4G-Mobilfunk: Bis zu 16 Antennen pro Standort (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 29.02.2008, 21:04 (vor 6111 Tagen) @ Fee

... ich muss sagen, mein Mitleid für sie hält sich in Grenzen, sind sie doch auch am Elend der Betroffenen mitverantwortlich, dass Unschuldige mit immer mehr Antennen bestrahlt werden ...

Ich fürchte, Fee, dass Sie sich da auf etwas gefasst machen müssen. Denn LTE (Arbeitstitel: Long Term Evolution) der Nachfolger für UMTS wird das erste Mobilfunknetz bilden, dass mit "Mimo"-Technik arbeitet (Multiple Input Multiple Output). Mimo ist eine trickreiche Technik, die mit mehreren räumlich versetzt angeordneten Antennen arbeitet. Vorteil für die Betreiber: Wahlweise bessere Verbindungsqualität oder höhere Teilnehmeranzahl im Netz. Mimo wird gegenwärtig kommerziell erst bei W-LAN praktiziert. Bei LTE werden dann voraussichtlich 2x2-Antennenfelder verwendet (2 für Empfang, 2 für Senden) wobei aber auch 4x4-Felder zulässig sind. Das wären dann bis zu 16 Antennen pro Standort! Dass LTE nicht abwärtskompatibel zu UMTS und GSM sein wird, bedeutet, dass ein komplett neues Netz parallel zu den vorhandenen errichtet werden muss. Aber es gibt einen Lichtblick: LTE-Basisstationen können von unterschiedlichen Betreibern gemeinsam genutzt werden, nur das sogenannte Core-Netz hat noch jeder Betreiber separat zu verantworten. Und: LTE wird mit WiMax konkurrieren, wobei LTE wegen eines besseren Zugriffsverfahrens kleine mobile Endgeräte mit langer Akkubetriebszeit zulassen wird, etwas, was WiMax technisch so nicht bieten kann. Vor 2010/2011 ist mit LTE (oder wie immer es dann heißen wird) freilich nicht zu rechnen.

Nachtrag vom 1.3.08: Es sind natürlich maximal nur 8 und nicht 16 Antennen pro Standort, weil 4 + 4 Antennen selbst heute noch nicht 16 ergeben ;-).

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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