München: Mr. ICNIRP trifft Zigaretten-Franze (Allgemein)
H. Lamarr , München, Mittwoch, 10.05.2006, 14:13 (vor 6790 Tagen)
[Hinweis: Nach Prüfung bzgl. Verbotsbehauptung wieder frei gegeben am 28.02.2015]
Nicht vergessen: Heute abend um 19:00 treffen in München Prof. Jürgen Bernhardt (ICNIRP) und Prof. Franz Adlkofer (Reflex) aufeinander.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
München: Mr. ICNIRP trifft Zigaretten-Franze
KlaKla, Donnerstag, 11.05.2006, 09:46 (vor 6790 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von KlaKla, Donnerstag, 11.05.2006, 12:53
Infoveranstaltungen dieser Art bringen m. E. nichts.
Da sitzen im Publikum lauter Mobilfunkkritiker und einige wenige Mobilfunker. Es werden kurze Vorträge abgehalten und dann geht man gefrustet nach Hause.
Die Betreiber können sagen, wir stehen im Dialog mit den Bürgern.
Die politischen Volksvertreter sowie die Industrie haben sich auf den wissenschaftlichen Beweis eingeschossen. Solange der nicht erbracht ist, haben die Betreiber einen Freibrief von Seiten der Politik erhalten.
Verantwortliche Behörden agieren wie die Dienstanweisung lautet. Solange kein wissenschaftlicher Beweis, solange keine Veränderungen. Dem Industriezweig Mobilfunk dürfen keine Steine in den Weg gelegt werden. In den Entscheidungsgremien sind die Lobbyisten für den Industriezweig mit eingebunden.
Laut Aussage von R. Möller (T-Mobile) hätten die Kommunen ein Mitspracherecht. Diese Aussage ist falsch.
Der Bürgermeister einer Kommune kann bei der Standortsuche nur mitwirken und sollte öffentliche Liegenschaften bereit stellen. Der Mobilfunkpakt Bayern steht als Beispiel für die Förderung der Mobilfunkindustrie in Bayern. Wenn nicht die Vorort Politiker (Bürgermeister, Ratsmitglieder etc.) dagegen mobil werden, kann sich daran auch nichts ändern. Die Betreiber können sogar mit positiven Zahlen bzgl. der guten Kommunikation zwischen Kommune und Betreiber glänzen, weil ihnen kein Widerstand entgegen gebracht wird.
Missstand
In München (Obermenzing) findet nächste Woche eine Bürgerveranstaltung statt. Die Bürger selbst müssen privat für die Kosten eines kritisch dem Mobilfunk gegenüber stehenden Referenten (L. von Klitzing) aufkommen! Der BA21 stellt den Referenten des Betreiber T-Mobile.
Der zuständige BA21 verweigert laut Aussage R. Möller die Zusammenarbeit mit den Betreibern und kommt somit nicht seiner Pflicht nach, die Interessen der Bürger zu vertreten. Und die Stadt München verweigert einen günstigen Standort auf städtischer Liegenschaft (Lichtmast Fussballstadion).
Einem privat Mann (i. d. Fall Geldgieriger Stadtrat aus Dachau) ist dies egal.
Das nun ein ungünstiger Standort von den Betreibern realisiert wird, hat der BA21 und die Stadt München zu verantworten. Das ist ein Ergebnis der Verweigerung. Der Sendemast kommt so oder so weil der Bedarf von Seiten der Bürger da ist und die Betreiber die Lizenz zum Errichten haben.
Wer diese Volksvertreter wählt, hat auch das Programm der Partei, die dieser Volksvertreter repräsentiert.
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Entscheidungsgremium???
hertzklopfer, Donnerstag, 11.05.2006, 10:07 (vor 6790 Tagen) @ KlaKla
In den
Entscheidungsgremien
= Mitgliederliste Runder Tisch zum Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramm
sind die Lobbyisten für den Industriezweig mit eingebunden.
Was "entscheidet" dieses Gremium???
Institutionen und Vertreter:
Büro für Technikfolgenabschätzungbeim Deutschen Bundestag Dr. Christoph Revermann
Bund für Umwelt und NaturschutzDeutschland e.V. (BUND) Bernd Rainer Müller
Bundesärztekammer Prof. Dr. Dr. med. Andreas Kappos
dpa/gms - Themendienst Sven Appel
Forschungsgemeinschaft Funk (FGF) Dr. Gerd Friedrich
Informationszentrum Mobilfunk (IZMF) Ulf Stüwe
Länder-Arbeitsgruppe Umweltbezogener Gesundheitsschutz (LAUG) Dr. Jutta Brix
Länderausschuss für Immissionsschutz Johannes Grützner
Strahlenschutzkommission Prof. Dr. Norbert Leitgeb
Mobilfunknetzbetreiber Dr. Fritz Lauer
Dr. Karsten Menzel
Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. Dr. Gabriela Fleischer
Nähere Informationen zu den genannten Institutionen finden Sie auf deren Internetseiten.
Entscheidungsgremium???
KlaKla, Donnerstag, 11.05.2006, 10:34 (vor 6790 Tagen) @ hertzklopfer
In den Entscheidungsgremien= Mitgliederliste Runder Tisch zum Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramm sind die Lobbyisten für den Industriezweig mit eingebunden.
Was "entscheidet" dieses Gremium???
Geschäftsordnung des Runden Tisches zum Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramm
Der "Runde Tisch zum Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramm" ist ein unabhängiges Beratungs- und Diskussionsgremium des BfS, das begleitend zum Forschungsprogramm der Schaffung weitest gehender Transparenz dient. Die Beschlüsse des Runden Tischs haben empfehlenden Charakter. Am Runden Tisch soll ein möglichst breites Interessenspektrum vertreten sein.
§ 3
Aufgaben
Der RTDMF gibt gesellschaftlichen Gruppen und Institutionen die Möglichkeit, sich über den Stand des Programms zu informieren und Anregungen aus ihrer Sicht dazu abzugeben. Insbesondere soll der RTDMF einen Beitrag zur Transparenz leisten und das BfS bei der Kommunikation des Programms, seiner Ziele und Ergebnisse sowie bei der Erarbeitung von Konzepten zur Veröffentlichung der Forschungsergebnisse beratend unterstützen.
Quelle: EMF-Forschungsprogramm Geschäftsordnung RTDMF
Kommentar: Die Wortwahl, Entscheidungsgremien ist in diesem Fall falsch. Muss wohl eher Beratungsgremium heißen.
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Entscheidungsgremium???
hertzklopfer, Donnerstag, 11.05.2006, 10:41 (vor 6790 Tagen) @ KlaKla
bearbeitet von KlaKla, Donnerstag, 11.05.2006, 12:07
Muss wohl eher Beratungsgremium heißen.
o.k.
Das Problem der Lobbyisten-Dominanz auf dem Feigenblatt (man hat's halt nötig) ist so klar.
Münchener Vorsorgemodell 2003
KlaKla, Donnerstag, 11.05.2006, 12:57 (vor 6789 Tagen) @ KlaKla
Missstand
Laut Aussage R. Möller verweigert die Stadt München einen günstigen Standort auf städtischer Liegenschaft (Lichtmast Fussballstadion).
Kommentar: Laut Münchener Mobilfunk Vorsorgemodell 2003 sind der Stadt München vielleicht die Hände gebunden mit dem Standort Lichtmast Fussballstadion. Denn ist der städtische Verwalter des begehrten Objekts z. B. Schulreferat, Sozialreferat oder Kulturreferat, müssen die Nutzer dem geplanten Sendemasten zustimmen. Ist das Objekt eine Schule, verlangt das Vorsorgemodell ausdrücklich auch die Zustimmung der Eltern. Ohne Zustimmung kein Mast.
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München: Mr. ICNIRP trifft Zigaretten-Franze
hertzklopfer, Donnerstag, 11.05.2006, 10:42 (vor 6790 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von KlaKla, Donnerstag, 11.05.2006, 12:10
Nicht vergessen: Heute abend um 19:00 treffen in München Prof. Jürgen Bernhardt (ICNIRP) und Prof. Franz Adlkofer (Reflex) aufeinander.
Und was ist dabei herausgekommen?
Ergebnis
KlaKla, Donnerstag, 11.05.2006, 13:42 (vor 6789 Tagen) @ hertzklopfer
Nicht vergessen: Heute abend um 19:00 treffen in München Prof. Jürgen Bernhardt (ICNIRP) und Prof. Franz Adlkofer (Reflex) aufeinander.
Und was ist dabei herausgekommen?
Prof. Adlkofer gab bekannt, dass die Replikationsstudie im niederfrequenten Bereich abgeschlossen ist. Das Ergebnis deckt sich mit seinem Ergebnis. Und er ist guter Hoffnung, dass es auch im hochfrequenten Bereich zum deckendem Ergebnis kommt. Des weiteren machte er die Aussage, das das EMF-Forschungsprogramm forscht, wo man heute schon weis, da werden keine Effekte herauskommen.
Bernhards Anwort darauf, die Reflex-Studie sei bei anerkannten Wissenschaftler sehr in Frage gestellt.
Prof. Adlkofer vertritt den Vorsorgeaspekt. Jetzt handeln und nicht noch 20 Jahre warten.
Bernhard klebt am wissenschaftlichen Beweis und nimmt die Hinweise ernst. Es muss weiter geforscht werden.
Ulrich-Raithel setzt auf Vorsorge, indem man günstige Standorte auftut und mit den Betreibern diese aushandelt. Waldmann-Selsam fordert Untersuchungen bei Betroffenen von amtlichen Behörden (Gesundheitsamt).
Der Betreiber sagt, wir minimieren wenn wir auf die neue Technik (UMTS) umsteigen. Denn die Handys mit GSM-Standard strahlen bis zu 2 Watt, ein UMTS-Handy nur bis zu 1 Watt.
Kommentar zur Aussage des Betreibers: Diese Art der Minimierung kann der Kunde selbst vollbringen, indem er den Betreiber wechselt. Der Kunde müsste nicht auf UMTS umsteigen. Denn E-Plus vollbringt diese Meisterleistung heute schon im GSM-Standard.
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Neues von Waldmann, Prof. Adlkofer & Bernhardt
H. Lamarr , München, Donnerstag, 11.05.2006, 13:42 (vor 6789 Tagen) @ hertzklopfer
Und was ist dabei herausgekommen?
Nunja, wie Klaus schon geschrieben hat, ist der offizielle Teil derartiger Veranstaltungen mit dem Stellungskrieg 1915 zu vergleichen: alle schießen aus vollen Rohren - und dennoch geht nix richtig vorwärts, im Grunde hat keiner im Saal nach den Referaten eine andere Meinung als zuvor. Spannender ist da schon das Direktgespräch mit den Referenten. Wir hatten Gelegenheit, mit Dr. Waldman-Selsam über den Icking-Skandal zu reden, mit Prof. Adlkofer. über die Wiederholung der Reflex-Studie und mit Prof. Bernhardt über die Auswirkung einer erfolgreichen Reflex-Replikation. Da waren schon ein paar Knaller dabei. Mehr dazu später, jetzt ist erst einmal dieser lästige Broterwerb angesagt
Und damit das hier am Threadende nicht versandet, werde ich voraussichtlich einen oder mehrere neue Diskussionspunkte dazu aufmachen ...
... und zwar hier: Mr. ICNIRP: ... dann haben wir ein Problem!
... und da: Icking: Skandal oder Sturm im Wasserglas?
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Mind-Blockade
hertzklopfer, Freitag, 12.05.2006, 09:36 (vor 6789 Tagen) @ H. Lamarr
ist der offizielle Teil derartiger Veranstaltungen mit dem Stellungskrieg 1915 zu vergleichen
Was nach dem I.WK kam, wissen wir ja immerhin schon sicher.
Aber selbst bei dessen Spätfolgen gibt es noch heute Leute, die meinen es sei gar nicht passiert.