Pfarrer Thiede zur Rimbach-Studie (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 02.11.2011, 14:38 (vor 4586 Tagen) @ Alexander Lerchl

Prof. Thiede schreibt <hier> zur sogenannten Rimbach-Studie:

"Anfang 2011 wurde eine Langzeitstudie veröffentlicht, die ihrerseits die Berechtigung von Besorgnis und Kritik angesichts des laufenden Weiterbaus der Mobilfunk-Technologie untermauerte. Über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren zeigte sich bei den 60 Teilnehmern eine signifikante Aktivierung des adrenergen Systems nach Installation einer örtlichen Mobilfunksendeanlage im bayerischen Rimbach. Die Werte der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin stiegen in den ersten Monaten nach dem Einschalten des GSM-Senders signifikant, während die Werte der Vorläufersubstanz Dopamin nach Beginn der Bestrahlung erheblich absanken. Der Ausgangszustand wurde auch nach anderthalb Jahren nicht wieder hergestellt. Einschlägige Werte bedeuten einen signifikanten Hinweis auf die nicht regulierbare chronische Schieflage des Stresshaushalts, so die Autoren der Studie, Prof. Dr. Klaus Buchner und Dr. Horst Eger: »Die Effekte unterliegen einem Dosis-Wirkungs-Zusammenhang und zeigen sich weit unterhalb gültiger Grenzwerte für technische Hochfrequenzbelastung. Chronische Dysregulationen des Katecholaminsystems sind von erheblicher gesundheitlicher Relevanz und führen erfahrungsgemäß langfristig zu Gesundheitsschäden."

Da könnte es einer schon mit der Angst kriegen, wenn er sich nicht weiter informiert und allein den Worten des Theologieprofessors vertraut.

Glücklicherweise leben wir in einer Welt, in der die Beschaffung ergänzender Informationen so einfach ist wie nie zuvor, die Kunst ist freilich weniger das Beschaffen von Information, als die Fähigkeit, Information von Desinformation zu unterscheiden, die Spreu also vom Weizen trennen zu können. Diese Fähigkeit setzt beim Technik-Thema "Mobilfunk" Kenntnisse voraus, die ein Theologe nicht unbedingt hat, denn er ist eher auf Glauben programmiert, wäre es anders, hätte er Naturwissenschaften studiert. Auch Pfarrer Thiede muss sich also an der Messlatte orientieren: Wer nichts weiß, muss alles glauben. Ein gefährliches Unterfangen, wenn der Glaube ein Auge weit öffnet, das andere aber fest verschließt.

Und ich bin sicher, dass dem Theologen bislang nicht die Kehrseite seines vermeintlich tadellos barmherzigen Einsatzes fürs EMF-Alarmschlagen in den Sinn gekommen ist: Nämlich der Gedanke, dass sich Mobilfunkgegner mit unqualifizierten Alarmen vielleicht auch schuldig machen, indem sie sich an unschuldigen Opfern ihrer Angstpropaganda versündigen!

Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten

Was die Rimbach-Studie angeht, so haben wir hier im Forum, meine ich jedenfalls, durchaus beachtenswerte Gegenargumente gefunden, die mit Glauben nichts zu tun haben, sondern nachvollziehbar sind:

Kurz und plakativ hier
Langfassung mit diversen Gegenargumenten dort

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Stress, Eger, Buchner, Rimbach, Hormonstörung, Thiede, Theologe, Erfolglos, Langzeitstudie, Wanderprediger, Hormone


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