Prof. A. - Vom Saulus Zum Schwarzen Schaf (Forschung)

Sektor3, Donnerstag, 16.07.2009, 19:54 (vor 5414 Tagen) @ Sektor3

Manche vermuten oder hoffen ja immer noch, dass sich Prof. A., in der spektakülärsten Metamorphose seit Kafkas Verwandlung, von der bösen Tabakindustrie lossagte und vom Saulus zum Paulus der Gesundheitswissenschaft mutierte.

Google findet ja bekanntlich alles - aber leider keine Beweise für diese gewagte These. Selbst in Zeiten von Reflex singt Prof. A. Hosianna für Tobacco


Januar 1998: Am 12. Januar findet eine Anhörung des Bundestages zum Nichtraucherschutz statt. An diesem Tag veröffentlicht das Institut der deutschen Wirtschaft IW eine vom Verband der Cigarettenindustrie beauftragte Studie, der zufolge das geplante Gesetz Kosten in Höhe von 33 Mrd. DM verursachen würde.


Januar 1998: Es gelingt Prof. A., die abschließende Beratung der MAK-Kommission über die Klassifizierung des Passivrauchens von Januar auf Juni zu verschieben. Der Bundestag lehnt daraufhin im Februar, ohne Neuklassifizierung der MAK-Kommission, den Gesetzentwurf zum Nichtraucherschutzgesetz ab.
Passivrauchen wurde schließlich in die höchste Gefahrstoffklasse A1 kategorisiert, die Einordnung des Passivrauchens als kanzerogen wurde auf die Novellierung der Arbeitstättenverordnung vertagt. Eine Klassifizierung als gefährlicher Stoff fand nicht statt.


2000 Prof. A. nimmt im Deutschen Ärzteblatt (Heft 45) zu Gesundheitsrisiken durch Passivrauchen Stellung


März 2001: NID sagt: „Franz A. ist es trotz seiner Verfehlungen gelungen, von der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie als Referent zu deren 42. Kongress vom 21. bis 24. März 2001 in Jena eingeladen zu werden. Hierzu nahm Prof. Knut-Olaf Haustein, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Nikotinforschung e.V., Stellung:“

Mai 2001: Der Bundestag fordert die Bundesregierung auf, die Arbeitsstättenverordnung so zu novellieren, dass es dem Arbeitgeber überlassen blieb, für Nichtraucherschutz zu sorgen. Bei Publikumsverkehr (Gaststätten) nur soweit möglich. Am Vortag, bzw. zwei Tage vor der Abstimmung finden Info-Veranstaltungen von Philip Morris bzw. VdC für Abgeordnete statt.

April 2002: Prof. A. spricht auf einem Symposium der „International Commission for Occupation Health” (ICOH) am 10. April 2002 an der Ludwig-Maximilian Universität München über die Epidemiologie des Passivrauchens.
NID-Info 33: „Vollends lächerlich machte sich Prof. A., als ihm beim Symposium über Passivrauchen am Arbeitsplatz am 10. April 2002 in der Münchner Ludwig-Maximilian-Universität, ein Zuhörer nachweisen konnte, dass er in seinem Vortrag epidemiologische Daten über die Gesundheitsschädlichkeit des Passivrauchens völlig falsch interpretiert hatte.“

Juni 2002: Die erste öffentliche Präsentation von REFLEX und ersten (Zwischen-) Ergebnissen geschah durch dessen Projektleiter Prof. Franz Prof. A. auf der 24. Jahrestagung der Bioelectromagnetics Society (BEMS) im Juni 2002 in Quebec/Kanada.

In der Bundestagswahl vom 22.09.2002 wird überraschend Gerhard Schröder als Bundeskanzler bestätigt.

September 2002: Die Bundesregierung novelliert die Arbeitsstättenverordnung am 27.09.2002. Die für die Tabakindustrie akzeptable Formulierung tritt am 03.10.2002 in Kraft.

2002 Aus einem Vortrag zur 5. Deutschen Konferenz zur Tabakkontrolle „Im gleichen Jahr versucht die Tabakindustrie (Prof. A.) nochmals, führende Arbeitsmediziner zu überzeugen, dass diese Einstufung „grundfalsch“ sei, doch ohne Erfolg“

Tags:
Bioelectromagnetics, Deutsche Aerzteblatt, Reflex-Koordinator, Passivrauchen, Klassifizierung, Arbeitsmediziner, BEMS-Tagung, Novellierung, MAK-Kommission


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