Versuch, Angst zu verbreiten (Allgemein)

Skeptiker, Dienstag, 11.10.2011, 07:17 (vor 4813 Tagen) @ H. Lamarr

Verbreitung einer unbewiesenen Behauptung, es gebe „Zunahmen gesundheitlicher Störungen und Erkrankungen vielfältiger Art im unmittelbaren Wohnumfeld von Sendeanlagen“, so vorgenommen durch einen Sprecher des „Hessischen Landesverbandes mobilfunksenderfreie Wohngebiete e.V.“ in einem am 3.11.2005 elektronisch verbreiteten Rundschreiben. Im Zusammenhang mit der erwähnten Behauptung wurde die Durchführung einer vorgeblichen „Epidemiologischen Erhebung“ angekündigt. Ein ernsthaftes Bemühen um die Berücksichtigung wissenschaftlicher Standards für solcherart Erhebungen war nicht erkennbar.

Es wurde ausdrücklich das Ziel formuliert, die Aktion diene der „allgemeinen Sensibilisierung“ von Anliegern, woraus man folgern kann, dass ein Ziel der Aktion darin bestand, Menschen zu manipulieren.

Entgegen der in dem Schreiben vorgenommenen Ankündigung: „Selbstverständlich wird nach dem Stichtag 30. November 2005 eine verbindliche Auswertung vorgenommen, dessen Ergebnis der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll“, wurde eine verbindliche und somit detailliert überprüfbare Auswertung der Ergebnisse nicht vorgestellt.

Man darf vermuten, dass die Fragebogenaktion lediglich dem Zweck diente, unter Bewohnern der Stadt Ängste zu schüren. Eine detaillierte Offenlegung der Fragebogenergebnisse und der angewendeten Methodik im Zuge von Befragung und Auswertung schien nie beabsichtigt gewesen zu sein.

Quellennachweis
Schreiben „HLV INFO 169/AT 3-11-2005“:

„Sehr geehrte Damen und Herren,
wir geben Ihnen heute von einer Aktion Kenntnis, die zur allgemeinen Sensibilisierung und zur konkreten Datenerfassung bezüglich betroffener Anlieger von Mobilfunksendeanlagen dienlich sein wird.
Aufgrund von Zunahmen gesundheitlicher Störungen und Erkrankungen vielfältiger Art im unmittelbaren Wohnumfeld von Sendeanlagen hat die BI Bruchköbel eine anonyme Umfrage gestartet, deren Auswertung ärztlich begleitet werden.
Inzwischen wurde eine beträchtliche Anzahl von Fragebögen rings um die Sendeanlagen zur Verteilung gebracht.
In den wichtigsten lokalen Medien wurde nachfolgende PM der BI Bruchköbel veröffentlicht.
Selbstverständlich wird nach dem Stichtag 30. November 2005 eine verbindliche Auswertung vorgenommen, dessen Ergebnis der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll.
Den 4-seitigen Frageboten entnehmen Sie bitte der beigefügten rtf-Datei-Anlage.“

Tags:
Manipulation, Bruchköbel, Anonym, Wutbürgertum, Hessen


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