Entspannung in Attendorn: Stadt nickt GSM am Bahnhof ab (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 28.12.2011, 08:34 (vor 4735 Tagen) @ H. Lamarr

Attendorn hat am Bahnhof einen neuen GSM-R-Sendemasten bekommen - und alles bleibt ruhig, keine Proteste, keine Drohgebärden, keine Pressekonferenz, keine Pappschilder mit Parolen - keine Mobilfunkgegner.

Der Grund für diese Entspannung im einst heiß umkämpften Attendorn ist aller Voraussicht nach noch immer der, dass der erste Mobilfunkgegner dort heute erster Bürgermeister ist. Und so kann Der Westen also vermelden:

"Wie der Attendorner Bürgermeister Wolfgang Hilleke auf Anfrage erklärte, ist die Stadt vor Aufstellung der Sendemasten von der Bahn angehört worden und es hat ein Abgleich mit dem Mobilfunkkonzept der Stadt stattgefunden. Da es sich um ein System der Deutschen Bahn handelt, das ausschließlich auf deren eigenen Flächen errichtet wird, hat die Bahn ein eigenes Flächennutzungsplanverfahren durchgeführt."

Wenn in hundert Jahren Historiker alte Zeitungsarchive durchforsten, werden sie sich vielleicht über solche belanglose Meldungen wegen eines Sendemasten an einem Bahnhof in einer Kleinstadt wundern und darüber rätseln, was daran so berichtenswert gewesen sein mag. Denn schon heute ist bei objektiver Sichtweise nicht mehr nachvollziehbar, warum um manche Sendemasten, in Bayern derzeit für den Tetra-Behördenfunk, noch immer das "Bauerntheater" aufgeführt wird, das seit mindestens zehn Jahre auf der Bühne der Mobilfunk-Sendemasten regelmäßig nach sechs bis zwölf Monaten wegen Zuschauermangel vom Spielplan abgesetzt werden muss.

Wahrscheinlich wissen sogar überzeugte Mobilfunkgegner seit langem, dass nicht die Masten das Problem sind, nur, sie dürfen es öffentlich niemals eingestehen, um den Nachschub mit frischen Truppen nicht zu gefährden.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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