Tumor hinter dem Auge. Nie und nimmer hätten wir das in Verbindung mit dem Telefon gebracht. Dann sollte bei uns hier im Ort eine Mobilfunkanlage errichtet werden und es wurde uns gesagt, ihr habt Kinder, kümmert euch darum, ob das nicht verhindert werden soll. Also haben wir uns im Internet eingelesen und zum ersten Mal was über dieses "wunderbaren" DECT-Telefon gelesen. Wir wussten, wenn wir gegen Mobilfunk aktiv werden wollen, dann können wir das nur vertreten, wenn wir uns von Handy (das keiner von uns hatte), von der Mikrowelle und auch vom so herrlich geschickten DECT-Telefon trennten. Meiner Freundin fiel der Verzicht auf das DECT-Telefon schwerer, weil sie sich schon länger daran gewöhnt hatte und nicht wirklich glaubte, dass ihre vielen PRobleme vielleicht damit zusammenhängen. Ich selber trennte mich leichter davon, weil mir mein wahnsinniger Druck auf dem Auge wirklich Angst machte und ich dies vor allen Dingen nach den langen Telefonaten verstärkt feststellte. Nach 2 - 3 Wochen wieder mit dem alten Schnurtelefon waren alle unsere Beschwerden komplett verschwunden. Diese Erfahrung, die wir unvoreingenommen gemacht haben, kann uns niemand nehmen und ist Motivation für unsere ARbeit hier als Bürgerinitiative. Alles was wir jetzt an Beschwerden haben, können wir nicht mehr unvoreingenommen beurteilen. Aber unsere massiven Beschwerden mit einem DECT-Telefon, wie sie mittlerweile in fast jedem Haushalt stehen, zeigt uns, dass diese Technik, die sich explosionsartig vermehrt an der Bevölkerung nicht schadlos vorüber gehen wird. Wir haben auf diese Technik sensibel reagiert, aber nur deshalb, weil wir sie in unseren langen Telefonaten hemmungslos genutzt haben. Sind wir nun "echte" oder "unechte" Elektrosensible. Wäre hier im Ort keine Mobilfunkanlage geplant gewesen, hätten wir uns nie in die MAterie eingelesen und hätten nie den Zusammenhang hergestellt. Und so geht es vielen MEnschen. Deshalb sind für mich diese Seiten auf jeden Fall gerechtfertigt und wichtig.

Doris

Tags:
Zweifel, Angst, Selbstdarstellung, Kopfschmerzen, Schlafstörung, Placebo, Mikrowelle, Nachdenken


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