Mobiles DVB-T schon 2004?
Die Voraussetzungen für die mobile Nutzung des Übertragungsstandards DVB-T
(das heisst: Digitalfernsehen via Stabantenne) werden im Raum
Berlin/Potsdam noch in diesem Jahr geschaffen. Dies bestätigte ein
Sprecher der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) gegenüber DIGITAL
FERNSEHEN. Der Netzbetreiber T-Systems und der Mobilfunkanbieter Vodafone
würden im März/April die ersten Versuche mit zwanzig handgelöteten Geräten
starten. Damit ist ein weiterer Meilenstein zur vollen Nutzung dieser
Technik gesetzt.
Wisst Ihr was das bedeutet? Bald Fernsehen mit dem Handy. Damit die
Basisstationen ja schön brummen. Wäre doch zu schade, die teure Technik
nur so herumstehen zu lassen. Ein Meilenstein? Entzückend! Oder kann mich
einer vom Gegenteil überzeugen?
Samstag, 14. Februar 2004 Berlin, 10:37 Uhr
DIE WELT
Handy-Fernseher mit Internet-Technik
Noch beim Schauen eines Fußballspiels sollen Wetteinsätze möglich werden
München - Europas Ingenieure haben eine neue Austauschtechnik für Bild und Ton entwickelt. Handy und Fernseher sollen zusammenwachsen - verbunden durch das Internet-Protokoll IP. Zum Abschluss des dreijährigen EU-Forschungsprojekts Cismundus (Convergence of IP based Services for Mobile Users and Networks in DVB-T and UMTS Systems) tauschten die Experten nun in München ihre Ergebnisse aus.
Übertragen wird mit dem Equipment des digitalen Antennenfernsehen DVB-T, das zurzeit europaweit eingeführt wird. Neben ARD, ZDF und den privaten Sendern sollen die DVB-T-Sendestationen demnächst auch noch die Bits für Cismundus über Land schicken. "Die angeforderten Datenpakete werden in das TV-Signal eingetastet", erläutert Mathias Groß vom Münchner Institut für Rundfunktechnik. Dieser neue Datenrundfunk, so die Überlegung der Fernsehtechniker, soll interaktiv über UMTS-Handys gesteuert werden. Auf dem Bildschirm erscheinen nur die Inhalte, die der Nutzer auch sehen will. Sein Endgerät sucht sie selbstständig aus dem Informationsstrom. Ähnlich wie im Internet kann alles übertragen werden, was sich in Bits und Bytes darstellen lässt. Einzelne Bilder, Textbotschaften oder Videoclips im MPEG-4-Format. Wenn erst einmal Heerscharen von Mitbürgern über die entsprechenden Endgeräte verfügen, so die Hoffnungen der Entwickler, wird ein buntes Bouquet von neuen Anwendungen entstehen - etwa Informationen für Touristen. Auch als Stadtführer oder als Museums-Guide ließe sich die neue Technik nutzen.
Zunächst setzt man aber auf den Informationshunger der Sportfans. Vor allem Fußballfans und risikofreudige Zocker sollen den technischen Fortschritt voranbringen. Denn der Rückkanal lädt zum Wetten geradezu ein. Noch während eines Spieles kann der Fan die Einsätze nachlegen. Auch im Stadion hat der Fan die aktuelle Meisterschaftstabelle stets vor Augen. "Im Sommer wird entschieden, ob wir das Gerät in Serie bauen", sagt Stuart Butterfield, Manager beim Philips-Forschungslabor. schö
Artikel erschienen am 14. Feb 2004
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