Adlkofer, 2013 - "in Wirklichkeit" nur GSM-Exposition in Wien (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 29.10.2013, 22:30 (vor 4064 Tagen) @ H. Lamarr

Die Mysterien um die Wiener "Reflex"-Studie sind um einen neuen Aspekt reicher geworden: In seiner Erwiderung auf die Gegendarstellung von Prof. Speit schreibt Dr. Adlkofer:

Die Wiener Arbeitsgruppe hat in Wirklichkeit alle ihre Experimente nur mit GSM-Signalen durchgeführt. Dies hat Rüdiger, der es am besten wissen muss, den Herausgebern von Mutation Research in einem ausführlichen Leserbrief mitgeteilt. Darüber hinaus hat er sich wegen der fehlerhaften Darstellung in der Diem-Arbeit bei Speit und den Lesern von Mutation Research entschuldigt. Wenn dieser Leserbrief in Mutation Research – warum auch immer – nicht abgedruckt wurde, bedeutet dies noch lange nicht, dass Rüdigers Erklärung nicht zutrifft.

Diese Erwiderung von Adlkofer irritiert aus mehreren Gründen:

1) Zuvor schon hatte Speit in seiner Gegendarstellung die Umstände des mysteriösen Rüdiger-Briefs näher geschildert:

Richtig ist, dass Herr Rüdiger diesen Brief geschrieben hat und der Herausgeber ihn mir zur Kenntnis gegeben hat. Nachdem der Herausgeber Herrn Rüdiger darauf aufmerksam gemacht hat, dass er sich irrt und tatsächlich genotoxische Effekte durch unmodulierte 1.800-MHz Strahlung publiziert wurden (Diem et al., 2005), hat Herr Rüdiger den Brief zurückgezogen. Der besagte Brief wurde deshalb nie publiziert.

2) Der Brief Rüdigers an den Herausgeber von Mutation Research hätte nach der Darstellung Adlkofers ein Korrigendum/Erratum zur Folge haben müssen, was jedoch unterblieb und daher die Darstellung Speits stützt.

3) In ihrer Dokumentation mit dem unabsichtlich bekennenden Titel "Der Fälschungsskandal von Wien" erwähnen Adlkofer und Rüdiger den Brief mit keiner Silbe, und auch sonst wurde zuvor trotz etlicher Wortmeldungen dieser Brief verschwiegen.

4) Der "Reflex"-Abschlussbericht erschien rund 1 Jahr vor Diem et al. und steht im Widerspruch zu Adlkofers Darstellung. Wie <hier> nachzulesen ist wurden in Wien anlässlich der Original-"Reflex"-Studie mit vier Expositionsszenarien gearbeitet, darunter auch das umstrittene CW (continuous).

5) 2007 erwähnte Adlkofer in einem Telefonat mit mir, Rüdiger habe bei CW keine Effekte beobachtet. Demzufolge muss in Wien nicht nur mit GSM-Signalen gearbeitet worden sein, sondern auch mit CW.

Da ich Dr. Adlkofer als Meister der Irreführung kennengelernt habe, könnte es sein, dass er mit dem vagen Begriff "GSM-Signale" spielt. Denn auch das CW-Signal, mit dem in Wien exponiert wurde, kann im weiteren Sinne als GSM-Signal gesehen werden, nämlich als unmoduliertes GSM1800-Trägersignal. Es wäre daher aufschlussreich, den Leserbrief von Dr. Rüdiger an den Herausgeber Dr. Baan zu kennen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Gerücht, Täuschung, Rüdiger, Arbeitsgruppe Wien, Mutation Research, Baan, CW-Signal


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