Das Wallerhausen-Syndrom (Allgemein)

Kuddel, Mittwoch, 09.06.2010, 23:53 (vor 5286 Tagen) @ Eva Weber
bearbeitet von Kuddel, Donnerstag, 10.06.2010, 00:28

Vorgänge um einen Eurosignalmast in Wallerhausen


Bei dem Sender in Wallershausen handelte es sich nicht um einen Mobilfunksender, wie man ihn heute kennt, sondern um einen Rundfunksender (="Eurosignal" oder im Volksmund auch auch "Europiep" genannt).

Dieser arbeitete im UKW-Band mit 10-fach geringerer Frequenz, vielhundertfach höherer Sendeleistung und vielhundertfach größerer Reichweite, als ein heutiger Mobilfunksender.

Wenn man vor 20 Jahren den Senderwahlknopf seines UKW Radios bis zum unteren Anschlag drehte, hörte man dort einen Sender, mit einem Geräusch ähnlich einer Pan-Flöte, welche Tonleitern auf und ab- spielte.

Mit diesen Tönen wurden Empfänger benachrichtigt, bei denen ein Lämpchen signalisierte, bitte eine vorgegebene Rufnummer anzurufen. Gedacht für sicherheitsrelevante Bereitschaftsdienste von Polizei, Feuerwehr, Ärzten und anderen "VIP".

Aufgrund der sehr hohen Leistung und der besonderen Modulation konnte man diese Töne in unmittelbarem Umkreis zum Teil auch in abgeschalteten Radios, Gegensprechanlagen und Telefonen hören.

Nachts, wenn wenig Aktivität war, hörte man oft nur einen Dauer-Piepton. Solch einen Dauerton unbekannter Herkunft (z.B. Radiowecker) kann man leicht mit einem Tinnitus verwechseln.

Eine Studie wäre insofern problemlos möglich gewesen, da der Mast, 6 Wochen nach Vorsprache in Gießen, abgeschaltet wurde,


Der Abschalttermin des gesamten Sendernetztes "Funkrufsystem-Eurosignal" im UKW-Band war sicher schon Jahre vor dem Abschaltdatum des Senders Wallershausen beschlossen.
Wikipedia: Inbetriebnahme des Funkrufsystems 1974, 1997 wurde der letzte Sender entgültig abgeschaltet.
Es gab also schon 18 Jahre Erfahrungen mit diesem System, als es in Wallershausen aufgebaut wurde.

Warum soll eine Behörde teure Gesundheits-Untersuchungen an einem mehr als 20 Jahre alten, mittlerweile ausgedienten System vornehmen, dessen entgültige Abschaltung längst beschlossen war und dessen Nachfolgesysteme auf völlig anderen Frequenzen und mit nur einem winzigen Bruchteil der Sendeleistung funktionieren ?

Das wäre Steuergeld-Verschwendung gewesen.

Bitte, was ist daran logisch? Dass 6 Personen wegen nicht funktionierender Radios Hörstürze bekamen und als diese wieder funktionierten weitere Hörstürze ausblieben?

Ist es wirklich so, daß Hörstürze diagnostiziert wurden, oder nicht eher so dass Leute mit Beschwerden ähnlich bei einem Hörsturz in die Praxis kamen => Hören von Pfeiff-Tönen "unbekannter Herknunft", z.B. aus dem Radiowecker ?


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