Studie beweist: Tinnitus wird durch Handymasten verursacht (Allgemein)

Kuddel, Dienstag, 03.08.2010, 23:57 (vor 5246 Tagen) @ H. Lamarr

In etlichen Tinnitusforen wird die Ansicht vertreten, ein Zusammenhang zwischen Tinnitus und Mobilfunk sei durch Studien belegt.

Hintergrund:
Etliche Mitbürger leiden unter einem Tinnitus, hören also einen Ton, ohne daß dieser akustisch vorhanden ist. Tinnitus ist eine Symptom, welches durch eine Krankheit im Ohrbereich ausgelöst wird und nahezu jeder zweite Bundesbürger ist mindestens einmal in seinem Leben von einem Tinnitus betroffen, der bei 10% der Bevölkerung chronisch bleibt. (Quelle Wikipedia)

Der Ton kann als Rauschen, als Pfeiffton, aber auch als Brummton wahrgnommen werden und beeiträchtigt die Lebensqualität und insbesondere den Schlaf. Die Intensität des Tons kann über die Zeit variieren und auch spontan ganz verschwinden um zu einem anderen Zeitpunkt wieder aufzutreten.
In einer ruhigen Umgebung (zu hause) wird der Ton subjektiv lauter wahrgenommen, als in einer geräuschvollen Umgebung.

Die Betroffenen versuchen, Zusammenhänge zwischen der Intensität ihres Tinnitus und ihren Lebensumständen, bzw der Ernährung zu finden. Da die Schulmedizin keine Patentlösung bieten kann, ist nicht selten der Heilpraktiker oder Baubiologe die letzte Anlaufstelle und die Erkärungsmodelle reichen oft ins Esoterische.

In vielen Tinnitusforen (Beispiel) werden gepulste Funkwellen von nahen Mobilfunkmasten als Verursacher für den Tinnitus betrachtet, da aus Laiensicht rein anschaulich die "Pulsung" niederfrequente Anteile (Brummen, Fiepen) enthält, welche mit Elektromsog-Spionen hörbar gemacht werden können.

Insbesondere Studien zur Phänomen des Mikrowellenhörens werden dabei als "Anscheins-Beweis" für den vermuteten Zusammenhang gehandelt. (EMF-Portal)

Dabei übersieht der Laie, daß sich diese Studien mit Feld-Intensitäten befassen, welche hundertfach über geltenden Grenzwerten und millionenfach oberhalb üblicher Mobilfunkemissionen in Haushalten liegen.

Im Glossar des EMF-Portals steht:

Die Grenze zur Wahrnehmung liegt bei ungefähr 100-400 mJ/m² für Pulslängen von weniger als 30 Mikrosekunden bei 2,45 GHz, dies entspricht einer spezifischen Absorption von 4-16 mJ/kg.

Umgerechnet entspricht die "Grenze zur Wahrnehmung" einer Strahlungsleistungsdichte während des Pulses (Peak) von ca 3500 W/m² (in Baubiologenjargon 3500000000 uW/m²) bzw einem SAR Wert von 130 W/kg, was ca 100 fach oberhalb geltender Grenzwerte liegt.

Diese Studien können also schwerlich als Beweis für den vermuteten Zusammenhang herhalten.

Tags:
Tinnitus, Brummton, Mikrowellenhören


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