IZgMF-Seite - seriös? (Forschung)

Doris @, Freitag, 18.11.2011, 14:26 (vor 4774 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Doris, Freitag, 18.11.2011, 15:05

Meine Einschätzung nach all den Jahren in der Mobilfunkdiskussion und nach den nicht mehr zu zählenden Stunden, die ich investiert habe, ist ebenfalls die, dass man sehr kritisch sein muss, um sich eine Meinung zu bilden. Das Internet - eine nicht zu unterschätzende und bedeutende Informationsquelle, hat seine Tücken, dass dieses von verschiedenen Strömungen zur Stimmungsmache und auch Rufschädigung benutzt wird und die Spuren sind unauslöschbar.

Gerade das IZgMF ist das typische Beispiel dafür, wie es von vorwiegend Spinnern, Esoterikern, Verschwörungstheoretikern und Menschen, die einen geschäftlichen Nutzen aus der Debatte ziehen, in eine Ecke gedrängt wurde, dass es bei präparierten Neueinsteigern nur einen unseriösen Ruf haben kann.

Wer das Ganze wirklich einschätzen will, muss viel Zeit investieren und dies quasi zum Hobby erklären, welches nahezu die restliche Zeit neben Berufstätigkeit, Familienarbeit und Pflege von sozialen Kontakten in Anspruch nimmt.

Daran kann ein Neueinsteiger kein Interesse mehr haben, der glaubt lieber Vorgekautes, zieht den Karren eine Zeitlang mit und verlässt ihn dann stillschweigend wieder. Wer als "Umkehrer" dennoch dabei bleibt, sind ein paar Leute, die vielleicht zum einen zu den Ideologen zu zählen sind, aber auch einen nicht unterschätzbaren Nutzen für die persönliche Entwicklung und Sicht der Dinge allgemein daraus gezogen haben. Gerade letzteres sehe ich für mich quasi als "Rechtfertigung", warum ich an der Sache dranbleibe.
Allerdings ist es auch durchaus gerechtfertigt, nicht ganz auszublenden, ob "Umkehrer" andere, weniger anständige Motive haben. Beweisen kann auch das niemand. Ich kann nur für mich sprechen und für andere ein "Gefühl" entwickeln ;-)

"Angst" oder eher "ungutes Gefühl" in Zusammenhang mit schwachen Mobilfunkexpositionen habe ich verloren. Vertrauen in die Mobilfunkkritiker habe ich ebenfalls komplett verloren. Und zwar auch deshalb, weil es mMn nach nicht nur die kühl kalkulierenden Nutznießer sind, die das Thema ausrechterhalten und prägen, sondern es findet sich nahezu immer bei den Teilnehmern eine Spur in die Ecke der Verschwörungstheorien, der Esoteriker und dadurch zwangsläufig oft in die "braune Ecke". Und mit solchen Leuten will ich nichts zu tun haben. Diese Neigungen sind mMn nach der Grund, warum solche Leute nicht mehr offen sind für Argumente von anderen. Von Raylauncher und RDW sehr treffend beschrieben.
Ich vertraue nach all den Jahren der Wissenschaft im Gesamten, die sich mMn nach sehr wohl um die Risiken kümmert, habe für mich nach der Literatur von so vielen Berichten ein Gefühl entwickelt, wen ich wie einschätzen kann und wem ich als Bürger vertraue.
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Was Steven Milloy betrifft, habe ich nun wieder viel zu viel Zeit verbracht um den Mann nicht womöglich zu Unrecht in Misskredit zu bringen. Aber nach all dem was ich nun gelesen habe, ist er bei mir schon eher untendurch. Aber es ist auch schon der Ton in seinem Blog, der mir genauso unangenehm auffällt, wie der Ton der Alarmkritiker und auch der kritischen Wissenschaftler, mit welcher Dramatik sie ihre Ergebnisse unter die Leute bringen. Da hat man nach all den Jahren einfach eine Antenne dafür.

Ich habe zu Steven Milloy vieles gelesen, und ein Bericht im Guardian bringt das Ganze sehr gut auf den Punkt, was die Junk Science Seite, Steve Milloy, der Klimawandel, Exxon gemeinsam haben und in welchem Ausmaß die Tabakindustrie an der ganzen Sache beteiligt ist.

The denial industry von George Monbiot

Und auf dieser Seite gibt es neben weiteren Artikeln auch einen Beitrag "How Big Tobacco helped to create the "Junkman"

Tags:
Spinner, Ideologen, Nutznießer, Tabakindustrie, Distanzierung, Rufschädigung, Alarmist


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