Neues von Dr. Ionescu (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 16.04.2015, 23:47 (vor 3529 Tagen)

Do 16.04.2015 | 21:45 | Kontraste

Gefährliche Quacksalber - Wer stoppt das Geschäft mit dem gefährlichen "Wundermittel" MMS?

Seit Jahren wird MMS (Miracle Mineral Solution) von selbsternannten Alternativmedizinern als Wundermittel angepriesen: gegen Malaria, Krebs, Autismus, die Liste ist lang. MMS ist eine ätzende Chemikalie, besser bekannt als Chlordioxid. Immer wieder werden auch Kinder mit MMS behandelt. Dabei hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArm) das Mittel als nicht zugelassenes und bedenkliches Arzneimittel eingestuft. Wer offen für MMS wirbt und es in Umlauf bringt, macht sich eigentlich strafbar. Doch der Handel und die Werbung gehen weiter - weil die Behörden vor Ort und die Gerichte nicht oder zu lasch reagieren. Jetzt fordert das BfArM erstmalig eine zentrale Zuständigkeit, um den Quacksalbern endlich das Handwerk zu legen.

Die Spezialklinik von John Ionescu ist in dem Kontraste-Bericht Schauplatz einer MMS-Verabreichung. Die 12-jährige Tochter von Anett Löwe kam wegen ständiger Bauchschmerzen in diese Klinik in Bayern, die sich alternativer Heilmethoden rühmt. Dort gerieten die Eltern an eine Ärztin, die diesen Therapieplan für das Kind erstellte: MMS-Einläufe mit Verweis auf Jim Humble. Was MMS ist, erklärte sie nicht.

Anett Löwe: "Die stellen einen Therapieplan auf, sagen, dass sind MMS-Tropfen, die helfen gegen Parasiten, obwohl nie welche nachgewiesen waren, das war uns ja schon merkwürdig vorgekommen. Aber es wurde dann ja gesagt, die würden sich verstecken, und es gebe zu viele Arten, die könnte man alle gar nicht nachweisen. Der Klinik werfen wir eben vor, dass sie uns in keinster Weise aufgeklärt haben, was MMS-Tropfen sind."

Zwei Einläufe mit MMS wurden bei dem Kind in der Klinik gemacht. Der Therapieplan sah vor, dass die Einläufe zuhause mehrere Wochen weitergehen sollten, mit höherer Dosierung der MMS-Tropfen. Das als Arzneimittel verbotene Chlordioxid hat die Klinik den Eltern sogar mitgegeben.

Anett Löwe kam zuhause gleich der scharfe Chlorgeruch suspekt vor. Zufällig sieht sie im Fernsehen den damaligen Kontraste-Bericht über die schädlichen Folgen von MMS-Einläufen. Sie bricht die Therapie bei der Tochter sofort ab.

Die Eltern beschweren sich bei der Spezialklinik Neukirchen. Doch die Klinikleitung redet die MMS-Gabe herunter, auch den Autoren des Kontraste-Berichts gegenüber – es sei ja nur eine homöopathische Dosis verabreicht worden.

Auch der Leiter der Spezialklinik Dr. Ionescu will kein Interview geben. Stattdessen wird Kontraste mit rechtlichen Schritten gedroht.

Hintergrund
Dr. John G. Ionescu taucht hier im Forum immer wieder einmal auf. Der Biologe, wohnhaft in Rimbach und Leiter einer Spezialklinik in Neukirchen, wurde 1993 zu ersten mal aktenkundig. 2004 war er am Rande in die Vorgänge um die Rimbacher Blutuntersuchungen involviert, später war er Mitbegründer des "Verein zur Hilfe umweltbedingt Erkrankter", dessen 1. Vorsitzender er gegenwärtig ist. Im "wissenschaftlichen Beirat" dieses Vereins finden sich szenebekannte Namen wie Wilhelm Krahn-Zembohl, Dr. med. Joachim Mutter, Dr. rer. pol. Birgit Stöcker und Dr. Ulrich Warnke. Auch bei der ehemaligen "Funklochklinik" von Dr. Mutter in Brasilien fand sich Dr. Ionescu auf der Liste der Mediziner/Therapeuten.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
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