Sogenannte Kompetenzinitiative tagt öffentlich in Würzburg (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 23.01.2014, 22:24 (vor 3965 Tagen)

Die "Kompetenzinitiative" (KO-Ini) veranstaltet am 5. April 2014 in der Festung Marienberg zu Würzburg die öffentliche Tagung "Langzeitrisiken des Mobil- und Kommunikationsfunks".

Bereits der Titel der Veranstaltung irritiert, denn wenn Mobilfunk kein Kommunikationsfunk ist, was dann?

Der Tagungsbeitrag (65 Euro) enthält Mittagsimbiss und Nachmittagskaffee, Anmeldeschluss ist der 20. März 2014.

Die "Kompetenzinitiative" beabsichtigt den Pleiten, die der Anti-Mobilfunk-Verein Diagnose-Funk mit seinen Veranstaltungen zuletzt erfahren musste, keine weitere hinzu zu fügen. Mit beträchtlichem Aufwand wird daher geworben, z.B. mit diesem Faltblatt (PDF), das (fast) alle wichtigen Angaben zur Veranstaltung enthält.

Die Referenten: Zuckerbrot statt Peitsche

Alle Referenten sind bekennende Mobilfunkgegner und über diverse Netzwerke miteinander verbandelt. Eine spannende Auseinandersetzung oder wenigstens wissenschaftlich Neues ist von diesem homogenen Kreis nicht zu erwarten. In einem Werbetext heißt es:

Für das Tagungsprogramm konnte mit ...

Prof. Dr. med. F. Adlkofer (6)
Dr. med. K. Braun-von Gladiss (0)
Bernd I. Budzinski (0)
Prof. Dr. med. L. Hardell (80)
Prof. Dr.-Ing. W. Kühling (0)
Prof. Dr. med. M. Kundi und (38)
Dr. rer. nat. U. Warnke (8)

... ein Team von international bekannten Referenten gewonnen werden (gewonnen?). Das stimmt zumindest für drei der Referenten, unklar ist nur, für was diese bekannt sind. Die Zahlen hinter den Namen nennen die Anzahl von EMF-Publikationen, die vom EMF-Portal in den Bestand eingepflegt wurden. Je höher die Zahl, desto fleißiger war der Referent in den EMF-Wissenschaften unterwegs.

Befremdlich ist, wie die KO-Ini sich abmüht, die dunkle Tabak-Vergangenheit von Dr. Adlkofer zu vertuschen. Das liest sich in dem Faltblatt dann so: "[...] 20 Jahre in der Industrie tätig; 1992 – 2011 Geschäftsführer der Stiftung Verum [...]". Tatsache ist: Dr. Adlkofer war erfolgreicher Tabak-Lobbyist, er hat Deutschlands Politik über Jahre davor bewahrt, Passivrauchen zu früh als tödliches Risiko einzustufen.

Adlkofer + Kundi vertreten die Stiftung Pandora, die wiederum für Hardell Spenden sammelt. Warnke + Gladiss sitzen im Vorstand der KO-Ini, Budzinski ist ein Ex-Verwaltungsrichter mit eigentümlichen und fachfremden Ansichten zum Mobilfunk, Kühling ist für das desaströse Positionspapier des BUND zu Mobilfunk verantwortlich.

Nur Schwache brauchen Unterstützer

Auch bei den "Unterstützern" wird die Vernetzung untereinander deutlich, bei manchen ist sie offensichtlich, bei anderen ist ein bisschen Recherche nötig. So war mir auf Anhieb nicht klar, wieso sich eine DGUHT als Unterstützer einfindet, der Anstoß dazu dürfte vom Vorsitzenden des Wissenschaftlichen Beirats gekommen sein. Oder diese scheinbar unbefleckte Pädagogische Hochschule, die bei genauerem Hinsehen mit Diagnose Funk unter einer Decke steckt. Der Werbetext hingegen schwärmt über die nachfolgende Liste der Unterstützer: "Wie viele Wissenschaftler und Ärzte diesen Anliegen eine hohe Dringlichkeit zumessen, zeigt sich auch an der Zahl der Fachorganisationen, die das Programm unterstützen." Die Wahrheit ist: Hier wird ziemlich plump Vielfalt vorgetäuscht, die keine ist:

Arbeitskreis Elektro-Biologie e. V.
BUND Arbeitskreis Immissionsschutz Arbeitsgruppe EMF
Deutscher Berufsverband der Umweltmediziner e.V. (dbu)
Deutsche Gesellschaft für Umwelt- und Humantoxikologie e. V. (DGUHT)
Diagnose-Funk e.V.
Europäische Akademie für Umweltmedizin e.V.
European Academy for Environmental Medicine
Europäische Akademie für Gesundheitsprävention e. V.
Interdisziplinäre Gesellschaft für Umweltmedizin e.V. (IGUMED)
Kind und Umwelt e. V.
Pädagogische Hochschule Heidelberg
Stiftung Pandora
Stiftung Baubiologie – Architektur – Umweltmedizin (BAU)
Stiftung für Kinder

Was die "Unterstützer" unterstützen ist nicht ersichtlich, sie sollen vermutlich dafür sorgen, dass die Veranstaltung bestens besucht wird. Nur wozu sollte man sich eine öffentliche Arbeitssitzung der sogenannten Kompetenzinitiative antun und auch noch Geld dafür bezahlen? Über was die Referenten berichten möchten kann man <hier> nachlesen. Doch was soll Hardell Neues bringen was nicht schon längst von Adlkofer verbreitet und in den einschlägigen Foren "behandelt" wurde? Und warum redet Kundi über Kinder, obwohl er bei der jüngsten "echten" internationalen Fachveranstaltung Non-Ionizing Radiation and Children's Health im Mai 2011 nicht dabei war? (Ausgerechnet die WHO war damals Mitveranstalter und Prof. Lerchl war eingeladen!) Oder was soll Budzinski Neues bringen, was er nicht zuvor schon x-mal seinem verstörten Publikum erzählt hat, er hat nur dieses eine Thema, das mMn bis auf den Stil abgelutscht ist. Nein, man muss aus meiner Sicht schon blutiger Laie oder lernresistenter Hardcore-Mobilfunkgegner sein, um diese Veranstaltung zu bevölkern und frisch ermutigt wieder nachhause zu gehen. Allen anderen winkt gähnende Langeweile.

Mal wieder WLAN vergessen

Ein kurzer Blick ins Internet hat genügt, um zu finden: Alle Tagungsräume der Festung Marienberg sind zur großen Begeisterung von Elektrosmog-Phobikern mit WLAN bestens versorgt. Da muss sich die KO-Ini beeilen, eine Sabotage der WLANs am 5. April zu verkünden, sonst rückt dort kein überzeugter EHS ein. Doch diesmal muss es klappen, diesmal müssen Fotos des brechend vollen Wolfskeels um die Welt gehen, damit nach langer Durststrecke sichtbar wird: Die Mobilfunkgegner sind wieder im Kommen, um die Welt eines Besseren zu belehren - gegen Honorar, versteht sich. Im niederbayerischen Riedenburg hat die Generalprobe jedenfalls schon vorzüglich funktioniert, entgegen aller Vernunft hat der Stadtrat dort einstimmig die Versenkung zehntausender Euro zugunsten eines sinnfreien Standortkonzepts für Mobilfunk-Sendeanlagen beschlossen. Dazu genügten ein paar frech auftretende Mobilfunkgegner und viel Ignoranz bei den Entscheidern. Der Schaden, den Mobilfunkgegner insgesamt angerichtet haben, er dürfte inzwischen in die Millionen gehen und in seiner Breite von der Soreon-Studie (2003) noch gar nicht hinreichend berücksicht worden sein.

Das Beste kommt erst am 6. April

Das Beste an der Würzburger Veranstaltung findet mMn am Tag danach statt. Der Werbetext sagt dazu:

"RA Guido Gaudlitz: Cybermobbing und Shitstorm - aktuelle Rechtsprechung und Möglichkeiten der Rechtsverteidigung, 6. April, 9.00 - 10.00 Uhr. [Eigenwerbung gelöscht ...] Sein Vortrag will Hinweise geben, wie sich Personen und Organisationen auf aktueller Rechtsgrundlage gegen um sich greifende Diffamierungen und andere Praktiken des Mobbings im Internet zur Wehr setzen können."

Was dort nicht steht: Guido Gaudlitz ist der Rechtsbeistand von Klaus Buchner und Diagnose Funk, beide musste er bereits vertreten, weil sie sich im Cyberraum schlecht benommen hatten und vor einem Bremer Professor die Hosen runter lassen mussten. Wahrscheinlich wird Herr Gaudlitz jedoch lieber ganz andere praktische Beispiele wählen, eine Auswahl zwischen derzeit 98 gibt es hier, 22 weitere sind dort zu finden und eine ganz spezielle Diffamierpraxis, der sich der Verantwortliche der Würzburger Veranstaltung bediente, habe ich an dieser Stelle eingeweckt. Auch Diagnose-Funker Jörn Gutbier pflegt, wie man <hier> nachlesen kann, die heimliche Diffamierung, gegen die man sich so schlecht wehren kann.

Hintergrund
Das Bundesamt für Strahlenschutz aus Sicht der sogenannten Kompetenzinitiative

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Mit Deutschland bekanntesten Ex-Tabaklobbyisten

KlaKla, Freitag, 24.01.2014, 19:27 (vor 3964 Tagen) @ H. Lamarr

Der ehemalige Tabaklobbyist Prof. Dr. med. F. Adlkofer (geb. 1935), heute fast 80.

Wie weit reichte sein Einfluss? Der Film „Der Zigaretten Krieg - Wie die Tabak Lobby Deutschland vernebelt“ lässt mMn tief blicken.


Welche Rolle Dr. Franz Adlkofer in dem Film spielt, ab ca. 15ter Min.

Forschungseinrichtungen und Fachgesellschaften zogen die Konsequenzen aus der Beeinflussung der Tabakindustrie. Mit ethischen Prinzipien ist eine Kooperation nicht vereinbar.
Nicht verständlich ist mir, was die Senioren daran nicht verstehen aber egal.

Sieht für mich eh aus, nach einem Seniorentreffen, unterstützt von den Vereinen, in dem die Senioren aktiv sind und/oder im Vorstand sitzen. Kommerzielle Interessen sind dabei nicht ausgeschlossen siehe Beispiel Zahnarzt Dr. Claus Scheingraber (geb. 1947).

Habe hinten Links angehängt, die auf die Vereinsaktivitäten der Senioren hinweisen.

Arbeitskreis Elektro-Biologie e. V. sieh hier ...
BUND Arbeitskreis Immissionsschutz Arbeitsgruppe EMF siehe hier ...
Deutscher Berufsverband der Umweltmediziner e.V. (dbu) siehe hier ...
Deutsche Gesellschaft für Umwelt- und Humantoxikologie e. V. (DGUHT) siehe hier ...
Diagnose-Funk e.V. siehe hier ...
Europäische Akademie für Umweltmedizin e.V.siehe hier ...
European Academy for Environmental Medicine siehe hier ...
Europäische Akademie für Gesundheitsprävention e. V. siehe hier ...
Interdisziplinäre Gesellschaft für Umweltmedizin e.V. (IGUMED) siehe hier ...
Kind und Umwelt e. V. (Freiburg) siehe hier ...
Stiftung Pandora siehe hier ...
Pädagogische Hochschule Heidelberg sieh hier ...
Stiftung Baubiologie – Architektur – Umweltmedizin (BAU) siehe hier ...
Stiftung für Kinder sieh hier ...

Warum sollen Laien das Seniorentreffen mit persönlicher Anwesenheit aufwerten und dafür auch noch bezahlen?
In der Regel sind Seniorentreffen kostenlos weil man ihnen damit ein Angebot bereithält, um sie aus der Isolation zu holt. Das das nun auch noch kommerzialisiert wird von der Kompetenzinitiative ist mMn nicht zu unterstützen.

[Link zu gelöschtem Flash-Video am 11.04.2014 erneuert]

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2014 jährliche Mitgliedsversammlung der Ko-Ini in Würzburg?

KlaKla, Samstag, 25.01.2014, 10:50 (vor 3963 Tagen) @ H. Lamarr

Die "Kompetenzinitiative" (KO-Ini) veranstaltet am 5. April 2014 in der Festung Marienberg zu Würzburg die öffentliche Tagung "Langzeitrisiken des Mobil- und Kommunikationsfunks".

In der Vergangenheit hielt die KO-Ini im April ihre jährliche Mitgliederversammlung. Zuvor gibt es die übliche Arbeitstagung mit ausgesuchten Referenten. So versucht man zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Die Mitglieder machen noch mal ein paar Euros locker. :wink:

Bei H.e.s.e gelesen: Am Vormittag des 6. April stellen wir einer Mitgliederversammlung der Kompetenzinitiative noch einen öffentlichen Vortrag voran, der auf häufigere Anfragen zu diesem Thema reagiert ...

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BLÄK vergibt Fortbildungspunkte trotz Tabakrauch im Saal

H. Lamarr @, München, Freitag, 07.03.2014, 00:11 (vor 3923 Tagen) @ H. Lamarr

Komisch finde ich, mit welchem Euphemismus sich die KO-Ini abmüht, die dunkle Tabak-Vergangenheit von Dr. Adlkofer zu vertuschen. Das liest sich z.B. in dem Faltblatt dann so: "[...] 20 Jahre in der Industrie tätig; 1992 – 2011 Geschäftsführer der Stiftung Verum [...]". Tatsache ist: Dr. Adlkofer war ein erfolgreicher Tabak-Lobbyist, er hat Deutschlands Politik über Jahre davor bewahrt, Passivrauchen zu früh als tödliche Risiko einzustufen.

Falsch getippt, das ist gar nicht komisch, sondern musste aller Voraussicht nach sein.

Denn wer als Mediziner die Veranstaltung besucht, wird von der Bayer. Landesärztekammer (BLÄK) mit fünf Fortbildungspunkten belohnt.

Und ich behaupte nun: Hätte die BLÄK gewusst, dass sie einer Veranstaltung Fortbildungspunkte schenkt, auf der Deutschlands aktivster Ex-Tabak-Lobbyist als Redner auftritt, dann wäre es wahrscheinlich nicht zur Vergabe der Fortbildungspunkte gekommen, denn dies ist ethisch fragwürdig. Das DKFZ ist mit seinem ethischen Kodex der Maßstab: "Das Deutsche Krebsforschungszentrum und seine Mitarbeiter lehnen die Mitwirkung an Veranstaltungen der Tabakindustrie oder Dritter, die von der Tabakindustrie maßgeblich gesponsert werden, ab."

Zugegeben, ich weiß nicht, ob Big T. Dr. Adlkofer noch maßgeblich sponsert, wer jedoch so lange, so intensiv und so wirksam die Interessen der Tabakindustrie vertreten hat wie er, der sollte mMn lebenslang gesperrt sein. Würde z.B. Helmut Kohl aus der CDU austreten und bei den Grünen anheuern, auch dann würde die Welt nur ungläubig staunen.

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Kompetenzinitiative, sogenannte, ringt um jeden Teilnehmer

H. Lamarr @, München, Dienstag, 25.03.2014, 11:19 (vor 3904 Tagen) @ H. Lamarr

Der Tagungsbeitrag (65 Euro) enthält Mittagsimbiss und Nachmittagskaffee, Anmeldeschluss ist der 20. März 2014.

Dieser Meldung im hese-Forum zufolge wurde der Anmeldeschluss auf "Ende März" verlängert und auf die Tageskasse am 5. April verwiesen. Was das bedeutet ist nicht schwierig zu erraten.

Doch diesmal muss es klappen, diesmal müssen Fotos des brechend vollen Wolfskeels um die Welt gehen, damit nach langer Durststrecke ein Zeichen gesetzt wird: Die Mobilfunkgegner sind wieder im Kommen, um die Welt eines Besseren zu belehren - gegen Honorar, versteht sich.

:lookaround:

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KO-Ini tagte öffentlich in Würzburg: Medienresonanz

H. Lamarr @, München, Montag, 07.04.2014, 12:24 (vor 3891 Tagen) @ H. Lamarr

Die "Kompetenzinitiative" (KO-Ini) veranstaltet am 5. April 2014 in der Festung Marienberg zu Würzburg die öffentliche Tagung "Langzeitrisiken des Mobil- und Kommunikationsfunks".

Am Arbeitstag 1 nach dem Ereignis hält sich die Begeisterung der Medien über die Veranstaltung mit derzeit Null (in Ziffern: 0) Googlenews-Meldungen noch in engen Grenzen.

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KO-Ini tagte öffentlich in Würzburg: Teilnehmeranzahl

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 09.04.2014, 13:30 (vor 3889 Tagen) @ H. Lamarr

Am Arbeitstag 1 nach dem Ereignis hält sich die Begeisterung der Medien über die Veranstaltung mit derzeit Null (in Ziffern: 0) Googlenews-Meldungen noch in engen Grenzen.

Am Arbeitstag 3 nach dem Ereignis sind die Medien noch immer wie gelähmt, das wird wohl nichts mehr werden. Müssen wir also auf den Tagungsbericht des Veranstalters warten. Im Tagungsraum Wolfskeel, der je nach Bestuhlung bis zu 400 Plätze bietet, hatten sich am 5. April immerhin etwa 230 Tagungsteilnehmer eingefunden. Das ist schon mal ein kleiner Erfolg für die Kompetenzinitiative, die sogenannte. Bei angenommen 200 zahlenden Gästen und 65 Euro Teilnahmegebühr macht der Umsatz dieser Tagung über den Daumen 13'000 Euro aus.

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Tagungsbericht von Karl Richter und Peter Ludwig

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 01.05.2014, 20:11 (vor 3867 Tagen) @ H. Lamarr

Am Arbeitstag 3 nach dem Ereignis sind die Medien noch immer wie gelähmt, das wird wohl nichts mehr werden. Müssen wir also auf den Tagungsbericht des Veranstalters warten. Im Tagungsraum Wolfskeel, der je nach Bestuhlung bis zu 400 Plätze bietet, hatten sich am 5. April immerhin etwa 230 Tagungsteilnehmer eingefunden.

Auch wenn man im Newsblog von Diagnose-Funk bis heute vergeblich danach sucht, der 6-seitige Tagungsbericht über die Würzburger Veranstaltung wurde am 21. April fertig und fand ein paar Tage später den Weg ins Internet. Typisch für Dokumente der "Kompetenzinitiative" sind abgedroschene Titel, die auf eine erhebliche Wahrnehmungsverzerrung hindeuten. Diesmal ist es die Durchhalte-Phrase: "Risiken der allgegenwärtigen Funk-Belastung sind nicht mehr zu leugnen".

Inhalt ist kein Thema

Da ich die Veranstaltung der Veranstalter und Referenten wegen für bedeutungslos halte, gilt dies auch für den Inhalt des Tagungsberichts. Nur einen der Referenten halte ich für einen "richtigen" Experten: Lennart Hardell. Doch ausgerechnet bei ihm muss man den Verdacht haben, dass er nach Würzburg kommen musste, so wie er ein Jahr zuvor in die Niederungen des Gigaherz-Kongresses herabsteigen musste. Der Grund: Hardell bekam für seine jüngste Ausarbeitung Geld von Gigaherz und Stiftung Pandora (Franz Adlkofer), da revanchiert man sich eben mit Auftritten, die einem sonst nicht in den Sinn gekommen wären.

Veranstaltung restlos ausgebucht?

Mich haben eher die stolzgeschwellten allgemeinen Randbemerkungen zu der Veranstaltung interessiert.

Die Autoren des Tagungsberichts schreiben dazu:

"Mit 230 Teilnehmern war die Würzburger Tagung restlos ausgebucht."

Anscheinend wollen sie dies als Erfolg verstanden wissen. Doch ist es wirklich einer? Ich meine keineswegs. Denn mit 230 Besuchern war der große Vortragsaal Wolfskeel, hier fand die Tagung statt, dicht an der Untergrenze ausgelastet, je nach Bestuhlung hätten auch 300 oder 400 Personen dort Platz gefunden, die "restlose" Ausbuchung, sie ist Augenwischerei. Zweiter Wermutstropfen: Wenn es schon der krude Gigaherz-Verein schafft, im 8-Mio.-Einwohner-Land Schweiz ungefähr 170 Schäfchen anlässlich eines Gigaherz-Kongresses zu versammeln, dann sind 230 Schäfchen für das 80-Mio.-Land-Deutschland geradezu kümmerlich. Richter konnte nur 60 Personen hinzu gewinnen. Erfolg sieht anders aus.

Abgesang: Ansichten aus einer innen verspiegelten Kugel

"Von vielen Teilnehmern wird sie inzwischen als Meilenstein einer öffentlich geführten wissenschaftlichen, medizinischen und juristischen Diskussion eingeschätzt, die zur Aufklärung über die nicht mehr zu leugnenden Risiken des Mobil- und Kommunikationsfunks beigetragen hat."

Wikipedia kennt dazu einen geschichtlichen Vergleich: Der Deutsche Volkssturm war eine deutsche militärische Formation in der Endphase des Zweiten Weltkrieges. Er wurde nach einem von der NSDAP ausgehenden propagandistischen Aufruf an alle „waffenfähigen Männer im Alter von 16 bis 60 Jahren“ gebildet, um den „Heimatboden“ des Deutschen Reiches zu verteidigen, „bis ein die Zukunft Deutschlands und seiner Verbündeten und damit Europas sichernder Frieden gewährleistet“ sei. Ziel des Aufrufs war es, die Truppen der Wehrmacht zu verstärken.

Godwin’s law greift insofern nicht, da der Vergleich mMn sehr wohl angemessen ist.

Auf der Suche nach einer nennenswerten Resonanz

"Die positive Resonanz auf die Veranstaltung ist schon jetzt so groß, dass die Veranstalter in Erwägung ziehen, in den nächsten Jahren weitere öffentliche Tagungen zum Themengebiet anzubieten."

Wieso steht da rd. 14 Tage nach der Veranstaltung "schon jetzt so groß"? Halten die Autoren die Teilnehmer etwa für Spätzünder, die noch nach Monaten Glückwunschtelegramme senden? Sie dürfen dies getrost tun, denn da die öffentliche Resonanz auf die Tagung praktisch Null war, ist jede Resonanz, und sei sie noch so klein, ein Grund, erfreut zur Flasche zu greifen.

Die Missachtung durch die Medien muss für Karl Richter sehr schmerzlich sein. In solchen Fällen ist Angriff die beste Verteidigung. Frei nach dem Motto: Wenn schon niemand von Rang und Namen über den angeblichen "Meilenstein" berichten will, dann berichte ich eben selber. Richter hat für solche Notfälle gewohnheitsmäßig das anspruchslose Verlautbarungsblatt "NRhZ Online" als Notnagel, den er diesmal am 30. April 2014 mit dem phrasenhaften Titel Diktatur kommerzieller Interessen gesetzt hat. Was wie ein Artikel aussieht ist jedoch nur wieder der Tagungsbericht. Die Medienfixiertheit des pensionierten Literaturprofessors zeigt sich daran, dass er am Fuß des Tagungsberichts allen Ernstes auf den 2:15 Minuten dauernden TV-Kurzbericht eines Würzburger Lokalsenders über die Würzburger Veranstaltung verlinkt. In der Not frisst der Teufel Fliegen wäre die dazu passende Redensart.

Die Drohung, in den kommenden Jahren weitere gleichartige Veranstaltungen anzubieten, kann so verstanden werden, dass die "Kompetenzinitiative" weitere Duftnoten setzen möchte, um ihr Revier zu markieren. Das kennt man schon von Rüden. Angst macht die Drohung keine, denn wenn der "Kompetenzinitiative" beim Blick durchs Mikroskop auch alles sehr groß und bedrohlich vorkommt, die Zeit arbeitet gegen diesen Verein und in der normalsichtigen Welt interessieren sich nur "nützliche Idioten" und Profiteure für das, was die alten Herren um Richter zu sagen haben. Und selbst wenn es auf den ersten Blick noch anders aussehen sollte, wie bei der "Bayerische Staatszeitung", dann muss man eben zweimal hinschauen, um den verborgenen Haken zu entdecken.

Dr. Peter Ludwig

Beinahe hätte ich jetzt den Newcomer Peter Ludwig vergessen, Co-Autor von Richters Tagungsbericht. Die beiden sind erstmals als eingespieltes Team öffentlich im Februar 2014 wahrgenommen worden. Damals rezensierte ein der Szene völlig fremder Dr. Peter Ludwig ein Anti-Mobilfunk-Buch des Theologen Werner Thiede überschwänglich positiv. Nachforschungen von Forumteilnehmer "KlaKla" brachten damals die berufliche Verbindung von Ludwig und Richter ans Licht.
Ludwig bringt Studenten an der Universität des Saarlands seit 2002 Rhetorik und Präsentationstechniken bei.

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Tagungsbericht von Karl Richter und Peter Ludwig

AnKa, Freitag, 02.05.2014, 09:27 (vor 3866 Tagen) @ H. Lamarr

Auch wenn man im Newsblog von Diagnose-Funk bis heute vergeblich danach sucht, der 6-seitige Tagungsbericht über die Würzburger Veranstaltung wurde am 21. April fertig und fand ein paar Tage später den Weg ins Internet. Typisch für Dokumente der "Kompetenzinitiative" sind abgedroschene Titel, die auf eine erhebliche Wahrnehmungsverzerrung hindeuten. Diesmal ist es die Durchhalte-Phrase: "Risiken der allgegenwärtigen Funk-Belastung sind nicht mehr zu leugnen".

Hier die Analyse des "Kompetenzinitiative"-Textes von unabhängiger Seite:

"Bullshit-Index: 0.42 - Ihr Text riecht schon deutlich nach heißer Luft - Sie wollen hier wohl offensichtlich etwas verkaufen oder jemanden tief beeindrucken. Für wissenschaftliche Arbeiten wäre dies aber noch ein akzeptabler Wert (leider)."

http://www.blablameter.de/index.php

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"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)

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Bullshit-Index - Rezension "Werner Thiede" Buch

KlaKla, Freitag, 02.05.2014, 10:03 (vor 3866 Tagen) @ AnKa

Hier die Analyse des "Kompetenzinitiative"-Textes von unabhängiger Seite:

"Bullshit-Index: 0.42 - Ihr Text riecht schon deutlich nach heißer Luft - Sie wollen hier wohl offensichtlich etwas verkaufen oder jemanden tief beeindrucken. Für wissenschaftliche Arbeiten wäre dies aber noch ein akzeptabler Wert (leider)."

http://www.blablameter.de/index.php

Hier kommt die Steigerung:

Buch-Rezension von UMG ergibt:

Bullshit-Index : 0.61
Sie müssen PR-Profi, Politiker, Unternehmensberater oder Universitätsprofessor sein! Sollten Sie eine echte Botschaft transportieren wollen, so erscheint es fraglich, ob diese Ihre Leser auch erreicht.

Rezension von Prof. Dr. Karl Richter

Bullshit-Index : 0.57
Ihr Text signalisiert deutlich: Sie wollen etwas verkaufen oder jemanden tief beeindrucken. Es wirkt unwahrscheinlich, dass damit auch eine klare Aussage verbunden ist - und wenn ja: wer soll das verstehen?

Nettes Spielzeug. :wink:

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Mit Klimmzügen zu 230 Teilnehmern

H. Lamarr @, München, Samstag, 03.05.2014, 01:45 (vor 3866 Tagen) @ H. Lamarr

Richter konnte nur 60 Personen hinzu gewinnen.

Die "Kompetenzinitiative" hatte mit mehr Zuspruch gerechnet. Um noch ein paar Nachzügler und Zauderer einzusammeln, hat sie den Anmeldeschluss der Tagung nachträglich nach hinten verlegt und eine "Tageskasse" eingerichtet. Diese Klimmzüge macht nicht, wer "restlos ausgebucht" ist. Wer sie macht, will einer Blamage entrinnen.

Es stellt sich somit auch die Frage, wie viele Freikarten in Umlauf waren, um wenigstens auf 230 zu kommen :lookaround:.

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Erste Eindrücke von der Veranstaltung in Würzburg

H. Lamarr @, München, Montag, 21.04.2014, 17:35 (vor 3877 Tagen) @ H. Lamarr

Die "Kompetenzinitiative" (KO-Ini) veranstaltet am 5. April 2014 in der Festung Marienberg zu Würzburg die öffentliche Tagung "Langzeitrisiken des Mobil- und Kommunikationsfunks".

Am Arbeitstag 1 nach dem Ereignis hält sich die Begeisterung der Medien über die Veranstaltung mit derzeit Null (in Ziffern: 0) Googlenews-Meldungen noch in engen Grenzen.

Inzwischen lässt sich feststellen: Die Medienresonanz der Veranstaltung kam über den Anfangswert nicht hinaus. So weit so gut.

Nächste Frage: Wer waren die 200 bis 230 Besucher, die sich am 5. April in Würzburg einfanden? Waren das interessierte Bürger, Journalisten, Politiker, Mediziner und Wissenschaftler? Möglicherweise waren davon tatsächlich einige dort, viel wahrscheinlicher ist jedoch: Die Veranstaltung war ein szeneinternes Schaulaufen des harten Kerns, Leute, die sich schon lange in der Szene tummeln, sei es um Aufmerksamkeit zu genießen oder um materiellen Nutzen abzuschöpfen. Für meine Behauptung habe ich einige Belege.

1) Die Veranstaltung war nicht unabhängig, sondern an die am 6. April am selben Ort stattfindende Jahrestagung der sogenannten Kompetenzinitiative gekoppelt. Geschätzt maximal 20 Prozent der Veranstaltungsteilnehmer waren somit Mitglieder dieses eigentümlichen Vereins, die sowieso gekommen wären und die Tagung am 5. April vergnüglich mitgenommen haben, um zu sehen und gesehen zu werden.

2) Schaut man sich an, wo für die Veranstaltung geworben wurde, wird deutlich, dass ein Großteil der Seiten einen mehr oder weniger starken kommerziellen Bezug zum Thema Mobilfunk hat. Ich schätze, 70 Prozent der Tagungsteilnehmer ist aus kommeziellem Interesse in Würzburg gewesen und gehört zu den Branchen Baubiologie, Messtechnik, Umweltmedizin, Heilpraktiker, Psychotherapie, Schirmungsprodukte etc. Ziel dieser Leute war es mMn, neue Vermarktungsaspekte für die Geschäfte mit der Angst vor EMF in Erfahrung zu bringen und in den Pausen fruchtbare Kontakte mit Gleichgesinnten zu knüpfen. Dies ist nicht verwerflich, sondern unter Geschäftsleuten so üblich. Betrachtet man die Menge der werbenden Websites, es sind mehr als 30, ist das Echo allerdings nicht überwältigend.

3) Die kommerzielle Note der Veranstaltung wird auch daran deutlich, dass sich der Steinhardt-Verlag (nicht täuschen lassen, jeder kann an einem Tag mühelos mehrere Verlage gründen) offensichtlich die Rechte an der Tagung gesichert hat und die Referate gegen Entgelt als Videos auf DVD/USB-Stick anbieten wird. So zumindest behauptet es Steinhardt auf dieser Website, auf der zum Appetitmachen kurze Ausschnitte der Referate zu sehen sind, nebst einer wunderlichen Einleitung, die mich mit ihrer realitätsfernen Durchhaltebotschaft an die letzten Tage des III. Reiches erinnert.

4) Die von Steinhardt präsentierten Schmuckfotos von der Veranstaltung zeigen einige öffentlich bekannte Szenemitglieder, etwa die unvermeidliche Frau Dr. Waldmann-Selsam, Dr. Horst Eger aus Naila und auch Frau W. sowie den sympathischen Messtechniker vom Chiemsee, der für Hans Ulrich-Raithel die schönen Immissionsprognosen macht. Die verbleibenden 10 Prozent der Teilnehmer verorte ich bei den "nützlichen Idioten", das sind die, die keine kommerziellen Interessen haben, sondern aus Geltungsbedürfnis oder auch nur Gutgläubigkeit heraus an den Fliegenfängern der Anti-Mobilfunk-Szene kleben geblieben sind.

Wenn ich mir die kurzen Videos von der Veranstaltung so Revue passieren lasse kann ich nachvollziehen, dass sich die Teilnehmer der Veranstaltung wieder einmal als Speerspitze der Aufklärung über Mobilfunkrisiken gefühlt haben müssen. Denn da ist viel Inbrunst und Überzeugung im Spiel. Den Stuss, der verbreitet wurde, dürften die wenigsten Teilnehmer erkannt haben, es sei denn, sie lesen hier mit. Als mein Prügelknabe muss wieder einmal der Ex-Verwaltungsrichter Budzinski herhalten, der sich einmal mehr als Instant-Experte von Googles Gnaden zu erkennen gab. Zuerst stellte der Ruheständler unter dem Beifall des Publikums die vermeintlich provokante Frage, wer denn [in Anbetracht der Mobilfunkpest] überhaupt noch gesund sei. Hätte Herr Budzinski statt zu polemisieren sich besser vorbereitet, wäre ihm z.B. bei dieser Website seine Frage im Hals stecken geblieben. Mit dem Brustton der Überzeugung tischte Bernd Irmfrid Budzinski seinen Zuhörern anschließend ab 1:10 Minute lupenreinen Stuss auf. Er beklagt, die Medien würden z.B. nicht darüber berichten, dass sogar Insider wie der Chef der belgischen Telecom (Belgacom) vor Mobilfunk, insbesondere aber vor W-LAN an Schulen warnen. Dagegen ist a) einzuwenden: Woher weiß Budzinski das, wenn nicht aus den Medien? Es kommt aber b) noch besser: Das IZgMF hatte damals bei Belgacom den Wahrheitsgehalt des Medienberichts hinterfragt und bekam von der Unternehmenssprecherin Frédérique Verbiest die unmissverständliche Antwort: "Didier Bellens never said that GSM is dangerous." Diese Richtigstellung blieb bis heute unwidersprochen.

Was ich an Herrn Budzinski bewundere ist sein Mut: Sich mit so wenig Ahnung von einer Sache vor 200 bis 230 Leute zu stellen und darüber so zu referieren, als hätte man Ahnung - das schaffen nur die Referenten der sogenannten Kompetenzinitiative, die ihrem Ruf allem Anschein nach wieder einmal alle Ehre gemacht hat. Ich bin sicher, der Patzer von Budzinski ist nicht der einige, der in Würzburg über das Publikum hereinbrach.

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Wo bitte geht's zum Würzburger Zoo?

KlaKla, Dienstag, 22.04.2014, 07:42 (vor 3876 Tagen) @ H. Lamarr

Irmfrid B. versinnbildlicht das Bild der drei Affen. Nix hören, nix sehen, nix sagen.
(Mit dem nix sagen tut er sich noch schwer gegenüber Gesinnungsgenossen. Er kann ja noch üben.)

In Totalitären Organisationen ist es üblich, Falschmeldungen unter's Volk zu streuen. Damit ködert man die Dummen/Faulen. Mit ihnen und/oder sogenannte Überzeugungstäter kann man dann noch Geschäfte tätigen.
Siehe Riedenburg, der erste Versuch sich zu Profilieren. :wink:

Das Medien es Unterlassen die wirren Falschmeldungen von Instant-Experten zu bringen ist mVn eine sehr gute Entwicklung. So müssen die Instant-Experten immer deutlich sichtbarer für die Öffentlichkeit auf ihre eigenen Leute zurückgreifen. Siehe Steinhardt-Verlag, erst durch eigene Betroffenheit EHS zum Baubiologen zum eigenen Verlag. Es wird immer deutlicher, dass man es allgemein nur mit einer kruden Geschäftsidee zu tun hat. Alte Männer die ihren Geltungsdrang pflegen, ein etwas anderes Hobby. Wutbürgertum und Frustration auf den Staat, den diese alten Männer nicht wollen.

Aus den Quellen der Mitstreiter ist nicht zu befürchten, dass sie den Unsinn entlarven da sie davon profitieren. Das was aus diesen Quellen sprudelt ist und bleibt jedoch ungenießbar. Früher oder später bekommt man davon Bauchschmerzen. Siehe Dialog - Gerrit Krause - Anonym ödp

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KO-Ini tagte öffentlich in Würzburg: erste Medienresonanz

H. Lamarr @, München, Dienstag, 22.04.2014, 21:56 (vor 3876 Tagen) @ H. Lamarr

Die "Kompetenzinitiative" (KO-Ini) veranstaltet am 5. April 2014 in der Festung Marienberg zu Würzburg die öffentliche Tagung "Langzeitrisiken des Mobil- und Kommunikationsfunks".

Am Arbeitstag 1 nach dem Ereignis hält sich die Begeisterung der Medien über die Veranstaltung mit derzeit Null (in Ziffern: 0) Googlenews-Meldungen noch in engen Grenzen.

Auf lokaler Ebene hat KlaKla jetzt doch noch eine Medienresonanz auf die Tagung gefunden. Der Würzbueger Lokalsender TV touring brachte am 9. April den 2:15 Minuten langen Bericht Ist Handystrahlung gefährlich?

Zu Wort kommen darin ein leicht lädierter Dr. med. Braun-von Gladiss und der Literaturprofessor Karl Richter. Beide sprechen befremdliche Sätze ins Mikrofon. Keine Überraschung, sondern Standard bei Mitgliedern der "Kompetenzinitiative". Der Sender hat sich sofort darauf eingestellt und seinem Kurzbericht eine substanziell ebenbürtige Kurzbeschreibung auf seiner Website mit gegeben:

Erstmals in Deutschland haben sich Experten auf der Festung Marienberg zu einer Tagung getroffen, um über die Gefahren des Mobilfunks zu sprechen. In Langzeitstudien wurde der Zusammenhang von Handynutzung und Gehirntumoren untersucht. Die Strahlung sei vor allem für Kinder und bei direkter Nutzung am Ohr schädlich. Laut Statistik telefonieren neun von zehn Deutschen nur noch mit dem Handy.

Passt!

Der Literaturprofessor weiß u.a. todernst von einer "dramatischen Zunahme von Entzündungen" zu berichten, "die dann unter anderem sich in Krebs und andere Erkrankungen hinein fortsetzen können". Tja, falsches Studium, Herr Richter, gehen Sie zurück nach Start und studieren Sie Medizin, Biologie oder Nachrichtentechnik ...

Eine unaufgeregte und kompetente Stimme zur Frage "Löst eine Entzündung Krebs aus" meldet sich <hier> zu Wort.

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Der Wunsch nach Interdisziplinärem Zirkel

KlaKla, Mittwoch, 23.04.2014, 08:14 (vor 3875 Tagen) @ H. Lamarr

Interdisziplinär

Interdisziplinär ist bei Funkgegnern und Nutznießern (Homöopathen, Naturheilkundler, Baubiologen, Rutengänger) ein beliebtes Schlagwort. Es ist so schön dehnbar.

Zu einem interdisziplinären Zirkel könnte man problemlos die Meinung von Laien/Pensionären und Esoteriker einbinden. Da mMn die Mobilfunkgegner keine ernst zu nehmenden Wissenschaftler/Fachkompetenz haben, fordert sie interdisziplinäre Zirkel. In so einem Zirkel kann dann die persönliche Meinung eines em. Literaturprofessor eines Ex-Tabaklobbyisten, eines Kornkreisjägers oder einem EMF-Google-Experten Gewicht bekommen. Das ist mMn nicht erstrebenswert. Szene bekannte Selbstdarstellern ist Anstand, Sitte und Moral abhanden gekommen. Sie zeigen sich dogmatisch, Technik feindlich und nicht Dialog fähig. Beispiele dafür gibt es zu Genüge (Stichwort: Mobbing). Mit ihrem Verhalten haben sie gezeigt, das sie nicht mal einen Platz auf der Reservebank verdienen.

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KO-Ini tagte öffentlich in Würzburg: erste Medienresonanz

KlaKla, Donnerstag, 24.04.2014, 20:40 (vor 3874 Tagen) @ H. Lamarr

Da hab ich noch was. Am 11.04.2014 berichtete die Bayerische Staatszeitung von dem Treffen der Ko-Ini. Bericht vom "Chefredakteur" Ralph Schweinfurth.

Ein enormes Geschäft mit Gesundheitsfolgen Tagung zu „Langzeitrisiken des Mobil- und Kommunikationsfunks“ in Würzburg

... Bereits bei der Tagungseröffnung stellt Veranstalter Karl Richter, Vorsitzender der Kompetenzinitiative zum Schutz von Mensch, Umwelt und Demokratie aus St. Ingbert, klar: „Der Zeitfaktor wird in den geltenden Grenzwerten nicht berücksichtigt.“ Darum fordert er von der Politik: „Die Langzeitrisiken stellen den Strahlenschutz vor neue Aufgaben.“ Während angelsächsische Wissenschaftler zu schnellen Vorsorgemaßnahmen vor Mobilfunk keine Alternative sehen, habe hierzulande die Strahlenschutzkommission im Jahr 2011 die Einstellung der Forschung gefordert. Grund: Es sei nicht nachgewiesen, dass Mobilfunkstrahlung Krebs auslöse beziehungsweise es das Phänomen Elektrosensibilität überhaupt gebe.
Damit läuft die deutsche Strahlenschutzkommission den Stellungnahmen von Europarat, Europäischer Umweltagentur, Bund Naturschutz und des Schweizer Rückversicherers Swiss Re diametral entgegen, so Richter. Sogar die Weltgesundheitsorganisation (WHO) habe die Handystrahlung als möglicherweise krebserregend eingestuft. ...

... Kundi zitiert eine dänische Studie, die nachweist, dass Schwangere, die viel mit dem Handy telefoniert haben, viel häufiger emotional auffällige, verhaltensauffällige und hyperaktive Kinder haben, als die Frauen, die während der Schwangerschaft kaum das Handy nutzten. Aber all diese Forschungsergebnisse werden laut Kundi schön unter der Decke gehalten, da sie den Interessen der Mobilfunkindustrie zuwiderlaufen.

...Die ökonomischen Interessen apostrophierte auch Professor Franz Adlkofer, Vorsitzender der Pandora – Stiftung für unabhängige Forschung. Er betrachtet die aktuell geltenden deutschen Grenzwerte für Mobilfunkstrahlung als „Ergebnis institutioneller Korruption“. Seiner Ansicht nach ist die Mobilkommunikation „das größte biophysikalische Experiment der Menschheitsgeschichte mit offenem Ausgang“.

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Bayerische Staatszeitung berichtet über Würzburger Tagung

H. Lamarr @, München, Freitag, 25.04.2014, 00:05 (vor 3874 Tagen) @ KlaKla

Da hab ich noch was. Am 11.04.2014 berichtete die Bayerische Staatszeitung von dem Treffen der Ko-Ini. Bericht vom "Chefredakteur" Ralph Schweinfurth.

Ein enormes Geschäft mit Gesundheitsfolgen Tagung zu „Langzeitrisiken des Mobil- und Kommunikationsfunks“ in Würzburg

Kritiklose Berichterstattung dieser Art nennt man unter Journalisten Verlautbarungsjournalismus oder Hofberichterstattung.

Noch schlimmer als der aktuelle Bericht der Bayerischen Staatszeitung war der aus dem Jahr 2013, das war Esoterik pur, im Forum wurde darüber hier diskutiert.

Was ist das überhaupt für ein Blatt, ist es wichtig? Schau'n mer mal:

  • Die Bayerische Staatszeitung (BSZ) hat nur eine 1-Mann-Redaktion, erscheint dennoch wöchentlich. Was das bedeutet kann sich jeder denken.
  • Im ersten Quartal 2012 wurden 16132 Exemplare verkauft, davon 260 im Einzelverkauf, der Rest Abo. Das ist eine Auflage von rd. 1350 Exemplaren pro Woche.
  • Im April 2012 ist die Zeitung aus der IVW ausgetreten, das heißt es gibt keine kontrollierbaren Auflagenzahlen mehr. Kein gutes Zeichen für ein Blatt.
  • Mit dem Bayerischen Staat hat die Zeitung nur insofern etwas zu tun, dass der Einleger "Bayerischer Staatsanzeiger" Ausschreibungen zu Bau-, Liefer- und Dienstleistungen aus dem ganzen Freistaat enthält. Damit ist klar, warum die Zeitung im freien Verkauf mit wöchentlich 20 verkauften Exemplaren praktisch unverkäuflich ist.
  • Warum die BSZ mit dem Thema Mobilfunk so unqualifiziert umgeht, und ausgerechnet über diese Nischentagung der sogenannten Kompetenzinitiative berichtet, als wäre MP Seehofer daselbst dort Gast gewesen, ist auf Anhieb nicht ersichtlich. Wahrscheinlich sympathisiert der Redakteur einfach nur mit Mobilfunkgegnern, eine heiße Spur ist hier erwähnt. Noch viel heißer ist jedoch die Anzeige Energiemassage für Frauen*) (siehe auch Bild), die das irritierend persönliche Motiv des Redakteurs deutlich macht - und mit dem Anzeigentext "Produkte zum Schutz vor Elektrosmog" das Rätsel glaubhaft löst. Von Nürnberg fährt es sich überdies 3-mal kürzer nach Würzburg als von München aus. Ein Schmunzeln wert ist die Handynummer am Fuß der Anzeige.

    [image]

  • In der Selbstsicht heißt es: "Die Bayerische Staatszeitung ist die erste Wahl für alle die sich kompakt über Bayern informieren wollen, aber nicht auf Qualitätsjournalismus verzichten möchten." Nunja, Papier ist geduldig, was das Thema Mobilfunk angeht, haben Anspruch und Wirklichkeit mMn nichts gemeinsam.
  • Wikipedia-Eintrag über das Blatt. Dort wird irrtümlich die Auflage Q1/2012 dem ersten Quartal 2014 zugeordnet.

Mit Mobilfunkgegnern wollen eigentlich die wenigsten etwas zu tun haben. Das scheinbar unerklärliche Anbiedern der BSZ an dieses Häuflein erinnert mich an die plötzliche Zuwendung der Zeitschrift "Provokant" an die selbe Truppe. "Provokant" lag damals schon in Agonie, die Redaktion glaubte mit dem Reizthema Mobilfunk dem Untergang entrinnen zu können, hatte jedoch aufs völlig falsche Pferd gesetzt.

Nein, die BSZ mag für die Baubranche wegen der Ausschreibungen einen gewissen Stellenwert haben, für die Mobilfunkdebatte ist das Blatt wegen der geringen Verbreitung ohne Belang und die persönlichen Motive des Redakteurs machen die Sache nicht besser. Deshalb habe ich auch darauf verzichtet, dem Hofbericht über die Würzburger Tagung einen saftigen Kommentar zu spendieren.

[*) Nachtrag vom 06.09.2016: Der Link ist inzwischen tot, er führte zu derselben Anzeige, die oben im Text noch als Screenshot eingebunden ist]

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Kommentar des Chefredakteur

KlaKla, Freitag, 25.04.2014, 07:38 (vor 3873 Tagen) @ H. Lamarr

Tief lässt der Kommentar, der nur in der Gedruckten Ausgabe steckt blicken.

Staat ist gefordert
von Ralpf Schweinfurth
Mit Blick auf den demografischen Wandel kann der deutsche Staat beim Schutz der Bevölkerung vor Mobilfunkstrahlung nicht untätig bleiben.

mMn: Ist er auch nicht. Sieh hier ...

Der Zusammenhang zwischen Handynutzung und Krebs ist erwiesen. Das haben diverse Studien aus anderen Ländern beliegt. Außerdem gibt es Gerichtsurteile aus anderen Staaten.

mMn: Aus welchen Brunnen schöpft der Chefredakteur?

Sicher ist es schwer, den formaljuristischen Weg zu beschreiten und eindeutig nachzuweisen dass Mobilfunkstrahlung genthoxische, sprich krebserregende Wirkung entfaltet. Dies tritt nämlich erst nach einigen Jahren in Erscheinung. Folglich ist die Beweisführung schwierig.

mMn: Dafür gibt es wissenschaftliche Gremien die darüber wachen. Sie können Studien richtig bewerten und erkennen durchaus Plagiate oder Studien die wissenschaftlichem Fehlverhalten unterliegen. Diese sind dann möglicherweise nur noch von Bedeutung bei Laien, Alarmschlägern, uneinsichtige Blender mit Dr. Titel und Googel-Experten.

Aber es kann auch nicht im Interesse des Staates sein, wenn Generationen Smartphone - weil schwer erkrankt - für die heimische Wertschöpfung verloren ist. Nicht umsonst wird immer beschworen, dass Deutschland im internationalen Wettbewerb lediglich den Rohstoff Geist zu bieten hat. Also sollte diese Ressorce auch entsprechende pfleglich behandelt werden.

mMn: Stimmt. Man sollte damit anfangen, dass Blender auch als diese entlarvt werden. Alarmschläger die kommerzielles Interesse daran haben und Angst sähen entlarven. Laien mit dogmatischen Einstellungen und einem hohen Maß an Geltungsdrang und Selbstüberschätzung sollte den Laien klar erkenntlich gemacht werden. Damit sie nicht auf deren Aussagen hereinfallen. Sie tragen zur Verunsicherung bei und Kosten viel Geld welches man in Bildung oder anerkannte Forschung stecken könnte. Keine Förderung für Esoterik.

Mit der derzeitigen Haltung wird das aber nichts. Der Staat kann schon aus Eigeninteresse keine malade Bevölkerung brauchen. Denn wer sorgt dann für Steuereinnahmen? Nötig sind ein Revival der drahtgebundenen Kommunikation und eine Senkung der Grenzwerte für Mobilfunkkommunikation. Diese Werte sind zum Beispiel in China und Russland deutlich niedriger als hierzulande. Außerdem müsste viel mehr Forschungsaufwand bei alternativer drahtloser Kommunikation mittels Lichtwellentechnik betrieben werden.

mMn: Lichtenwellentechnik ist keine Alternative. Das weiss sogar ich als nicht Techniker. Mehr Sendemasten an optimalen Standorten bringt auch schon was. Und eine faire, sachliche Aufklärung. Keine tendenziöse Berichterstattung in den Medien.

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Bayerische Staatszeitung berichtet über Würzburger Tagung

H. Lamarr @, München, Dienstag, 29.04.2014, 19:06 (vor 3869 Tagen) @ H. Lamarr

Wahrscheinlich sympathisiert der Redakteur einfach nur mit Mobilfunkgegnern, eine heiße Spur ist hier erwähnt. Noch viel heißer ist jedoch die Anzeige Energiemassage für Frauen (siehe auch Bild), die das irritierend persönliche Motiv des Redakteurs deutlich macht - und mit dem Text "Produkte zum Schutz vor Elektrosmog" das Rätsel hinreichend löst. Von Nürnberg fährt es sich überdies 3-mal kürzer nach Würzburg als von München aus. Ein Schmunzeln wert ist die Handynummer am Fuß der Anzeige.

Wenn ich mich nicht irre, sind der Redakteur und die Energiemasseurin verheiratet, mit Wohnsitz in Nürnberg. Diese zarten Bande gehen eigentlich niemand etwas an, es sei denn, der Ehemann fördert die Geschäftsidee der Ehefrau, indem er in seinem Blatt nicht sachlich-objektiv über angebliche Mobilfunkrisiken schreibt, sondern einseitig selektiert, tendenziös und alarmierend. Die bislang entdeckten Anti-Mobilfunk-Beiträge sind Fremdkörper in der "Bayerische Staatszeitung", sie gehören dort mMn nicht hin, sondern, wenn überhaupt irgendwo, dann um 90 Prozent gekürzt in irgendein bayerisches oder besser ostfriesisches Anzeigenblatt.

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Stammesfehde?

Trebron, Dienstag, 29.04.2014, 20:35 (vor 3869 Tagen) @ H. Lamarr

... dann um 90 Prozent gekürzt in irgendein bayerisches oder besser ostfriesisches Anzeigenblatt.

Darf ich mir als bekennender Elbseglerträger diese Animositäten gegen Ostfriesland und seine Sturm- und Köm-festen Bewohner verbieten? Dort kann man immerhin Hochdeutsch lesen, schreiben und verstehen. Ich führe hier aus innerdeutscher Solidarität nicht aus, für welchen Zweck ich ein bayerisches Anzeigenblatt niemals verwenden würde.

Stammesfehde?

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 30.04.2014, 01:14 (vor 3869 Tagen) @ Trebron

... dann um 90 Prozent gekürzt in irgendein bayerisches oder besser ostfriesisches Anzeigenblatt.

Darf ich mir als bekennender Elbseglerträger diese Animositäten gegen Ostfriesland und seine Sturm- und Köm-festen Bewohner verbieten?

Einspruch wegen Formfehler am Satzende abgelehnt.

Dort kann man immerhin Hochdeutsch lesen, schreiben und verstehen. Ich führe hier aus innerdeutscher Solidarität nicht aus, für welchen Zweck ich ein bayerisches Anzeigenblatt niemals verwenden würde.

Niemals? Der Kontext deutet eher hin auf "am liebsten" :cool:.

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KO-Ini tagte öffentlich in Würzburg: Divan et al. (2008)

H. Lamarr @, München, Freitag, 25.04.2014, 10:48 (vor 3873 Tagen) @ KlaKla

... Kundi zitiert eine dänische Studie, die nachweist, dass Schwangere, die viel mit dem Handy telefoniert haben, viel häufiger emotional auffällige, verhaltensauffällige und hyperaktive Kinder haben, als die Frauen, die während der Schwangerschaft kaum das Handy nutzten. Aber all diese Forschungsergebnisse werden laut Kundi schön unter der Decke gehalten, da sie den Interessen der Mobilfunkindustrie zuwiderlaufen.

Wären die Ergebnisse schön unter der Decke gehalten, könnte man sie sich nicht in allen Details im EMF-Portal einsehen. Auch das BfS gab damals eine Stellungnahme ab und noch heute finden sich zum Suchbegriff "Divan et al. (2008)" 174 echte Treffer bei Google. Von "unter der Decke" gehalten kann also keine Rede sein.

In seinem Vortrag sagte Kundi: "Was Sie hier sehen ist, dass auf alle Problembereiche - emotionale Probleme, Hyperaktivität, Verhaltensprobleme, Probleme mit Gleichaltrigen, - dass überall in diesen Bereichen jene die exponiert waren, während der Schwangerschaft oder nach der Schwangerschaft durch das Telefonieren der Mutter eine höhere Rate an diesen Störungen besitzen." Nachhören lässt sich dies <hier> ab Minute 1:50.

Kundi weist noch darauf hin, dass die Autoren der Studie einschränken, ihr Resultat sei wahrscheinlich ein Artefakt (also ein falschpositives Resultat), was im Saal für Heiterkeit sorgte. Zuvor hatte Kundi Zweifel an der Integrität von Divans Ko-Autorin Leeka Kheifets geweckt. Dabei hat die Studie durchaus Schwächen (PDF, 2 Seiten, englisch). Ob es wegen dieser Schwächen klug war, dasselbe Autorenteam 2012 eine Replikation durchführen zu lassen, sei dahin gestellt. Tatsache ist jedenfalls, dass die Wiederholungsstudie zu den gleichen besorgniserregenden Resultaten kam wie die Originalstudie. Im Forum wurde darüber hier diskutiert.

Im EMF-Portal heißt es zu der Replikation: 30,5 % der Kinder der ursprünglichen Gruppe und 35,2 % der Kinder der neuen Gruppe benutzten ein Mobiltelefon im Alter von 7 Jahren, jedoch weniger als 1 % von ihnen mehr als 1 Stunde pro Woche. Es wurden keine Verhaltens-Probleme von etwa 93 % der Kinder berichtet, 3,3 % wurden als grenzwertig eingestuft, und 2,9 % der ursprünglichen Gruppe sowie 3,1 % der neuen Gruppe waren auffällig.

Dies relativiert die oben zitierte Passage aus Prof. Kundis Vortrag, die ich so verstanden hatte, dass alle exponierten Kinder verhaltensauffällig werden - und nicht "nur" rd. drei Prozent.

Gestörte Kinder infolge Mobilfunkeinwirkung wäre mit Sicherheit etwas, das Maßnahmen erfordert und bis zur Klärung Vorsorge beim Handygebrauch durch Kinder angeraten erscheinen lässt. Doch ganz so einfach ist es eben nicht, wie diese Chronik einer Studie zeigt, die 2012 zunächst die Resultate von Divan et al. zu stützen schien.

Kommentar: Laien mit Wissenschaft in Kontakt zu bringen ist mMn eine nicht ungefährliche Sache, denn Laien lassen sich leicht an der Nase herum führen und für Ziele instrumentalisieren, die sie nicht überblicken. Wenn dann noch, wie in Würzburg, ausschließlich Wissenschaftler zu Wort kommen, die ein reales Risiko Mobilfunk sehen und die sogenannte Kompetenzinitiative den Vortragsaal in Würzburg mit Laien aller Schattierungen füllte, dann kann das Ziel dieser Veranstaltung mMn nur eines gewesen sein: Dem Publikum eine wissenschaftlich gezuckerte Gehirnwäsche angedeihen zu lassen, auf dass es frisch alarmiert heimgekehrt, die in Würzburg getankten Gedanken in diesem unserem Lande mit Inbrunst verbreitet, damit besorgte Bürger bei den Profiteuren von der E-Smog-Angst Schlange stehen (aktuelles Beispiel für diesen Sumpf: Redakteur der 'Bayerische Staatszeitung' berichtet von der Würzburger Tagung, eine nahe Verwandte von ihm bietet Elektrosmog-Schutzprodukte an). Oder fällt einem irgendein ehrenwertes Ziel ein, das diese Zwitter-Veranstaltung mit Laien & Wissenschaftlern gehabt haben könnte?

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Sogenannte Kompetenzinitiative tagt öffentlich in Würzburg

KlaKla, Dienstag, 22.04.2014, 19:54 (vor 3876 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von KlaKla, Dienstag, 22.04.2014, 20:20

Nachträglich überarbeitet 23.04.2014

Handystrahlung ist gefährlich, das behauptet Prof. Dr. Karl Richter.

Die Sprecherin behauptet, das Forscher schon seit Jahre vor möglichen Gesundheitsrisiken warnen. Die Strahlung steht im Verdacht Krebs und andere Krankheiten auszulösen. Braun v. Gladiss sagt, der Darm, das Herz und der Schlaf kann beeinflusst werden. Aha, Dr. Irmgard von Gladiß führt ein Privatinstitut für ganzheitliche Medizin und Gesundheitsförderung. Eine Unternehmergesellschaft mit beschränkter Haftung.

Richters Experten sind u.a. Dr. Franz Adlkofer oder Dr. Ulrich Warnke. Diese Experten kommen in dem Stream jedoch nicht zu Wort. Dafür profiliert sich der em. Prof. Dr. Karl Richter. Er beobachtet, das der Zeitfaktor eine enorme Rolle spielt bei der Entstehung von Krebs. Aha, des weiteren spricht er von einer dramatischen Zunahme von Entzündungen, die sich u.a. in Krebs fortsetzen können. Aha.

Dr. Karl Richter und Co werfen dem Deutschen Staat vor, das er sich als Industrienation gibt, aber auf diesem Gebiet (Technik) weit weit hinten liegt. Aha. Wissenschaftlich ist an seinen Erkenntnissen nix. Sowas kann auch Eva W. von sich geben. Nur blöd für den em. Literaturprofessor, dass seine persönliche Meinung bedeutungslos ist in der anerkannten Wissenschaft.

Noch kann man sich den Stream hier anschauen.

Auch Pizzamanne und Dr. K. Scheler präsentierten ihre kleinen Spielereien am Stand.
Auch der Schnüffel-Mail Versender war vor Ort.

Was zahlt man für so einen Auftritt???

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Tagung in Würzburg: KOI bringt Referate als Heft heraus

H. Lamarr @, München, Sonntag, 21.09.2014, 22:28 (vor 3724 Tagen) @ H. Lamarr

Die "Kompetenzinitiative" (KO-Ini) veranstaltet am 5. April 2014 in der Festung Marienberg zu Würzburg die öffentliche Tagung "Langzeitrisiken des Mobil- und Kommunikationsfunks".

Der Verein für Elektrosensiblen, München, müht sich ab, der Tagung der sogenannten Kompetenzinitiative (KOI) in Würzburg noch nachträglich einen seriös-wissenschaftlichen Anstrich zu verpassen. Das wirkt etwas verkrampft und liest sich dann so:

Erstmals sprachen Experten in Deutschland im Rahmen einer öffentlichen Tagung in Würzburg am 5. April dieses Jahres über Langzeitrisiken des Mobil- und Kommunikationsfunks.
Jetzt liegen ihre wissenschaftlichen Aufsätze in einem Band versammelt vor.

Und hier gibt es sie nun also (PDF), die versammelten Werke von Würzburg, als Heft 9 der gefürchteten Broschürenreihe aus Sankt Ingbert.

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Tagung in Würzburg: KOI bringt Referate als Heft heraus

KlaKla, Montag, 22.09.2014, 17:55 (vor 3723 Tagen) @ H. Lamarr

Ausschnitte aus dem Referat des Ex-Tabaklobbyisten

Lerchl hält die Mobilfunkstrahlung für gesundheitlich unbedenklich und schließt daraus, dass es sinnlos wäre, die bestehenden Grenzwerte zu senken. Bei dieser Annahme stützt er sich auf die Ergebnisse des Deutschen Mobilfunkforschungsprogramms (DMF), ganz besonders auf die seiner eigenen Beiträge, die ein Musterbeispiel für Pseudoforschung sind. Es ist mittlerweile überzeugend dokumentiert, wie Lerchl in seiner Forschung und in seinen Funktionen sowohl in juristischer wie auch in moralischer Hinsicht massiv Grenzen überschreitet (25, 26).

25) Quelle Broschürenreihe Heft 8 der Ko-Ini
Strahlenschutz im Widerspruch der Wissenschaft Verfasser Adlkofer u. Richter
26) Quelle Strahlenschutz im Widerspruch der Wissenschaft Verfasser Adlkofer u. Richter

Ich verstehe das wie folgt, der Ex-Tabaklobbyist wirft Lerchl vor, dass er Pseudoforschung betreibt und die Quelle seiner Behauptung ist eine Dokumentation von ihm und den em. Literaturprofessor aus St. Ingbert stamme.

Meinem Geschmack nach nicht besonders Glaubwürdig was da vom Stapel gelassen wurde, zeigt es nur wie man in diesem Kreis pflegt zu spielen.

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