KW-Sender Schwarzenburg: parlamentarische Vorgänge (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 11.01.2018, 16:28 (vor 2514 Tagen) @ H. Lamarr

Das eidgenössische Parlament beschäftigte sich bereits ab 1987 mit dem Kurzwellensender-Schwarzenburg. Dieser Teilstrang zeigt alle Geschäfte des Parlaments, die dessen Geschäftsdatenbank zum Suchbegriff "Schwarzenburg Sender" auswirft. Die Informationen untermauern die Vermutung, dass die Rolle der "Gruppe Hans-U. Jakob" bei der Stillegung des Senders weitaus geringer war, so sie überhaupt Wirkung hatte, als von Jakob stets beteuert.

Der Suchbegriff "Kurzwelle" bringt weitere interessante parlamentarische Vorgänge zum Vorschein, besonders die Ausrichtung von Schweizer Radio International (SRI) und die ersatzweise Versorgung der Auslandsschweizer mit Informationen aus der Heimat waren Anlass für Anfragen.

Der Bundesrat (Regierung der Schweiz) gab z.B. im November 2001 folgende Antwort (Auszug, Volltext hier) auf eine Anfrage nach dem Schicksal von SRI:

Im Zusammenhang mit dem Bericht vom 25. Juni 1997 zur Überprüfung der Subventionen des Bundes hat der Bundesrat das UVEK beauftragt, die Wirksamkeit der Subventionen an Radio Schweiz International (SRI) zu untersuchen und vor allem die Verbreitungsstrategie an die finanziellen Vorgaben anzupassen. Zu diesem Zweck hat das Departement am 20. September 2000 ein fünfjähriges Versorgungskonzept für den Zeitraum von 2000 bis 2004 verabschiedet. Darüber hinaus hat der Bundesrat, dem Sparauftrag des Parlamentes entsprechend, am 13. Dezember 1999 in seiner Stellungnahme zu den Zukunftsaussichten von SRI beschlossen, die Kurzwellenverbreitung schrittweise einzustellen und durch neue, effizientere und kostengünstigere Technologien wie Internet zu ersetzen.

Die Strategie für SRI unterliegt einer dauernden Entwicklung. Zum Zeitpunkt der Strategieänderung schien klar, dass die Kurzwellentechnologie überholt und teuer ist und häufig eine schlechte Empfangsqualität hat. Aus diesem Grunde wurde beschlossen, sie zugunsten neuer Technologien aufzugeben. Um jedoch auch die Bedürfnisse der weniger begünstigten Regionen der Welt zu berücksichtigen, die nur begrenzt Zugang zu neuen Technologien haben, wird für Afrika und Lateinamerika eine minimale Kurzwellenversorgung bis Ende 2004 beibehalten. Diese umfasst Programme auf Englisch, Französisch, Deutsch und Italienisch sowie für den Nahen Osten und Afrika auf Arabisch. Die Verbreitung des SRI-Programmangebotes erfolgt schwerpunktmässig über das Internet (Angebot Swissinfo). Mit diesem neuen Kommunikationsmittel kann eine grosse Vielfalt an Diensten angeboten werden, wie beispielsweise Audio- und Videomaterial, das nicht nur aus Programmen von SRI, sondern auch aus sprachregionalen Angeboten der SRG stammt, sowie verschiedene andere Dienstleistungen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Schwarzenburg, Kurzwelle, Kurzwellensender, SRI


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