Im Prinzip richtig, Aktivist, aber ... (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 07.06.2005, 13:37 (vor 7109 Tagen) @ Aktivist

Eine ganz besonders unrühmliche Rolle spielt demnach aber auch Prof. Prof. A., der heute als Koordinator im REFLEX-Programm tätig ist und sich gern als "Retter der Menschheit" aufspielt.

Richtig ist, dass Franz Prof. A. das Reflex-Projekt koordiniert hat und als dessen Sprecher auftritt. Ich habe ihn 2-mal in dieser Rolle erlebt und kann nicht bestätigen, dass er sich als "Retter der Menschheit" aufspielt. Er war immer sachlich und distanziert und erweckte auch keineswegs den Eindruck, ein glühender Mobilfunkgegner zu sein.

Will sagen: Auch die MF-Kritiker scheinen der Versuchung zu unterliegen, Ihnen genehme Stellungnahmen zu erkaufen.

Das "auch" in Ihrem Text werte ich mal als Eingeständnis, dass es bei den Mobilfunkern nicht immer ganz koscher zugeht. Bei Franz Prof. A. ist der Fall jedoch etwas komplexer, da er selber ja bei Reflex nichts untersucht hat (so wie etwa Prof. Rüdiger, Wien), sondern die Resultate seiner Reflex-Wissenschaftlergruppe lediglich nach außen hin vetreten, meinetwegen auch geschickt an den Mann gebracht hat. Nur sehr schwer vorstellbar, dass er dabei getrickst haben könnte, und die ausführenden Wissenschaftler das auch noch widerspruchslos hingenommen haben sollen.

Den Vorwurf, dass MF-Kritiker etwas erkaufen, halte ich für völlig haltlos. Uns fehlen dazu schlicht die Mittel, wie sie die Mobilfunkindustrie aus der Portokasse zahlen kann. Und von geheimen finanzstarken Sponsoren zugunsten der perfiden Absichten von MF-Kritikern (wir wollen gesund bleiben) habe ich noch nie etwas mitbekommen. Oder glauben Sie im Ernst, Zwerenz hätte Prof. A. bei einem lauschigen Kamingespräch verstohlen einen dieser schwarzen Koffer zugeschoben? Nein, sicher glauben Sie das nicht. Da ist selbst das Gedankenexperiment noch plausibler, dass die Zigarettenindustrie von ihren Problemen (Krebsverursacher) ablenken will indem sie die Mobilfunker in die Pfanne haut. Doch sollte dabei (Reflex) irgendetwas nicht glasklar sauber sein: Der schwarze Peter ist auch dann nicht bei den MF-Kritikern, sondern wieder bei der Industrie, die diesmal halt von den Zigarettenbaronen vertreten wird - es könnten freilich jederzeit auch die Mobilfunker in diese Rolle schlüpfen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Zwerenz, Adlkofer, Verum, Tobacco


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