Kurzwellensender bis 70MHz 1932 ? (Allgemein)

Kuddel, Mittwoch, 27.03.2013, 19:49 (vor 4089 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Kuddel, Mittwoch, 27.03.2013, 22:08

Durch Wärmewirkung allein lassen sich diese Erscheinungen nicht erklären."

******** Zitat Ende **********

Merkwürdig, daß bei den Funkkritikern das Zitat ausgerechnet hier zu Ende ist, wo gerade im nachfolgenden Satz das eigentliche Thema von Schliephakes Arbeit zum Vorschein kommt.
=> Gezielte Wärmetherapie bei höheren Frequenzen als bis dahin üblich und das auch nicht im freien Funkfeld, sondern in einem Kondensatorfeld. Durch die höheren Frequenzen konnte die Wärme nämlich gezielter appliziert werden (z.B. auf ein im Text genanntes Furunkel)

Vollständig lautet der Abschnitt nämlich:
Durch Wärmewirkung allein lassen sich diese Erscheinungen nicht erklären. Dagegen geht die Ablötung von Tieren im Kondensatorfeld in der Hauptsache wohl zweifellos auf Überhitzung zurück. Tiere in geschlossenen Gefäßen sterben viel schneller als solche, die frei atmen können. Für die Erwärmung des Tierkörpers im Kondensatorfeld kommt aber nicht allein die in Wärme umgesetzte Kurzwellenenergie in Frage, sondern es können auch noch Störungen der zentralen Wärmeregulation eine Rolle spielen


Ich frage mich, über welche Art Langzeiterfahrungen von Personal an "Kurzwellensendern" Schliephake schon 1932 berichtete.

Der KurzwellenRundfunk (AM) kam nämlich um 1924 gerade erst in den USA in die Gänge und in Europa erst um 1930.
Freilich, Lang und Mittelwellenrundfunk gab es schon deutlich eher, aber Schliephake schreibt ja 1932 über Langzeiterfahrungen mit Kurzwelle und sogar von besonders unangenehm empfundenen Wellenlängen zwischen 4 und 5 Metern => 70 MHz !!!.

Schon seit 1908 gab es allerdings "kommerzielle" Nachrichtenübertragung auf Kurzwelle, wie Morsetelegraphie (=Tastfunk) mit enorm starken Löschfunkensendern, welche Pulsleistungen im Megawattbereich erzeugten, verbunden mit enorm starken niederfrequenten Magnetfeldern, Quecksiberdampfgleichrichter, Lichtblitzen...etc.

Für die Funktelegrafie wurden ab 1908 vorwiegend „Löschfunkensender“ verwendet. Diese Geräte bestanden aus einem Wagnerschen Hammer und Kondensatoren, die Serien von Funken und dabei starke Hochspannungsimpulse erzeugten. Diese wurden mit Hilfe einer Morsetaste nach dem Morsecode getaktet, in eine Antenne eingespeist und in die Atmosphäre als elektromagnetische Wellen (Funkwellen) abgestrahlt.


Es stellt sich also die Frage, ob bei dem von Schliephake genannten Erfahrungen nicht Tastfunker gemeint waren, wo auch Schichtarbeit im Spiel war.

Und welche Anwendungen gab es 1932 für leistungsstarke ("unangenehm" empfundene) 70MHz Sender ?
UKW-Rundfunk war da noch nicht erfunden, aber erste Experimente mit Funkpeilung (Militär) und eben auch Tastfunk von Schiff zu Schiff arbeiteten in dem Frequenzbereich.

K

Tags:
Schliephake, Mittelwelle, Rundfunk, Frequenzbereich, Kurzwelle


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